Wissenbach, Erwin
Erwin Wissenbach wurde in Frankfurt-Niederrad geboren. Seit 1929 war er mit kurzen Unterbrechungen erwerbslos, im Jahr 1930 wurde er Mitglied der KPD. Er war verheiratet mit Franziska Wissenbach, geb. Krause, und hatte drei Kinder.
Von Hermann Neumann,
für den in der Kelsterbacher Straße ein Stolperstein verlegt wurde, bezog er
die kommunistische „Arbeiterzeitung“.
Bei einer großen Razzia
im Mai 1935 in Niederrad wurde Erwin Wissenbach zusammen mit vielen anderen
Niederräder Kommunisten verhaftet.
Im Oktober 1935 wurde
ihm zusammen mit 21 weiteren Niederräder Kommunisten wegen der „Vorbereitung
eines hochverräterischen Unternehmens“ vor dem Oberlandesgericht Kassel der
Prozess gemacht.
Erwin Wissenbach wurde vorgeworfen, auf Anweisung des Leiters der Niederräder KPD-Ortsgruppe Phillipp Greiff, der in der Kelsterbacher Straße 63 wohnte, den Koffer und den Rucksack des KPD-Funktionärs Fehler mit kommunistischem Propagandamaterial aus dessen Wohnung in der Idsteiner Straße im Gallusviertel geholt und zunächst bei sich, dann bei anderen Niederräder Kommunisten versteckt zu haben. Erwin Wissenbach wurde zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Kassel-Wehlheiden verbüßte.
Wahrscheinlich im Herbst 1942 wurde er als Grenadier zum "Strafbataillon 999" eingezogen. Am 1. September 1943 kam Erwin Wissenbach an der Ostfront in Ugrewischtsche/Russland ums Leben.
Der Stolperstein wurde initiiert vom Stadtteilhistoriker Robert Gilcher und finanziert von Margarethe Druschel.
Erwin Wissenbach | |
Geburtsdatum: |
9.5.1907 |
Haft: | 1935 Zuchthaus Kassel-Wehlheiden 1942 "Strafbataillon 999" |
Todesdatum: |
1.9.1943 |