Maaß, Siegmund und Gertrud

Maaß, Siegmund und Gertrud

Stolperstein-Biographien in Bockenheim

Maaß, Siegmund und Gertrud

Siegmund Maaß wurde als Sohn von Alexander Maaß, Goldschmied und Juwelier (1841-1924) und Johanna Hess (1831-1915) in Friedberg geboren. Er war Kaufmann und Inhaber der Weißlagermetallgießerei am Bockenheimer Westbahnhof in der Casselerstraße 13.

In erster Ehe heiratete er 1893 in Bockenheim Johanna Heß, die am 22. August 1932 starb. Sie hatten eine Tochter Amalie, die 1894 geboren wurde, ledig blieb und 1926 starb. In der Immobilie der Familie Heß in der Leipziger Str. 34 lebte Siegmund Maaß bis 1937.
Mitglieder der Familie Maaß haben sich in Frankfurter Sportklubs engagiert. Siegmund Maaß war seit 1899 Mitglied des SC Frankfurt 1880 und von 1904 bis 1911 der Erste Vorsitzende des Vereins und später Ehrenmitglied. Er wurde im Oktober 1935 entlassen. Auch seine Tochter Amalie aus erster Ehe war zunächst in der Hockey-Damenmannschaft des SC 1880 aktiv und gewann 1913 das Osterturnier um den „Carl von Weinberg-Pokal“. Sie wurde dann auch Mitglied im Frankfurter Rudergesellschaft Germania.
Siegmund Maaß heiratete in zweiter Ehe am 14. Oktober 1937 die 1876 in Breslau geborene und verwitwete Gertrud Heidenfeld, deren erster Ehemann 1935 verstorben war. Einem Sohn aus dieser Ehe, Franz Michaelis Kaim, gelang 1940 die Flucht nach Shanghai. Er starb 1978 in Sidney.

Bereits zur Zeit um die Hochzeit hatte Siegmund Maaß seine langjährige Wohnung in der Leipziger Straße aufgeben müssen. Mit Gertrud logierte er nur kurze Zeit in der Schumannstraße 48 bevor sie in ihre Heimatstadt Breslau zurückkehrte.
Siegmund Maaß war durch einen Arbeitsunfall mehrere Monate arbeitsunfähig und sein Gesundheitszustand war labil. Gleichzeitig wurden seine Alleinvertriebs-Verträge der Gießerei gekündigt und er war nahezu mittellos. 1939 folgte er daher Gertrud nach Breslau.
Die Stolpersteine für Siegfried und Gertrud Maaß werden dennoch in der Leipziger Str. 34 verlegt, da hier Siegmunds langjähriger Lebensmittelpunkt war, bevor der Nationalsozialismus die Lebensgrundlage beider zerstörte.

Die Stolpersteine wurden initiiert von der Frankfurter Rudergemeinschaft Germania.

Siegmund Maaß 
Geburtsdatum:   27.3.1869 
Deportation:  Juli 1942 Theresienstadt, September 1942
Treblinka 
Todesdatum:  unbekannt 

 

Gertrud Maaß, geb. Heidenfeld 
Geburtsdatum:   15.4.1876 
Flucht:   Februar 1941 Shanghai 
Todesdatum:   30.12.1941 

 

Stolperstein Leipziger Straße 34, Maaß, Siegmund
Stolperstein Leipziger Straße 34, Maaß, Siegmund © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

Stolperstein Leipziger Straße 34, Maaß, Gertrud
Stolperstein Leipziger Straße 34, Maaß, Gertrud © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

inhalte teilen