Stadtschreiber von Bergen-Enkheim

Stadtschreiber von Bergen-Enkheim

Preise und Ehrungen

Stadtschreiber von Bergen-Enkheim

Stadtschreiberhaus Bergen-Enkheim
Stadtschreiberhaus Bergen-Enkheim © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stefan Maurer
"Der Preis von Bergen-Enkheim ist der schönste. Er wird nicht von einer Institution verliehen; es geben ihn Menschen ..." (Wolfgang Koeppen, 1977).

Der Stadtschreiberpreis der ehemals selbständigen Stadt Bergen-Enkheim, seit 1977 nach Frankfurt eingemeindet, wurde 1974 eingeführt. Er war der erste dieser Art im deutschsprachigen Raum, der inzwischen viele Nachahmer gefunden hat. Der Initiator des Stadtschreiberamtes war der Schriftsteller Franz Joseph Schneider, Bergen-Enkheimer Bürger und Mitglied der legendären "Gruppe 47", die mit ihrer Gesellschaftskritik einen Neuanfang für die deutsche Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg darstellte und junge, noch unbekannte, Schriftsteller förderte. Die Idee von Franz Joseph Schneider war freien Schriftstellern die Möglichkeit zu geben ein Jahr lang finanzielle unabhängig zu leben, die politische Durchsetzung ist dem ersten Stadtrat Alfred Schubert zu verdanken. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine neunköpfige Jury, bestehend aus drei anerkannten Persönlichkeiten der literarischen Welt, dem Preisträger des Vorjahres und vier sachkundigen Bürgern aus Bergen-Enkheim unter dem Vorsitz des Ortsvorstehers/der Ortsvorsteherin des Ortsbezirks 16. Der Preis beinhaltet die Überlassung des Häuschens "An der Oberpforte 4" für ein Jahr und ein Preisgeld von derzeit 20.000 €. Es gibt seit Herbst 1977 einen Volkshochschulkurs, der sich mit den Werken der Preisträger auseinandersetzt. Außerdem haben die Stadtschreiber die Möglichkeit, andere Schriftsteller oder Künstler einzuladen. Diese Gastauftritte sind seit 1978 ein fester Bestandteil des Bergen-Enkheimer Kulturlebens. Das hohe Ansehen des Preises resultiert aus der gelungenen Auswahl der Autoren und ihrer herausragenden Bedeutung für die deutschsprachige Literatur. Allein acht der bisherigen Preisträger erhielten nach ihrem Stadtschreiberjahr den Georg-Büchner-Preis: Peter Rühmkorf, Arnold Stadler, Wolfgang Hilbig, Wilhelm Genazino, Josef Winkler, Reinhard Jirgl, Friedrich Christian Delius und Marcel Beyer. Besonders stolz sind die Bergen-Enkheimer auf ihre Stadtschreiberin und Nobelpreisträgerin Herta Müller. Es spricht für sich, dass seit 1959 immerhin 15 Stadtschreiber auch Poetik-Dozenten waren: zuerst 1960/61 Karl Krolow und in jüngerer Zeit Ulrich Peltzer, Marcel Beyer und Katja Lange-Müller.

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Preisträger*innen

2022/2023 Marion Poschmann
2021/2022 Dorothee Elmiger
2020/2021 Anne Weber
2019/2020 Anja Kampmann
2018/2019 Clemens Meyer
2017/2018 Thomas Melle
2016/2017 Sherko Fatah
2015/2016 Ruth Schweikert
2014/2015 Dea Loher
2013/2014 Angelika Klüssendorf
2012/2013 Marcel Beyer
2011/2012 Thomas Lehr
2010/2011 Thomas Rosenlöcher
2009/2010 Ulrich Peltzer
2008/2009 Friedrich Christian Delius
2007/2008 Reinhard Jirgl
2006/2007 Ingomar von Kieseritzky
2005/2006 Katharina Hacker
2004/2005 Peter Weber
2003/2004 Emine Sevgi Özdamar
2002/2003 Uwe Timm
2001/2002 Wolfgang Hilbig
2000/2001 Peter Kurzeck
1999/2000 Wulf Kirsten
1998/1999 Arnold Stadler
1997/1998 Jörg Steiner
1996/1997 Wilhelm Genazino
1995/1996 Herta Müller
1994/1995 Josef Winkler
1993/1994 Paul Nizon
1992/1993 Ralf Rothmann
1991/1992 Robert Gernhardt
1990/1991 Heinz Czechowski
1989/1990 Katja Lange-Müller
1988/1989 Eva Demski
1987/1988 Ulla Hahn
1986/1987 Gerhard Köpf
1985/1986 Ludwig Fels
1984/1985 Friederike Roth
1983/1984 Günther Kunert
1982/1983 Jurek Becker
1981/1982 Peter Bichsel
1980/1981 Dieter Kühn
1979/1980 Helga M. Novak
1978/1979 Nicolas Born
1977/1978 Peter Härtling
1976/1977 Peter Rühmkorf
1975/1976 Karl Krolow

1974/1975 Wolfgang Koeppen