Festhalle
Die Festhalle errichtete Frankfurt 1909 für seine Messen. Der gewaltige Kuppelbau ist nicht wegzudenken bei internationalen Ausstellungen wie die Buchmesse und als Halle für große Konzerte.
Zu
ihrem hundertjährigen Jubiläum im Sommer 2009 wurden die Restaurierung und
Erneuerung der denkmalgeschützten Festhalle abgeschlossen. Zu seiner
Erbauungszeit von 1907 bis 1909 zählte der Bau zu den größten seiner Art in
Europa. Die unverkleidete Bogenbinder-Halle stellt zugleich den Höhe- und
Endpunkt in der Entwicklung großer Eisenkonstruktionen des Industriezeitalters
dar.
Frankfurt hatte im Verlauf des 19. Jahrhunderts bei kulturellen
Großveranstaltungen und Messen Jahrzehnte mit Provisorien auskommen müssen.
Anlässlich zweier prestigeträchtiger Groß-Veranstaltungen - das 11. Deutsche
Turnfest 1908 und der 3. Wettstreit Deutscher Männergesangsvereine - wurden
Tausende von Besuchern in der prosperierenden Handels- und Industriestadt am
Main erwartet. Unter dem damaligen Oberbürgermeister Franz von Adickes wurde
daher 1906 ein Wettbewerb für eine "feste" Halle für Veranstaltungen
unterschiedlichster Art ausgelobt. Der Siegerentwurf des Architekten Friedrich
von Thiersch sah ursprünglich die Umsetzung eines äußerst ambitionierten
Bauprogramms vor, von dem mit der Festhalle allerdings nur ein erster
Bauabschnitt realisiert wurde.
Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der schwer
kriegszerstörte Bau als Mehrzweckhalle stark vereinfacht wieder hergestellt.
Das einst prächtig gestaltete Äußere hatte dadurch stark an Ausstrahlungskraft
eingebüßt - ohne die ursprüngliche reiche Dachlandschaft, die nicht wiederhergestellt
wurde.
Im
Jahr 2003 wurde mit den Restaurierungsmaßnahmen begonnen; die Festhalle erhielt
nicht nur die Farbgebung wieder, die sie vor einhundert Jahren hatte, auch ihr
altes Erscheinungsbild wurde rekonstruiert. Die Messe Frankfurt hat die
"alte Dame" mit ihrem Einsatz für die technischen Anforderungen des
21. Jahrhunderts fit gemacht, zugleich der Stadt Frankfurt einen im wahrsten
Sinne des Wortes festlichen gesellschaftlichen Mittelpunkt zurückgegeben.
Ein Faltblatt über die Festhalle (15. Faltblatt aus der Reihe "Notizen zum
Denkmalschutz") kann während der Sprechzeiten des Denkmalamtes
(Braubachstraße 15) montags und donnerstags zwischen 8 und 12 Uhr kostenlos in
Zimmer 302 abgeholt werden.
Baujahr
1907-09
Architekt
F.
v. Thiersch
- Gebäude von 1907-09 nach Plänen des F. v. Thiersch
- Kuppelbau in eiserner Tragkonstruktion zwischen steinernen Ecktürmen
- Verwendungszweck für Ausstellungen sowie
kulturelle und sportliche Veranstaltungen