Simon, Sigmund und Johanna
Siegmund Simon wurde in Kölschhausen geboren, seine Ehefrau Johanna (Johanette Jenny),geb. Oppenheimer, in Camberg. Ab 1903 waren die Eheleute Inhaber eines Warenhauses im eigenen Wohn- und Geschäftshaus in Heddernheim, Heddernheimer Landstrasse 32, das Kurzwaren, Fahrräder, Nähmaschinen und Zubehör vertrieb. Die Familie lebte auch in dem Haus, zusammen mit der am 18. Juni 1904 geborenen Tochter Adele.
Durch die Boykotte seit 1933 erfolgte ein erheblicher Umsatzrückgang; im August 1936 musste das Unternehmen verfolgungsbedingt verkauft werden. Die Ehefrau hatte in dem Geschäft mitgearbeitet. Seitdem waren beide erwerbslos und lebten von Mieteinnahmen und anderen Einkünften. 1939 erfolgte der verfolgungsbedingte Verkauf der Liegenschaft für 13.000 Reichsmark; der Einheitswert war 1929 auf 35.634 Reichsmark festgestellt worden. Zudem erfolgte die zwangsweise Entrichtung der „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von 5.700 Reichsmark und ein ebenfalls erzwungener Abschluss eines „Heimeinkaufvertrages“ über 2.500 Reichsmark. Den Unterzeichneten solcher Verträge wurde vorgegaukelt, sie finanzierten damit ihren Lebensabend in einem Altersheim.
Die letzte Frankfurter Adresse des Ehepaares war die Hanauer Landstr. 44. Johanna Simon wurde in Theresienstadt befreit, das sie am 5. Juni 1945 verlassen konnte. Sie lebte danach, physisch und psychisch schwer krank, bei ihrer Tochter Adele Miltenberg, geb. Simon, im Staate New York/USA, wo sie 1957 verstarb.
Johanna Simon, geb. Oppenheimer | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
13.09.1877 15.08.1942 Theresienstadt überlebt |
Siegmund Simon | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
26.07.1872 15.8.1942 Theresienstadt 08.03.1943 |