Goldschmidt, Max und Erna

Goldschmidt, Max und Erna

Stolperstein-Biographien in Heddernheim

Goldschmidt, Max und Erna

Max Goldschmidt wurde in Heddernheim geboren, Erna Goldschmidt, geb. Neu , in Fränkisch-Crumbach. Die Eltern von Max Goldschmidt waren Adolf Goldschmidt und Berta, geb. Seckbach. Die Seckbachs waren eine alt eingesessene Heddernheimer Familie, die bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts hier lebte. Adolf Goldschmidt war Schriftsetzer, er starb am 1. Januar 1939, seine Frau Berta starb bereits am 18. August 1921. Max und Erna Goldschmidt heirateten am 3. Februar 1924 in Fränkisch-Crumbach, ihr Sohn Helmut Martin kam am 3. April 1925 in Heddernheim zur Welt.

 

Die Goldschmidts wohnten bis 12. Juli 1930 in der Dillenburger Str. 11 und zogen dann in das eigene Haus Domitianstr. 4. Max Goldschmidt war als Postschaffner beim Frankfurter Postamt 9 in der Poststraße 20 nähe Hauptbahnhof verbeamtet. 1933 verlor er entsprechend dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ (Arierparagraf) verfolgungsbedingt seinen Arbeitsplatz. Im Oktober 1935 wurde er endgültig in den Ruhestand versetzt.

 

Vom 14. November 1938 bis zum 18. Januar 1939 war Max Goldschmidt im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Helmut Martin Goldschmidt konnte mit großer Wahrscheinlichkeit mit einem Kindertransport nach England flüchten, seine Abmeldung erfolgte zum 16. Juni 1939. Er lebte später als Feinmechaniker in London.

 

Ihr Haus in der Domitianstraße musste das Ehepaar unter Druck im November 1939 verkaufen. Der Reinerlös von über 8.000 Reichsmark wurde auf ein Sperrkonto eingezahlt, über das die Goldschmidts nicht verfügen konnten. Käufer des Hauses war ein Polizei-Obermeister und Revierführer des 14. Polizeireviers in Heddernheim. Ab dem 19. Dezember 1939 sind Goldschmidts in der Zeil 16 gemeldet, bei dem es sich um ein sogenanntes Judenhaus handelte, in dem antisemitisch Verfolgte vor ihrer Deportation aus Frankfurt zwangsweise konzentriert wurden. Ab 1. September 1941 musste das Ehepaar den gelben Stern tragen.

 

Im Haus Domitianstraße 4 wohnten für kurze Zeit Heinrich May, Berta Neu und Karl Wolf. Heinrich May (Jg. 1906) war Metzger in Heddernheim und wohnte dort einen Monat bis zu seiner Emigration am 28. Februar 1939 nach England. Berta Neu. geb. Wolf (Jg. 1874), wahrscheinlich die Mutter von Erna Goldschmidt, war ein Jahr bis zu ihrer Emigration am 22. November 1935 nach Villencia /Paraguay in der Domitianstraße 4 gemeldet. Karl Wolf, geb. 21. Juni1863 in Offenbach, war vom 30. März 1939 bis 1. Juni1939 hier gemeldet, er zog dann in den Gärtnerweg 6. Er wurde am 1. September 1942 nach Theresienstadt verschleppt, wo er am 10. November 1942 starb. Auch bei ihm handelt es sich wohl um ein Familienmitglied, vielleicht den Bruder von Berta Neu.

Max Goldschmidt 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

26.7.1896

Haft: 14.11.1938-10.1.1939 Dachau; Deportation: 1942 Region Lublin

unbekannt

Erna Goldschmidt, geb. Neu

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

12.7.1900

1942 Region Lublin

unbekannt

 

 

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Stolperstein Domitianstraße 4 Max Goldschmidt © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

 

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Stolperstein Domitianstraße 4 Erna Goldschmidt © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main



 
 

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