Berge, Ignatz
Ignatz Berge wurde in Frankfurt geboren. Seine Eltern waren der in Heddernheim geborene Heimann Berge, geb. 30.Dezember 1848, und Charlotte, geb.Dietzer, aus Isenburg. Er hatte zwei Geschwister, Emanuel und Rina. Der Vater arbeitete als Prokurist bei der Importfirma „ Schwarzschild – Ochs“. Ignatz Berge war mit einer britischen Staatsbürgerin Robina Berge in sogenannter „Mischehe“ verheiratet. Robina Berge wurde 30. März 1884 in Fraserburgh/Schottland geboren. Das Ehepaar lebte seit 1930 im Lindenring, von 1930 bis 1933 in der Nummer 18 und dann im Lindenring 1.
Ignatz besuchte bis zur Mittleren Reife das Philantropin und ging dann zu Studienzwecken für mehrere Jahre ins Ausland, u.a. von 1900 bis 1902 nach Lausanne in der Schweiz. Nach seiner Rückkehr arbeitete er bis 1933, ebenso wie bereits sein Vater, als Prokurist bei der Firma „Schwarzschild-Ochs“.
Ab 1933 unterrichtete Ignatz Berge zusammen mit seiner Frau Englisch, ausschließlich für Juden, die sich auf die Flucht in das anglo-amerikanische Exil vorbereiteten. Wegen einer „staatsfeindlichen Bemerkung“ auf dem Eschersheimer Friedhof kam er 1939/1940 in das Strafgefängnis Hammelsgasse. Im Zusammenhang mit dieser Inhaftierung ließ er sich am 4. Dezember 1939, zum Schutz seiner Frau, scheiden.
Der Stolperstein wurde initiiert von Christa Fischer
Ignatz Berge
Geburtsdatum: Haft: Deportation: Todesdatum: |
21.02 1882 1939/1940 Inhaftierung Hammelsgasse Sachsenhausen 5.2.1940 |