Flörsheimer, Elli, Franziska und Jakob

Flörsheimer, Elli, Franziska und Jakob

Stolperstein-Biographien in Eschersheim

Flörsheimer, Elli, Franziska und Jakob

Elli Flörsheimer aus Frankfurt und der Kaufmann Jakob Flörsheimer aus Zwingenberg heirateten am 29.6.1931 in Frankfurt. Elli Flörsheimers Vater fiel 1917 als Soldat im Ersten Weltkrieg. Die Familie des Ehemanns besaß verschiedene Liegenschaften, unter anderem Grundstücke in Gräfenhausen, zwei Häuser in Frankfurt-Eschersheim, ein Haus in der Neumannstraße 36, die alle verfolgungsbedingt später veräußert werden mussten. Die Mutter von Jakob Flörsheimer, Franziska Flörsheimer, wohnte ebenfalls in der Neumannstraße 36. Sie wurde gezwungen, aus ihrem Haus auszuziehen. Ihre letzte Adresse ab 1941 war die Gaußstraße 14, ein "Getto-Haus".

Um das Jahr 1931 wohnten Jakob und Elli Flörsheimer am Opernplatz 14, dann zogen sie in die Oberlindau 83 um. Unter dieser Anschrift war Jakob Flörsheimer auch in dem diffamierenden „Boykottbuch“ aufgeführt. Das Konto Jakob Flörsheimers mit einem Guthaben in Höhe von 4.320 Reichsmark wurde beschlagnahmt.

Den Eheleuten gelang Anfang 1936 die Flucht in das niederländische Exil nach Amsterdam. Es existiert ein Vermerk über die Absicht der Geheimen Staatspolizei zur Ausbürgerung des Ehemanns in den Devisenakten vom 13.2.1941. Aus ihrer Wohnung in der Sarphatisstraat 117 wurden sie in das Lager Westerbork verschleppt. Nach Informationen ihrer Mutter starb Elli Flörsheimer am 28.2.1945.

Die Mutter und Schwester von Elli Flörsheimer waren im April 1938 nach Holland geflüchtet. Die Schwester, Edith I. Gobetz, kam später im Konzentrationslager Stutthof ums Leben. Die Mutter überlebte das Getto Theresienstadt, wo sie unter bewaffneter Aufsicht in einer Fabrik Glimmer spalten musste. Sie wohnte nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA.

Elli Flörsheimer, geb. Markus

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

26.6.1909

29.1.1943 nach Westerbork und am 25.2.1944 nach Auschwitz

24.2.1945

Franziska Flörsheimer 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

18.2.1879

1942 Theresienstadt

17.12.1942

Jakob Flörsheimer 
Geburtsdatum:
Deportation:
Todesdatum: 

31.7.1906

29.1.1943 nach Westerbork und am 25.2.1944 nach Auschwitz

unbekannt

 

 

Quelle
Renate Hebauf, Frankfurt am Main, Gaußstr. 14, Ein Haus und seine jüdischen Bewohner zwischen 1941 und 1945. In: Monica Kingreen, Nach der Kristallnacht; Hausstandbuch der Stadt Frankfurt, HHStA Wiesbaden: Devisenakte Js 2735 und Entschädigungsakte 518/9055


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