Tony Sender-Preis
2022
Eleonore Wiedenroth-Coulibaly
2019
Sunny Graff
2017
Prof. Dr. Sybilla Flügge
2015
Karola Gramann
2013
Prof. Dr. Margrit Brückner
2011
Dörthe Jung
2009
Mechtild M. Jansen
2007
Dagmar von Garnier
2005 Dr.
Margarete Mitscherlich-Nielsen
2002
Uschi Madeisky
1999
Cornelia Niemann
1997
Linda Ressel
1994
Hanna Lambrette
1992
Prof. Dr. Helga Einsele
Der bürgerliche Name von Tony Sender (1888-1964) war Sidonie Zippora Sender, aber sie benutzte als Journalistin auch Pseudonyme wie Dora Denis oder Elisabeth. Sie war eine große Widerstandskämpferin und Frauenrechtlerin, von Joseph Goebbels öfters „Frau Großmaul“ genannt, welche die revolutionäre Bewegung maßgeblich prägte. In Paris, wo sie als Fremdsprachensekretärin arbeitete, lernte sie den französischen Pazifisten Jean Jaurès kennen und unterstützte ihn im Kampf für internationale Abrüstung und Volksverständigung. Nach seiner Ermordung kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrt sie nach Frankfurt zurück und wendet sich gegen die Kriegspolitik der SPD, der sie 1910 beigetreten war. Sie verlässt die Partei aus Protest gegen die Zustimmung zu den Kriegskrediten und tritt in die USPD (Unabhängige SPD), die sich infolgedessen aus der Fraktionsgemeinschaft „Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft“ abgespalten hatte. In 1919 wird sie Abgeordnete der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung und ein Jahr später zieht sie für die USPD in den Reichstag ein, wo sie sich für soziale Gerechtigkeit, Friedenssicherung und die Gleichstellung von Mann und Frau einsetzt. In 1933 war sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten zur Flucht gezwungen und ging in die USA, wo sie für die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen arbeitete und an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte mitwirkte. Sie kehrte nach dem Ende des Krieges nicht wieder nach Deutschland zurück, 1943 wurde sie amerikanische Staatsbürgerin. In Frankfurt gilt sie als „berufener Vertreter demokratischen Ideale“.