Theodor Wiesengrund Adorno (1903-1969) war ein bekannter deutscher Philosoph und Kunstkritiker. Er lehrte zwanzig Jahre lang an der Goethe Universität in Frankfurt am Main, war einer der Hauptvertreter der „Frankfurter Schule“, die als eine Gruppierung von Wissenschaftlern mit marxistischer und psychoanalytischer Denkweise aus dem 1924 erstmals an einer deutschen Universität entstandenen Institut für Sozialforschung hervorging, und der Mitbegründer der dort entstandenen „Kritischen Theorie“, die sich als kritische linke Theorie mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft und der psychischer Entwicklung des Individuums befasste. Das erste Forschungsinstitut für Marxismus an einer deutschen Universität würde 1933 durch die Nationalsozialisten geschlossen und allen jüdischen Dozenten die Lehrbefugnis entzogen, darunter auch Adorno. Er ging daraufhin ins Exil in die USA, wo er mit dem damaligen Direktor des Instituts Marx Horkheimer das Institut zur Forschung der Sozialgeschichte an der Columbia University in New York erneut aufbaute. In 1949 kehrt Adorno nach mehrfachen Zögern auf Wunsch der Universität, der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen für eine Professur der Sozialphilosophie an die Goethe Universität zurück, wo 1951 das Institut für Sozialforschung wiedereröffnet und auf der Grundlage einer von ihm erarbeiteten Prüfungsordnung jetzt auch für die Ausbildung zukünftiger Sozialforscher zuständig sein soll. Er war einer der wichtigsten Theoretiker der deutschen Studentenbewegung und ein Vorbild für viele Studenten, die sich radikale Veränderungen wünschten. Viele seiner Studenten unterstützen die Protestbewegungen von 1968, die bei Adorno trotz seiner Kritik an der Nachkriegsgesellschaft auf bestimmte Vorbehalte stoßen. Er lehnte jegliche Form von Terror, auch im Sinne einer Veränderung, entschlossen ab.