Bär, Karl S. und Gretel (Anne Margaret)
Karl S. Bär wurde in Bruchsal, seine Ehefrau Anne Margaret Bär in Frankfurt geboren. Er arbeitete zunächst bei der Diskonto-Gesellschaft in Frankfurt und war dann langjähriges stellvertretendes Vorstandsmitglied der Metall-Gesellschaft AG und Direktor der Metallbank. Er war auch für die Deutsche Gold- und Silber-Scheide-Anstalt mitverantwortlich. Karl und Gretel Bär waren sehr gastfreundlich. Sie selbst hatten keine Kinder, kümmerten sich aber liebevoll um ihre Nichten und Neffen und die Kinder ihrer Freunde, besonders um Lisa (Jg. 1924) und Gretels Patenkind Margret (Jg. 1931) Hofmann. Im Sommer war der Garten in der Frauenlobstraße 13 oft erfüllt von fröhlichem Kindertreiben.
Anfang 1937 musste Karl Bär aus der Metallbank ausscheiden und flüchtete mit seiner Frau in die Schweiz. Laut Hausstandsbuch meldeten sie sich am 11. März 1937 von der Wohnung Frauenlobstraße 13 ab. In dem Meldebuch befindet sich die Notiz „unbekannt, England“ sowie eine spätere Gestapo-Mitteilung „z.Z. Paris“
Seit 1941 arbeitete Karl S. Bär in einem Büro im Wall-Street Distrikt in New York und widmete sich der Förderung von Wohlfahrtsorganisationen. In den letzten Jahren vor seinem Tod setzte er sich dafür ein, Geldmittel für die „Combined Campaign for Victims of Nazi Oppression“ und andere ähnliche Organisationen aufzubringen. Dadurch konnte unter anderem ein Wohnhaus für ältere Opfer am Kissena Boulevard in Flushing, N.Y. errichtet werden. Er starb am 21. Januar 1968 in New York. Die Urne wurde im Familiengrab der Familie Kuch auf dem Frankfurter Südfriedhof beigesetzt, wie später auch die Urne von Gretel Bär, die in Zürich starb.
Nach dem Krieg nahmen die Bärs sogleich
wieder Kontakt zu den Hofmanns auf und sandten sehr viele Care-Pakete an
Familienangehörige und Freunde in Europa. Karl Bär war in der Familie „der
berühmte gute Onkel aus Amerika, nur noch viel besser!“ 1948 kamen beide zum
ersten Mal wieder nach Deutschland und danach jedes Jahr auch nach Frankfurt.
Die
Stolpersteine wurden initiiert und finanziert von Waltraut und Peter Hofmann,
Frankfurt, in deren Garten die Grabplatte der Bärs liegt, und von Heiner
Hofmann, Schweiz.
Bei der Verlegung waren Vivian Barr und Naz Penumbra, Anton Barr, Serena Barr mit Sam, alle London; Ellen Boschwitz mit Sohn Tom und Enkelin Luci, Minneapolis, anwesend.
Karl S. Bär |
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Geburtsdatum: | 1.3.1886 |
Flucht: |
Mai 1937 Schweiz, 1941 USA |
Anne Margaret Bär, geb. Kuch |
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Geburtsdatum: | 23.7.1900 |
Flucht: | Mai 1937 Schweiz, 1941 USA |