Höxter, Ernst, Werner und Alma
Ernst Höxter wurde in Frankfurt am Main als Sohn von Levi Höxter und Sara Höxter, geb. Hess geboren. 1920 heiratete er Alma Höxter. Sie hatten den Sohn Werner, der ein Down Syndrom hatte, und eine 1921 geborene Tochter, der die Flucht in das britische Exil gelang. Ernst Höxter war der Bruder von Betty Hess, geb. Höxter. Alma Höxters Vater war Siegmund Schmidt. Die Familie lebte seit 1920 in Frankfurt, wo der promovierte Mediziner in der Gräfstraße 49 (in der NS-Zeit Königstr. 49) eine eigene Praxis führte, bis April 1942 nur mehr unter der diskriminierenden Bezeichnung „Krankenbehandler für Juden“. Sein Vermögen unterlag einer „Sicherungsanordnung“ der Zollfahndungsstelle vom 9.8.1938, die den monatlichen „Freibetrag“ auf 800 Reichsmark festsetzte. 1940 wurde der „Freibetrag“ auf 300 Reichsmark festgelegt, 1940 auf 785 Reichsmark erhöht und 1942 auf 535 Reichsmark reduziert. Sein Vermögen belief sich 2.8.1940 laut Devisenakten noch auf 25.664 Reichsmark.
Die Flucht in das US-amerikanische Exil scheiterte. Die letzte gemeinsame Wohnung der Familie befand sich in der Jügelstraße 7. Dort wohnten auch Siegmund Schmidt und Betty Hess. Siegmund Schmidt, der Vater von Alma Höxter, geb, am 4.9.1868, wurde am 27.9.1942 von Darmstadt nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 9.11.1942. Betty Hess, geboren am 4.11.1876, war die Schwester von Ernst Höxter. Ernst, Alma und Werner sowie die Tante Betty Hess flüchteten angesichts der für den folgenden Tag geplanten Deportation „nach Osten“ in den Tod. Alma Höxter starb zwei Tage später im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36. Der Großvater wurde laut Angaben in der Entschädigungsakte deportiert und ermordet. Ein Vermerk auf der Devisenakte vom 12.6.1942 lautete: „evakuiert bez[iehungs]w[eise] gestorben“. Das Grab der Familie befindet sich auf dem Neuen Jüdischen Friedhof, Eckenheimer Landstraße. Die gesamte Wohnungs- und Praxiseinrichtung aus der Gräfstraße 49(damals Königstr. 49) soll laut Angabe in den Entschädigungsakten noch im Mai 1942 versteigert worden sein. Laut Verfügung vom 11.6.1942 in den Devisenakten wurde das Vermögen von Dr. Ernst Höxter zu Gunsten des Reiches eingezogen und verwertet.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Gisa Hillesheimer aus Frankfurt. Dr. Höxter war der Hausarzt ihrer Familie, ihre Mutter ging mit der Tochter in die Schule.
Werner Höxter | |
Geburtsdatum: Todesdatum: |
03.06.1926 7.5.1942 (Suizid) |
Alma Höxter, geb. Schmidt | |
Geburtsdatum: Todesdatum: |
11.08.1894 09.05.1942 (Suizid) |
Ernst Höxter | |
Geburtsdatum: Todesdatum: |
28.01.1894 07.05.1942 (Suizid) |