Weiss, Ludwig und Helene

Weiss, Ludwig und Helene

Stolperstein-Biographien in Sachsenhausen

Weiss, Ludwig und Helene

Ludwig Weiss wurde in Langenlonsheim, Helene Weiss in Mainz geboren. Das Ehepaar hatte keine Kinder. Ludwig Weiss hatte mehrere Geschwister: Moritz und Lina Weiss sowie Antonia Marx, geb. Weiss, sowie einen weiteren 1882 in Langenlonsheim zur Welt gekommenen Bruder. Die Eltern von Helene Weiss waren der Mainzer Weinhändler Theodor Scheuer und Lina, geb. Kahn.

 

Das Ehepaar lebte ab 26. März 1901 mit Unterbrechungen in Frankfurt. Ludwig Weiss betrieb unter dem Namen „Gebr. Weiss" einen Weingroßhandel. Geschäftsadressen waren die Neue Schlesinger Gasse (Hausnummer nicht bekannt) und ab 1911 Schöne Aussicht 16 im „Schopenhauer-Haus". Die Ehefrau besaß Prokura. Hinweise auf den Handel sind in der Publikation „Alt-Frankfurt. Ein Vermächtnis" des Schriftstellers Fried Lübbecke enthalten. Während des November-Pogroms 1938 wurde der Weinkeller zerstört und geplündert. In dem 1.400 Quadretmeter großen Gewölbe sollen ausgelaufener Wein und Cognac 15 Zentimeter hoch gestanden haben. Auch eine Schopenhauer-Büste, gefertigt von dem Bildhauer Richard Petraschke, ließen die Nazis zu Bruch gehen, da sie - laut Entschädigungsakten - den Philosophen für „einen alten Juden" hielten. Die Firma musste zum 25.1.1939 aus dem Handelsregister gelöscht werden. Frankfurter Adressen waren neben der Holbeinstr. 40 die Adickes-Allee 51, die Friedrichstraße 63 und zuletzt die Myliusstraße 34 oder 44/1.

 

Die Eheleute mussten eine „Judenvermögensabgabe" in Höhe von etwa 74.900 Reichsmark entrichten und waren zum Abschluss eines „Heimeinkaufvertrages" gezwungen Den Unterzeichneten solcher Verträge wurde vorgegaukelt, sie finanzierten damit ihren Lebensabend in einem Altersheim in Theresienstadt. Eine weitere Zwangsabgabe an die Jüdische Gemeinde betrug 1.868 Reichsmark. Das restliche Bankguthaben der Eheleute in Höhe von 3.415 Reichsmark wurde am 31.10. 1942 durch das Finanzamt Frankfurt zu Gunsten des Reiches eingezogen und verwertet.

 

Die Stolpersteine wurden initiiert von Erika Ludolph, deren Familie in der 30er Jahren in der Holbeinstraße 40 wohnte.

Helene Weiss, geb. Scheuer

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

05.08.1882

01.09.1942 nach Theresienstadt, 19.10.1944 Auschwitz

04.10.1944

Ludwig Weiss

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

08.02.1873

01.09.1942 nach Theresienstadt

19.09.1942

 

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Stolperstein Holbeinstraße 40 Helene Weiss © Inititative Stolpertseine Frankfurt am Main

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Stolperstein Holbeinstraße 40 Ludwig Weiss © Inititative Stolpertseine Frankfurt am Main

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