Kleingartenentwicklungskonzept

Kleingartenentwicklungskonzept

Kleingärten

Kleingartenentwicklungskonzept (KEK)

Die große Lust am Gärtnern - Frankfurt beschließt eine neue Kleingarten- und Freizeitgärtenstrategie

Seit 1881 gibt es Kleingärten in der Stadt am Main. Sie nehmen rund 2,3 % der Stadtfläche ein. Die Stadt zählt 107 Vereine, 14.537 Parzellen und zwei Dachverbände. Die Gärten dienen als Ort der Begegnung für die Menschen in den Quartieren. Zudem erleichtern sie Neubürger:innen die Integration in die Stadtgesellschaft. Nebenbei fördert Gartenarbeit Bewegung und eine nachhaltige Ernährung der Pächter:innen.

Frankfurt ist eine wachsende Stadt, möchte und muss aber auch eine grüne Stadt bleiben.
Biodiversität, Artenvielfalt, Klimaschutz- und Klimaanpassung sind wichtige Ziele. Bedarf an preiswertem Wohnraum, Platz für öffentlichen Nahverkehr, Fernbahnstrecken, Autobahnen und Raum für die Wirtschaft sind der Puls der Stadt.
Vor diesem Hintergrund wollten die Stadtverordneten wissen, wie denn die Entwicklung der Kleingärten und Freizeitgärten künftig aussehen soll. Freizeitgärten und Kleingärten nehmen zusammen 1.100 ha Stadtfläche ein. Ist damit der Bedarf gedeckt? Stehen diese Flächen auch in Zukunft gesichert zur Verfügung? Wie passen sich die Gärten den wachsenden Einwohnerzahlen an? Das waren die zentralen Fragen. Welche Daten gibt es überhaupt zum Bestand? Diese Frage schließt sich an diese Überlegungen unmittelbar an.
Ein klassisches Kleingartenentwicklungskonzept (KEK) war gefordert, ergänzt um die Frage nach den Freizeitgärten.

Bestandskarte Kleingärten
Bestandskarte Kleingärten © Stadt Frankfurt am Main, Foto: TGP Lübeck

Beteiligte und Akteure

Die Lenkungsgruppe des KEK bildeten den großen Rahmen.  Zwischen 2019 und 2023 tagten die Verbände, die Stadtpolitik und die zuständigen Ämter um das KEK zu entwickeln. Hier entstanden die Leitlinien des KEK, die Handlungsfelder, die Ideen zum Runden Tisch, ersten konkrete Maßnahmen wurden ausgewählt.
Das Lübecker Landschaftsarchitekturbüro Trüper Gondesen und Partner mbB (TGP) entwarf und moderierte die Beteiligungsformate (siehe Materialband Beteiligung), erstellte die Bestandsaufnahmen, die Analyse und das Konzept des KEK. Insgesamt dreizehn städtische Ämter waren in bilateralen Gesprächen beteiligt. Die Stadtgesellschaft beteiligte sich über ein Online-Forum an dem Prozess, zum Beispiel waren Nachbarn:innen aus dem Quartier, Naturschutzverbände und Urban Gardening Gruppen in diesem Austausch vertreten.
Am 11.Juli 2024 haben die Stadtverordneten die Kleingarten-und Freizeitgärtenstrategie, das KEK beschlossen (§ 5001).

Vielfalt der Gartenkultur

Die Kleingartenanlagen befinden sich überwiegend im städtischen Besitz. Insgesamt sind es 558 ha. Fast ebenso groß ist die Fläche der Freizeitgärten mit 526 ha. Freizeitgärten liegen vielfach in ehemaligen Streuobstgebieten oder sind auf ehemals landwirtschaftlich bzw. gartenbaulich genutzten Flächen entstanden. Freizeitgärten sind zu Zweidrittel in Privatbesitz, es gibt keine organisierte Interessenvertretung. Relativ neu hinzugekommen sind die Gartenformen: Gemeinschaftsgärten und Selbsterntegärten. In den Stadtteilen gibt es rund 30 verschiedene Initiativen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sie haben jeweils eine organisierte Interessenvertretung.

 

Freizeitgarten in Frankfurt
Freizeitgarten in Frankfurt © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt

 

Leitlinien


1. Kleingärten sind wertvolles Stadtgrün. Sie machen Frankfurt lebenswert.
2. Die Versorgung mit Kleingärten ist auch in Zukunft gesichert.
3. Unterschiedliche Bedürfnisse zum Gärtnern finden die jeweils angemessenen Angebote.
4. Das Kleingartenwesen wird kooperativ organisiert.

 

 

Inhalte des KEK

Das KEK geht den Fragen nach:

  • Wie gesichert sind Frankfurts Kleingärten – Rechtlicher Status und Bestandsschutz
  • Wie hoch ist in Frankfurt der Bedarf an Kleingärten – Versorgung: Quadratmeter Garten pro Mensch
  • Wie kann die Stadt neue Gartenflächen schaffen – Zukünftige Entwicklung
  • Was ist für Frankfurts Gartenkultur konkret zu tun – Handlungsfelder und Maßnahmen

 

Kleingartenverein mit Skyline
© Stadt Frankfurt am Main, Foto: Grünflächenamt

 

Handlungsfelder und Maßnahmen

1. Etablieren eines Runden Tischs
2. Entwickeln eines Flächenpools für neue Kleingartenanlagen
3. Verbesserung des Wassermanagements
4. Modellprojekt Waldgarten
5. Aufwertung von Kleingartenanlagen in Stadtbereichen, die mit öffentlichem Grün nicht oder unterversorgt sind / Schaffung von zusätzlichem Grünraum für Alle
6. Abfallentsorgungskonzept für Kleingärten

Ausblick

Der Runde Tisch ist bereits zusammengekommen. Die Runde aus Vertretern:innen der Verbände und des Grünflächenamtes haben sich mit den Themen Aktualisierung der Kleingartenordnung und Öffnung der Kleingartenanlagen beschäftigt.


Untenstehend finden Sie weiterführende Angaben:

Die große Lust am Gärtnern - in der Broschüre sind alle Ergebnisse zusammengefasst
Langfassung KEK – ausführlicher Textband
Karten KEK - Bestand, Rahmenbedingungen, Analysen und Konzept
Materialband Beteiligung - Dokumentation der Ergebnisse aus den Beteiligungsformaten
Gartenradio - Interviews mit Vorständen und Pächtern als Podcast

 

 

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Ergebnis KEK

PODCAST-REIHE GARTENRADIO

© Stadt Frankfurt am Main

01 Vielfalt der Kleingärtner*innen

© Stadt Frankfurt am Main

02 Viele Gründe für einen Kleingarten

© Stadt Frankfurt am Main

03 Leben in der Gemeinschaft

© Stadt Frankfurt am Main,
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04 Erlebnisse für Besucher*Innen

© Stadt Frankfurt am Main

05 Die breite Palette der Anlagen

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© Stadt Frankfurt am Main

06 Exkurs Ernst May Garten

© Stadt Frankfurt am Main

07 Die Vereine Erfahrung und Engagement

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© Stadt Frankfurt am Main

08 Das KEK Ideen und Wünsche

© Stadt Frankfurt am Main

I Der Anlass für einen Kleingarten

© Stadt Frankfurt am Main

II Die Begeisterung im Kleingarten

© Stadt Frankfurt am Main

III Das Besondere der jeweiligen Anlage

© Stadt Frankfurt am Main

IV Der Wunsch für die Zukunft