Gerhardt, Wilhelm

Gerhardt, Wilhelm

Stolperstein-Biographien in Niederrad

Gerhardt, Wilhelm

Wilhelm Gerhardt wurde in Frankfurt geboren. Er war seit 1927 verheiratet, hatte zwei Töchter und wohnte in der Odenwaldstraße 10. Von Beruf Porzellanmaler gehörte er dem Arbeiter-Sportverein Niederrad an, bis zu dessen Verbot 1933.

 

1930 war Wilhelm Gerhardt arbeitslos geworden. Ab Juni 1934 arbeitete er als Lackierer bei der Firma Voigt & Häffner, bis zu seiner Verhaftung im April 1937. Ihm wurde vorgeworfen, Mitglied der KPD-Stadtteilgruppe Niederrad zu sein und zwischen Herbst 1933 und Frühjahr 1934 als Zellenkassierer der Roten Hilfe Beiträge einkassiert und abgeliefert zu haben.

 

Im Sommer 1937 stand Wilhelm Gerhardt zusammen mit dem Gummiarbeiter Franz Redelsberger aus der Herzogstraße 25 und dem Schneider Paul Buttler aus der Schwanheimer Straße 14 vor Gericht. Am 2. Juli 1937 verurteilte ihn der Strafsenat des Oberlandesgerichts Kassel wegen „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“ zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und drei Monaten.

 

Im April 1938 wurde Wilhelm Gerhardt auf Bewährung aus dem Gefängnis in Preungesheim entlassen. Nach seiner Haftentlassung fand er eine Beschäftigung in der Maschinenfabrik Wilhelm Simon in der Windeckstraße 21. Am 8. Oktober 1942 wurde er – er war als „wehrunwürdig“ eingestuft - zu einer Bewährungseinheit in der 57. Division der Wehrmacht eingezogen. Während seines Einsatzes kam er am 10. Oktober 1943 in der Sowjetunion ums Leben.

 

Der Stolperstein wurde initiiert von Robert Gilcher, Frankfurt-Niederrad.

Wilhelm Gerhardt

Geburtsdatum:

Haft:

Einzug zur Wehrmacht:

Todesdatum:

21.7.1905

1937/1938 wegen "Hochverrat"

8.10.1942 Bewährungseinheit 57. Division

10.10.1943

 

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Stolperstein Odenwaldstraße 10, Wilhelm Gerhardt © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: Keine Angabe

 

 

 

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