Faltblatt Nr. 15 Die Festhalle
Frankfurt hatte im Verlauf des 19. Jahrhunderts bei kulturellen Großveranstaltungen und Messen Jahrzehnte mit Provisorien auskommen müssen. Anlässlich zweier prestigeträchtiger Groß-Veranstaltungen (das 11. Deutsche Turnfest 1908 und der 3. Wettstreit Deutscher Männergesangsvereine) wurden Tausende von Besuchern in der prosperierenden Handels und Industriestadt am Main erwartet. Unter dem damaligen Oberbürgermeister Franz von Adickes wurde daher 1906 ein Wettbewerb für eine „feste“ Halle für Veranstaltungen unterschiedlichster Art ausgelobt. Der Siegerentwurf des Architekten Friedrich von Thiersch sah ursprünglich die Umsetzung eines äußerst ambitionierten Bauprogramms vor, von dem mit der Festhalle allerdings nur ein erster Bauabschnitt realisiert wurde. Die Halle von bedeutenden Ausmaßen zählte zu ihrer Erbauungszeit zu den größten ihrer Art in Europa. Die unverkleidete Bogenbinder-Halle stellt zugleich den Höhe- und Endpunkt in der Entwicklung großer Eisenkonstruktionen des Industriezeitalters dar.