Was passt zu wem
Die Vielfalt der Gärten im Stadtteil kennen und würdigen
Gärtnern ist ´in´, und es gibt so viele Facetten zu gärtnern: Welche Gärten kennen Sie? Wie kann es gelingen, dass Wünsche und Gartenformen zusammenpassen?
Kleingärten und Öffnung im Stadtteil
In dieser Kleingruppe wurde aufgrund der Zusammensetzung und
der Interessen der Teilnehmenden in erster Linie über Öffnungen und Integration
ins soziale städtische Umfeld diskutiert. Auch die Aufgaben und Anforderungen
an die Vereinsvorstände waren ein Thema.
Gerade unter den Pandemiebedingungen ist die Nachfrage nach
Gärten sprunghaft angestiegen. In den Vereinen ist es kaum möglich, der
Nachfrage auch nur annähernd gerecht zu werden. Dies erschwert allein schon
wegen des Flächendrucks Öffnungen und räumliche Umstrukturierungen. Es wird aber
z. B. über Verkleinerungen und Teilungen von Parzellen nachgedacht. Auch dies
entspannt die Situation aber nur marginal. Für Außenstehende im Stadtteil besteht häufig der Eindruck,
dass sich die KGV eher abschotten. Kontaktaufnahmen sind schwierig. Gerade in
Stadtteillen, die mit privat und öffentlich nutzbarem Freiraum eher
unterversorgt sind, besteht durchaus großes Interesse an Öffnung, an Zugang und
auch einfach nur an visuellem Erlebnis und Genießen der vielfältigen
Kleingärten. Auch „niederschwellige Angebote“ würden begrüßt. Interesse besteht
sowohl bei älteren Menschen als auch bei Kindern und Jugendlichen (Schule/Kita).
Selbstversorgung und Gartenformen
Bei Nutzung und Gestaltung steht die Selbstversorgung zwar offenbar nicht mehr so stark im Vordergrund wie früher. Es wird aber darauf hingewiesen, dass es auch immer noch oder wieder Nutzer gibt, für die auch durchaus die Eigenversorgung mit günstigen Lebensmitteln eine Rolle spielt. Und hinzugetreten ist in dem Zusammenhang der gewachsene und große Spaß an gesunder Ernährung.
In der Öffentlichkeit scheint der Unterschied zwischen Kleingärten und Freizeitgärten nicht verstanden. Mehr Aufklärung wäre hilfreich. Die Gruppenprojekte des Urbanen Gärtnerns sind oft flexibler, wenn es um schnelle Reaktionen und Aktivitäten geht. Andererseits gibt es keine so klar geregelten Rollen und Wahlen wie bei den Vereinen. Man ist nicht so straff organisiert wie die Kleingärten, was Vor- und Nachteile hat.
Arbeitsaufwand und Chancen
Es wird berichtet, dass im Einzelfall bis zu 30% der Gärtnerinnen und Gärtner schon nach einem Jahr wieder aufgeben wollen. Das bedeutet, dass sie im Vorfeld nicht gut aufgeklärt waren. Den „neuen Kleingärtnern“ muss bewusst sein, dass die Nutzung eines Kleingartens auch mit Arbeit verbunden ist.Auch Muster- und Versuchsflächen mit Naturschutzvereinen oder Forschungsinstitutionen könnten interessant werden. Sogar auch, wenn sie eingezäunt sind, weil sie nicht betreten werden sollen. Das „Gärtnern“ wäre eine Art Steuern der Pflanzen- und Tierwelt mit dem Ziel die Artenvielfalt zu erhöhen (Umweltmanagement).