Museum Judengasse
Über 800 Jahre deutsch-jüdische Stadtgeschichte
Seit dem 12. Jahrhundert wohnten
die Frankfurter Juden im Zentrum der Stadt. 1462 musste die jüdische Gemeinde
in eine neu angelegte Gasse im Randbereich der Stadt umziehen. Die Frankfurter
Judengasse war geboren, das erste jüdische Ghetto in Europa. Ursprünglich von
ca. 150 Menschen bewohnt, siedelten zu Beginn des 17. Jahrhunderts etwa 2.700
Bewohner in der Judengasse. Frankfurt wurde zu einem der wichtigsten jüdischen
Zentren Europas, das für sein reiches kulturelles Leben und seine Gelehrsamkeit
gepriesen wurde.
Im Museum Judengasse sind die
Fundamente von fünf Häusern der Judengasse sowie zwei Mikwen (Ritualbäder)
erhalten. Inmitten dieser archäologischen Ausgrabungen entfaltet die
Ausstellung ein Panorama jüdischen Alltagslebens in der Frühen Neuzeit. Themen
sind unter anderem die Beziehungen zwischen Christen und Juden, die Berufe in
der Judengasse, Literatur und Musik sowie die politischen Beziehungen zwischen
der jüdischen Gemeinde, dem Frankfurter Rat und dem Kaiser.
Das Museum Judengasse ist Teil
eines vielschichtigen historischen Ensembles: Direkt neben dem Museum befindet
sich Frankfurts ältester jüdischer Friedhof. Seine Geschichte reicht bis ins
Mittelalter zurück. Ein Audioguide ist im Museum
erhältlich. Die Umfassungsmauer des Friedhofs bildet einen Teil der Gedenkstätte
Neuer Börneplatz. Fast 12.000 Namenstafeln erinnern an die deportierten und
ermordeten Juden und Jüdinnen Frankfurts.
Museum der Stadt Frankfurt am Main
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Geburtstag