May Siedlungen
Ein Leben in Luft, Licht und Raum ermöglichte das Neue Frankfurt, ein Siedlungsprojekt mit erschwinglichen Wohnungen.
Ernst May, Architekt und Frankfurter Siedlungsdezernent von 1925 bis 1930, verwirklichte eines der umfangreichsten Bauprogramme der Weimarer Republik. In diesem Rahmen wurden wegweisende Siedlungen mit etwa 15.000 Wohnungen gebaut unter Beteiligung namhafter Architekten wie Walter Gropius. Die funktionale Gestaltung der Wohnblocks und Reihenhäuser setzte Maßstäbe bis in die Gegenwart. Zu deren Standard gehörte die „Frankfurter Küche“, die weltweit erste Einbauküche, kreiert von Margarete Schütte-Lihotzky. Mays umfassendes Konzept gestaltete städtische und private Lebenswelten und linderte durch rationalisierte Bauweise die Wohnungsnot binnen kurzer Zeit. Bis 1930 entstanden entlang des Niddatals die Siedlungen Römerstadt, Westhausen, Praunheim, Höhenblick am Ginnheimer Hang und Bruchfeldstraße in Niederrad, ferner die Siedlung Am Bornheimer Hang und etwas später die Hellerhofsiedlung im Gallus. Die Siedlungen gehören heute mit der Weißenhofsiedlung in Stuttgart und dem Bauhaus in Dessau zu den international beachteten Beispielen der frühen Moderne in Deutschland.
Im Ernst-May-Haus in der Römerstadt dokumentiert die ernst-may-gesellschaft das Werk des Architekten. Das zweistöckige Reihenhaus Im Burgfeld 136, denkmalgerecht restauriert samt rekonstruiertem Nutz- und Ziergarten, kann von Architektur-Interessierten besichtigt werden.
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