Pawel, Martin
Dr. Martin Pawel wurde in Oppeln geboren. Seine Eltern waren Heinrich Rafael Hirsch Pawel und Hedwig, geb. Goldschmidt. Der Vater war Kaufmann und besaß in Oppeln ein großes Wäschegeschäft. Martin Pawel besuchte in Stettin das Gymnasium, das er am 2.3.1912 mit dem Abitur abschloss.
Anschließend studierte er Rechtswissenschaft an der Königlich Preussischen Vereinten Friedrichs-Universität in Halle-Wittenberg. Am 9.3.1916 machte er dort seinen Abschluss. In Halle heiratete Martin Pawel am 19.9.1914 die katholische Franziska, geb. Neglein, die am 27.3.1893 in Langenschwalbach geboren wurde.
1916 erfolgte der Umzug nach Frankfurt, wo Martin Pawel an der Universität am 28.7.1917 promoviert wurde. Die Familie lebte in der Bockenheimer Sophienstrasse 29. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Heinz und Lotte. Von 1920 bis 1923 war Pawel als freiberuflicher Repetitor an der Frankfurter Universität tätig.
Wegen eines Nervenleidens, das er sich im Ersten Weltkrieg an der Front in Frankreich zuzog, war er ab 1923 in Behandlung. In der Nervenklinik wurde 1924 Verfolgungswahn (Paranoia) diagnostiziert.
1926 kam Pawel nach Eichberg. Zwischenzeitlich wieder zu Hause wurde er 1932 nach Herborn verlegt. Trotz der 1939 erfolgten Scheidung hatten die Kinder und auch die geschiedene Ehefrau weiter Kontakt zu Martin Pawel und besuchten ihn regelmäßig. Auch für kurze Besuche war er mit der Familie zusammen.
Der Stolperstein wurde initiiert von dem Urenkel David Weigend und der Enkelin Christine Pawel-Weigend, Frankfurt.
Martin Pawel | |
Geburtsdatum:
Deportation:
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5.12.1893 Einweisung: 25.9.1940 Gießener Heil- und Pflegeanstalt, 1.10.1940 (Aktion T4) |