Martinsgrube

Martinsgrube

Teiche und Seen

Martinsgrube

Lage

An der "Schwanheimer Düne" zwischen Pflugsweg und Martinsweg im Norden und dem Albertslacher Weg im Süden (teilweise Naturschutzgebiet).

 

Charakter und Entwicklung

Die Gemarkung Schwanheim liegt geologisch gesehen im Bereich der Kelsterbacher Terrasse. Diese entstand vor rund 100.000 Jahren als nacheiszeitliche Aufschüttung des Urmains aus grobem Kies und Sand. Winderosion überdeckte die Aufschüttung mit Sand, aus dem in der Nacheiszeit eine Waldfläche entstand. Etwa vor 200 Jahren, nach Schädlingsbefall durch die Kiefernraupe und nach Sturmschäden, wurde der bis dahin streng geschützte Wald, der "Dannewald", gerodet und der Boden umgebrochen. Nachdem um 1811 die letzten Reste des Kiefern- und Eichenwaldes fielen, wurden vor allem Kirschbäume gepflanzt. Jahrzehnte später ließen mehrere trockene Jahre die Kirschbäume wieder verdorren. Die dünne Humusbodendecke nahm durch Erosion immer mehr ab und die wieder freigelegten sandigen Bäden waren in der Folge ungeschützt dem Wind ausgesetzt. Durch Verwehungen entstand eine Dünenlandschaft, in der nach dem Zweiten Weltkrieg an verschiedenen Stellen Kies und Sand abgebaut wurden. Besonders die Form und die steilen Uferböschungen zeigen, dass die Teiche durch den Kies- und Sandabbau entstanden sind.

Heute ist das Naturschutzgebiet "Schwanheimer Düne" eines der wertvollsten Refugien für bedrohte Tiere und Pflanzen im Rhein-Main-Gebiet. Dies ist auch der Grund für die Ausweisung dieser Landschaft als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet), und Aufnahme in das europäische Schutzgebietsystem Natura 2000. Die für den südhessischen Raum typischen kalkhaltigen und nährstoffarmen Gewässer mit ihrem charakteristischen Bestand an Armleuchteralgen sind bei uns sehr selten geworden.

 

Erholung und Natur

Der fast rechteckige Weiher, mit einer Ausdehnung von ca. 3,2 ha und einer Tiefe von etwa 3 m, wird ausschließlich durch Grundwasser gespeist. Ihren Namen "Martinsgrube" erhielt die Kiesgrube vermutlich durch ihre Lage im "Martinsgewann". Im Wasser eingesetzt sind Aale, Karpfen, Forellen, Barsche, Hechte, Zander, Brassen, Rotaugen und Rotfedern. Frösche haben hier ebenso eine Heimat gefunden wie Enten, Blessühner und Reiher. Auch Kormorane kommen an den reich gedecktn Tisch zum Speisen. Die Gewässernutzung teilt sich der Angelsportverein 1925 Frankfurt-Höchst e. V. und private Eigentümer der an die Kiesgrube angrenzenden Grundstücke. Die Teiche dienen überwiegend der stillen Erholung und der Naturbeobachtung.

 

Zugang

Alle Teiche um die Schwanheimer Düne sind eingezäunt und für den öffentlichen Zugang gesperrt. Im Naturschutzgebiet wurde ein Bohlenweg quer durch die Kernzone angelegt. Dieser schützt einerseits Tier- und Pflanzenwelt vor Störungen und Beeinträchtigungen, ermöglicht es aber andererseits den Besuchern, sich die schützenswerten Lebensräume anzusehen und diese zu beobachten.

 

Anfahrt

  • Straßenbahn 11, Haltestelle "Bolongaro Palast", weiter mit der Fähre nach Schwanheim
  • Bus 51, Haltestelle "Friedhof Schwanheim"
  • Bus 54, 55 und 57, Haltestelle "Mainberg"
  • Parkmöglichkeiten am Höchster Berg

 

Informationen zur örtlichen Zugänglichkeit

Behindertenfreundlicher Zugang (ebenerdig, höchstens eine Stufe). Wege sind auch für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer ohne Begleitung geeignet.

Bedingt behindertengeeigneter Parkplatz für Selbstfahrerinnen und Selbstfahrer. Beim Ein- und Aussteigen oder wegen fehlender Bordsteinabsenkung ist mit Gefährdungen zu rechnen.

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