Abeles, Moritz, Else Hilde, Max Günther und Anne-Marie; sowie Schauss, Karoline

Moritz Abeles wurde in Frankfurt geboren, studierte in London Bankwesen und war im Immobilien- und Finanzbereich tätig. Er war Mitglied der Frankfurter Börse und besaß Gebäude  in der Schillerstraße, Zeil, Fahrgasse, Böhmerstraße und in Rheine. Er war auch bulgarischer Generalkonsul in Frankfurt. Seine Frau Else Hilde (die nach ihrer Ankunft in den Vereinigten Staaten die amerikanische Schreibweise "Elsie" verwendete) arbeitete nicht.

Moritz Abeles verließ Deutschland 1936 zusammen mit seiner Frau und den Kindern Max Günther und Anne-Marie sowie deren in Okriftel geborenen und in der Zeppelinstraße 17 wohnenden nichtjüdischen Gouvernante Karoline Schauss. Die Flucht ging zunächst nach Amsterdam, wo sie in einer Wohnung in einem jüdischen Viertel lebten. Ein Jahr später zog die Familie nach England. Dort besuchten Anne-Marie die Universität von Oxford und Max Günther besuchte das Repton-Internat. Nach einigen Jahren zog die Familie nach Sao Paolo in Brasilien.

Nachdem Anne-Marie und Max Günther Abeles in die USA ausgewandert waren, folgten Moritz/Maurice und Else/Elsie und ließen sich in New York nieder. In den Jahren nach der Ausreise aus Deutschland arbeitete Maurice im Import-Export-Bereich, was ihm und Elsie ein bescheidenes Leben ermöglichte. Maurice starb am 17. August 1962, Elsie am 4. Juni 1979, beide in New York.

Max Günther nannte sich um in Arthur und wohnte ebenfalls in New York City. Er machte seinen Bachelor-Abschluss am Oberlin College und seinen Master in Internationalen Beziehungen und Wirtschaft an der University of Michigan. Er arbeitete im Finanz- und Investitionsmanagement. Mit seiner Tochter Michele nahm er am Besuchsprogramms der Stadt Frankfurt für Familien ehemaliger jüdischer Frankfurter teil.

Anne-Marie nannte sich nach der Heirat in New York Rosa Anne-Marie Kirby und war Bildhauerin. Sie hatte einen Sohn Roger und starb am 24. April 1992 in New York City. Karoline Schauss starb am 28. Februar 1996.

Die Stolpersteine wurden initiiert von der Enkelin Michele Abeles/New York und finanziert von Esther, Peter und Vika Winzen, Kerstin und Christina Zerbe und Thomas Ludwig.