Weisbecker, Karl Johann
Der Elektromonteur Karl Weisbecker entstammte einer Arbeiterfamilie aus Frankfurt-Niederrad und hatte mit seiner Ehefrau Elise sieben Kinder. Mitte der 1930er Jahre wurde er wegen des Auftauchens kommunistischer Flugblätter aus der Frankfurter Firma Mouson entlassen. Danach arbeitete er als Monteur der Firma „B.O.Dittrich“ Beleuchtungshaus in den Heddernheimer Kupferwerken (VDM).
Ein Arbeitskollege berichtet später, dass „Weisbecker fortgesetzt trotz meiner und unseres Monteurs ... Mahnungen sich über das Naziregime abfällig geäußert hat. Es ist mir auch bekannt, dass Drohungen ausgesprochen worden sind von Nazianhängern der Belegschaft, dass ihm was passieren würde, wenn er nicht endlich den Mund halten würde. In den Heddernheimer Kupferwerken bestand seinerzeit ein gut funktionierender Spitzeldienst.“
Am 23.11.1940 machte sich Karl Weisbecker in der Dunkelheit auf den Weg zur Arbeit in Heddernheim. Dort kam er nicht an. Die Nachforschungen der Familie und der Arbeitskollegen blieben erfolglos. Karl Johann Weisbecker blieb verschwunden. Als sein Werksmeister persönlich bei der Gestapo nachfragte, ob Karl Weisbecker verhaftet worden sei, bekam er den Rat, sich nicht weiter um Dinge zu kümmern, die ihn nichts angehen.
Die Leiche Karl Weisbeckers wurde auf der Rheininsel Petersaue bei Mainz-Kastel geländet. Der Tote wies Verletzungen am Hinterkopf auf. Die Staatsanwaltschaft wurde nicht eingeschaltet. Die Nachbarn in der Siedlung vermuteten, dass Karl Weisbecker auf seinem Weg zur Arbeit auf der Ackermannwiese von NS-Leuten angegriffen und erschlagen wurde.
Der Stolperstein wurde initiiert von Rainer Weisbecker, Neffe von Karl und Walter Weisbecker.
Karl Johann Weisbecker | |
Geburtsdatum: Todesdatum: |
22.01.1901 18.05.1941 |