Zehden, Artur und Alma

Zehden, Artur und Alma

Stolperstein-Biographien im Dornbusch

Zehden, Artur und Alma

Alma Zehden
Alma Zehden © AG Stolpersteine Teltow, Foto: privat

 

Arthur Zehden wurde in Landsberg an der Warthe geboren, seine Ehefrau Alma Zehden, geb. Pincus, in Poznan (Posen). Die Eltern von Arthur Zehden waren der Kaufmann Julius Zehden (1847-1913) und Henriette Wolff (1855-1929), die in Landsberg ein Geschäft für „Rohhäute und Fellhandlung“ besaßen und vier Töchter und drei Söhne hatten. Auch Arthur Zehden war Kaufmann und wohnte mit seiner Frau in Frankfurt zunächst in der Hedderichstraße 42 und ab 1932 in der Martorffstraße 7 im Dornbusch. Von dort zogen sie 1937 in die Schumannstraße 61, zuletzt mussten sie 1940 in die Eppsteinerstraße 42 und 1941 in die Leerbachstraße 10 umziehen. Bei letzterem handelte es sich um ein „Judenhaus“, in dem antisemitisch Verfolgte vor ihrer Deportation konzentriert wurden.

 

Im Ghetto Lodz sind zwei Briefe von Arthur Zehden erhalten, die er an die sogenannte „Aussiedlungskommission“ schrieb, welche darüber entschied, wer aus dem Ghetto „ausgesiedelt“ werden musste. Die „Ausgesiedelten“ wurden nach Chelmno deportiert und dort ermordet. Die Insassen im Ghetto wussten davon nichts, ahnten es aber vielleicht. Sie stellten deshalb Anträge auf Ausnahme von der „Aussiedlung“.

 

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Brief an das Aussiedlungsamt © privat/AG Stolpersteine Teltow, Foto: keine Angaben

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Bescheinigung Zehden/Lodz © privat/AG Stolpersteine Teltow, Foto: keine Angaben

 

Im Falle von Arthur und Alma Zehden wurde der Antrag sogar genehmigt, obwohl die dafür eigentlich erforderliche etatisierte Arbeitsstelle nicht vorlag. Vermutlich genügte die Bescheinigung der Fäkalienabfuhr, denn diese Tätigkeit qualifizierte für alles, zumal sie natürlich nicht sehr begehrt war. Ihrem Antrag wurde stattgegeben. Die Genehmigung brachte den beiden ein paar weitere Lebensmonate.

 

An Arthus Zehdens Brüder Walter (1882-5.12.1941 Berlin) und Siegfried (1883-1943 Auschwitz) erinnern Stolpersteine in Teltow und in Berlin. Auch die jüngste Schwester Martha (1886-1942 Sobibor) wurde ermordet.

 

Die Stolpersteine wurden angeregt von Dr. Gabriele Bergner, Leiterin der AG Stolpersteine in Teltow.

Artur Zehden

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

11.07.1880

19.10.1941 Lodz

28.08.1942

Alma Zehden, geb. Pincus

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

10.06.1889

19.10.1941 Lodz

10.06.1942


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