Johanna Kirchner (1889-1944) war eine deutsche Kommunalpolitikerin und Widerstandskämpferin. Sie engagierte sich im Ersten Weltkrieg in der Wohlfahrtspflege und wirkte später beim Aufbau der 1919 gegründeten Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Frankfurt mit. Im Jahre 1926 wurde Kirchner hauptamtliche Funktionärin der SPD, der sie mit 18 Jahren beitrat. Die bekannte Antifaschistin musste 1933 nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten untertauchen und flüchtete nach Frankreich, um von dort die Arbeit des Widerstands in Deutschland zu unterstützen, wurde aber 1942 vom Vichy-Regime verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Sie wurde zu zehn Jahren Haft wegen Landesverrats verurteilt, aber das Urteil wurde am 20. April 1944 vom Volksgerichtshof zur Todesstrafe umgewandelt. Sie wurde am 9. Juni 1944 in Berlin hingerichtet.