Zero Waste City_Massnahmen

Zero Waste City_Massnahmen

Abfall und Müllentsorgung

Maßnahmen

Wie sollen die Abfallmengen in Frankfurt reduziert werden?

Blick auf die Weseler Werft
Blick auf die Weseler Werft © Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt, Foto: Eckhard Krumpholz

Die Reduzierung von Abfallmengen erfolgt über die unten aufgeführten Einzelmaßnahmen.

 

Da sich die Abfallwirtschaft und das Abfallrecht sehr dynamisch entwickeln, werden in Zukunft weitere Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang werden Beteiligungsformate etabliert.

 

Legende zu den einzelnen Maßnahmen:

 

Stoffstrom

Hier wird angegeben, auf welche Abfallart sich die Maßnahme vorrangig auswirkt, zum Beispiel Altglas oder Elektrogeräte oder Bioabfall.

Kategorie

Es werden drei Gruppen von Maßnahmen unterschieden.

Organisation

Änderung oder Erweiterung der bisherigen Struktur der Abfallwirtschaft.

Leistung

Ausweitung des Leistungsspektrums der städtischen Abfallwirtschaft.

Kommunikation

Maßnahmen zur Erhöhung des Engagements der Bürgerinnen und Bürger.

Zielrichtung

Förderung des Recyclings, zum Beispiel durch eine Verbesserung der Mülltrennung oder Vermeidung der Verunreinigung von Wertstoffen.

Abfallvermeidung: Maßnahmen, die die Entstehung von Abfällen unmittelbar verhindern.

Umsetzungsstatus

  • Bereits umgesetzt
  • In Vorbereitung: Die Umsetzung der Maßnahme wurde bereits beschlossen, für eine Umsetzung sind weitere zum Beispiel organisatorische Schritte erforderlich.
  • Prüfung: Die Maßnahme wurde durch ein beteiligtes Gremium vorgeschlagen. Ein Beschluss zur Umsetzung ist zwar wahrscheinlich, steht aber noch aus.

Zeitplan

(voraussichtliches) Jahr der Umsetzung.

Die Maßnahmen

Angebote für Schulen

Gemeinsam mit „Umweltlernen in Frankfurt“ e. V. und verschiedenen Aktiven aus dem Bereich Abfallvermeidung sollen die existierenden Lernangebote an Schulen ausgeweitet und neue Formate entwickelt werden.

„Umweltlernen in Frankfurt“ e. V. ist eng an das Stadtschulamt gebunden. Im Themenbereich „Abfall und Recycling“ werden Lernwerkstattvormittage für Schulklassen an Grund- und weiterführenden Schulen angeboten. Außerdem wird das Projekt „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ durchgeführt. Dabei geht es um eine mehrjährige Begleitung der Schulen über den reinen Unterricht hinaus – hin zu einer nachhaltigen Schule. Auch hierbei sind Wiederverwendung, Wiederverwertung, Abfallvermeidung und Ressourcenschutz wichtige Themen.

Stoffstrom: Alle
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: 2021

Automatische Störstoffkontrolle bei der Biotonnenleerung

Regelmäßig landen Fremdstoffe in der Biotonne. Dies führt zu Qualitätsproblemen und Mehrkosten an der Bioabfallbehandlungsanlage. Manuelle Behälterkontrollen können nur stichprobenhaft an der Behälteroberfläche durchgeführt werden. Außerdem sind sie zeit- und personalintensiv und erhöhen die Abfuhrkosten.

Automatische Detektionssysteme können Fremdstoffe im Bioabfall auch in den unteren Schichten der Tonne erkennen. Hierzu werden während des Leerungsvorgangs metallische oder metallbeschichtete Flächen in der Tonne zur Bildung elektrischer Wirbelströme angeregt, die automatisch und ohne Zeitverlust erkennen lassen, ob Fremdstoffe vorhanden sind.

Die Detektionssysteme lassen sich auf unterschiedliche Empfindlichkeiten einstellen, sodass der angestrebte maximale Grad an Verunreinigungen vorgegeben werden kann.
Als Reaktion sind unterschiedliche Konsequenzen bei Verunreinigungen in den Tonnen denkbar: Als mildester Eingriff könnten die Menschen durch Aufkleber zu besserer Mülltrennung angehalten werden. Im Extremfall könnte die Leerung abgebrochen werden, der Inhalt müsste dann nachsortiert oder kostenpflichtig als Restmüll abgefahren werden.

Ob ein solches System zur Verbesserung des Trennverhaltens und damit der Qualität des Frankfurter Bioabfalls eingeführt werden soll, wird geprüft.

Stoffstrom: Bioabfall
Kategorie: Organisation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: Prüfung
Zeitplan: Offen

Bürgerbeteiligung über das Portal Frankfurt Fragt Mich

Die Seite „Frankfurt fragt mich“ (www.ffm.deExternal Link) ist das Portal der Stadt Frankfurt am Main für Beteiligungsverfahren, die Ideenplattform und Heimat des elektronischen Mängelmelders.

Die Infrastruktur des Portals ist geeignet, um Anregungen zu den Themen Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft aus der Bevölkerung aufzunehmen, öffentlich zu diskutieren und fachlich zu bewerten. „Frankfurt fragt mich“ ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle, die sich hierzu einbringen wollen.

Die konkrete Umsetzung eines geeigneten Beteiligungsangebots muss stadtintern abgestimmt werden.

Stoffstrom: Altglas
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: Offen

Einsatz von Wertstofflotsinnen und -lotsen an den Wertstoffhöfen

Auf den FES-Wertstoffhöfen Ost in Bornheim (Weidenbornstraße) und Süd in Sachsenhausen (Seehofstraße) werden Wertstofflotsen eingesetzt, die Elektrogeräte von Bürgerinnen und Bürgern entgegennehmen, deren Potenzial für eine Wiederverwendung abwägen und sie bei Eignung vom übrigen Elektromüll trennen.

Nach Prüfung und Reparatur werden die Geräte im Gebrauchtwarenkaufhaus Neufundland der GWR und im Online-Shop reYOUrs (www.reyours.deExternal Link) angeboten. Es bestehen somit Verbindungen zu den Maßnahmen Online-Plattform reYOUrs und Stärkung Gebrauchtwarenkaufhäuser.

Eine Ausweitung des Lotsinnen- und Lotsenservice auf weitere Wertstoffhöfe ist geplant.

Stoffstrom: Elektrogeräte
Kategorie: Organisation, Kommunikation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit November 2020

Elektro-Altgeräte-Sammel-Initiative (EASI)

Bei der Elektro-Altgeräte-Sammel-Initiative (EASI) kommt ein Team der GWR zum Einsatz, das Elektrogroßgeräte und Bildschirmgeräte direkt aus den Wohnungen abholt. Dabei können auch Elektrokleingeräte mitgenommen werden.

Ziel ist, die Sammelmengen durch eine Verbesserung des Service zu erhöhen. Außerdem wird erwartet, dass es durch die direkte Abholung zu weniger Beschädigungen an den Geräten kommt. Damit wird die Möglichkeit zur Aufbereitung und Wiederverwendung verbessert.

Das Projekt ist zunächst als einjähriger Pilotversuch in den Stadtteilen Bornheim und Nordend angelegt, um zu evaluieren, wie hoch die Nachfrage für diesen Service ist. Dabei wird ermittelt, welche Kosten bei einer Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet entstehen.

Anmeldungen werden über das Servicetelefon der FES GmbH (0800 200 800 710), die Rufnummer der GWR (939 996 230) oder per Mail an easi@gwr-frankfurt.deInternal Link entgegengenommen.

Da abgeholte und wiederaufbereitete Geräte erneut verwendet werden können, besteht eine Verbindung zu den Maßnahmen Online-Plattform reYOUrs und Stärkung Gebrauchtwarenkaufhäuser.

Stoffstrom: Elektrogeräte
Kategorie: Organisation, Leistung
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit November 2020

Erhöhung der Verkaufsflächen für Wiederverwendungsprodukte

Wie bei der Maßnahme Stärkung von Gebrauchtwarenkaufhäusern dargestellt wird, kann das Kaufhaus Neufundland sein Potenzial nicht voll entfalten, weil die Lage im Griesheimer Industriegebiet von vielen Kundinnen und Kunden als ungünstig wahrgenommen wird.

Da eine Verlegung des Geschäftsstandorts in bessere Lagen aufgrund der hohen Mieten derzeit nicht realistisch ist, könnte ein breiteres Publikum auch durch zusätzliche Verkaufsflächen erreicht werden.

Eine Möglichkeit, um dies zu realisieren, sind sogenannte Pop-up-Stores in kurzzeitig leer stehenden Ladengeschäften. Eine weitere Alternative sind Kooperationen mit bestehenden Geschäften. In Berlin wurde in den Geschäftsräumen der Karstadt-Filiale Herrmannplatz zusammen mit verschiedenen Partnern aus der Wiederverwendungs-/Upcycling-Branche ein entsprechendes Konzept realisiert.

Stoffstrom: Insbesondere Elektrogeräte, Sperrmüll
Kategorie: Leistung
Zielrichtung: Abfallvermeidung
Umsetzungsstatus: Prüfung
Zeitplan: Offen

Füllstandsensoren für Glascontainer

Die mit der Leerung der Glascontainer beauftragten Firmen sind verpflichtet, diese bedarfsweise, mindestens aber alle 14 Tage zu leeren. Bei stark schwankendem Anfall von Glasabfällen oder nach Feiertagen kommt es dennoch immer wieder zur Überfüllung einzelner Container. Im Umfeld der Container werden dann oft Flaschen und Gläser abgestellt, die eine Unfallgefahr darstellen und die Leerung der Container erschweren.

Überfüllte Glascontainer können nicht sinnvoll genutzt werden. Steht in der näheren Umgebung kein weiterer Container zur Verfügung, besteht die Gefahr, dass Altglas in der Restmülltonne entsorgt wird. Das Glas wird damit dem Recycling entzogen.

Der Einsatz von Füllstandsensoren ermöglicht es, die Befüllung der Container von einer Zentrale aus in Echtzeit oder zumindest täglich zu kontrollieren und die Leerungstouren entsprechend dem tatsächlichen Bedarf softwaregestützt zu planen. Hierdurch soll das Problem der Überfüllung vermieden werden.

Remondis hat bereits damit begonnen, erste oberirdische Container mit Sensoren auszustatten. Eine konkrete Zeitplanung ist derzeit nicht möglich, weil die Dualen Systeme die Entsorgung der Glasverpackungen im Stadtgebiet zum 01.01.2022 neu vergeben.

Stoffstrom: Altglas
Kategorie: Organisation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: Ab 2022

Kampagne "Mehr in die Biotonne"

Seit 2019 betreibt die FES GmbH die Kampagne „Mehr Bio in die Biotonne“ beziehungsweise „Kein Plastik in die Biotonne“ (www.fes-bio.deExternal Link).

Ziel der Kampagne ist, die Bioabfallmenge zu erhöhen und gleichzeitig die Menge an Störstoffen zu reduzieren.

Um dies zu erreichen, bietet die Website den Bürgerinnen und Bürgern Informationen zur Biomüll-Verwertung, zu aktuellen Aktionen und zur richtigen Mülltrennung an.

Weitere Bestandteile der Kampagne sind Veröffentlichungen in anderen Medien oder Aufkleber auf den Biotonnen in besonderen Projektgebieten.

Stoffstrom: Bioabfall
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit 2019 fortlaufend

Konzept Altkleidercontainer

Im Stadtgebiet haben zahlreiche gemeinnützige Organisationen und gewerbliche Sammlerinnen und Sammler Altkleidercontainer aufgestellt. Derzeit gibt es kaum rechtliche Möglichkeiten, auf die Standortwahl und die Art der Aufstellung Einfluss zu nehmen. Werden Container im öffentlichen Straßenraum aufgestellt, muss eine straßenrechtliche Sondernutzungserlaubnis beantragt werden. Diese kann nur abgelehnt werden, wenn der Container zu einer Verkehrs- oder Sichtbehinderung führen würde.

Dabei ist zu bedenken, dass der Bereich um die Container oft als Ablagefläche für weiteren Müll missbraucht wird. Zudem kann die Stadt keinen Einfluss auf eine gleichmäßige Verteilung der Container im Stadtgebiet nehmen.

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger ab 2025, Textilien getrennt zu sammeln. Das Umweltamt wird bis zu diesem Zeitpunkt – zusammen mit dem Stadtplanungsamt und dem Amt für Straßenbau und Erschließung – ein Konzept erarbeiten, um eine flächendeckende und geordnete Textiliensammlung im Stadtgebiet sicherzustellen. Ziel ist, möglichst viele gewerbliche Sammlerinnen und Sammler in dieses Konzept einzubeziehen. Denkbar sind die Regelung der Sammlung und die Standortvergabe über eine Satzung oder ein Konzessionsmodell.

Stoffstrom: Textilien
Kategorie: Organisation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: Spätestens 01.01.2025

Konzept Glascontainer

Die Aufstellung der Glascontainer im Stadtgebiet Frankfurt am Main erfolgt aufgrund vertraglicher Regelungen zwischen den Dualen Systemen und dem von ihnen beauftragten Entsorgungsunternehmen (derzeit Remondis). Die Verteilung der rund 1.300 Glascontainer ist ohne detaillierte Planung erfolgt. Neu- oder Umstellungen erfolgen in der Regel auf Initiative der Ortsbeiräte oder nach Beschwerden, zum Beispiel wegen Lärmbelästigung.

Ziel ist, auf die Aufstellungsorte, das Design und die Verteilung der Glascontainer stärkeren Einfluss auszuüben. Container sollen so im Stadtgebiet verteilt werden, dass eine gleichmäßige Abdeckung der Stadtteile gesichert ist. Zudem soll durch Vorgaben erreicht werden, dass sich die Behälter besser in den öffentlichen Raum einfügen.

Es haben hierzu bereits erste Gespräche mit der FES GmbH und Remondis stattgefunden.

Für die nähere Zukunft wurde eine GPS-Verortung der einzelnen Container angedacht, sodass den Bürgerinnen und Bürgern leichter Informationen zu Containerstandorten zur Verfügung gestellt werden können. Diese Daten sollen auch bei der Abdeckung der Stadtteile die Grundlage bilden.

Stoffstrom: Altglas
Kategorie: Organisation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: 2022

Lokale Tauschbörsen

Regelmäßig landen Gegenstände in der Mülltonne oder auf dem Sperrmüll, die nicht kaputt, sondern lediglich nicht mehr gewollt sind. Es existieren bereits Möglichkeiten, solche Dinge über Internet-Angebote kostenlos weiterzugeben und so eine Wiederverwendung zu ermöglichen.

Die Etablierung lokaler Tauschbörsen könnte diese Angebote sinnvoll ergänzen, da sie auch Menschen ohne Internetzugang einen Zugang ermöglichen. Außerdem werden Versandkosten und -verpackungen vermieden.

Ein Beispiel für eine Tauschbörse ist der Ömmezönz(Umsont)-Laden der Abfallbetriebe Eschweiler. Hier wird allerdings eine Ladenfläche benötigt, um die abgegebenen Dinge wieder anzubieten.

Studierende der Goethe-Universität Frankfurt und Mitglieder des „Goethe’s Green Office“ planen derzeit, einen Umsonstladen in der Universität vor allem für das studentische Umfeld einzurichten.

Denkbar ist auch eine Organisation nach dem Prinzip der aus Österreich stammenden ReUse-Box. Sie dient als Sammelsystem für wiederverwendbare Kleinwaren. Diese werden in Österreich verkauft. Denkbar ist jedoch auch eine kostenlose Weitergabe, etwa unter Einbindung der in Frankfurt existierenden Stadtteilbüros.

Stoffstrom: Insbesondere Elektrogeräte, Sperrmüll
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Abfallvermeidung
Umsetzungsstatus: Prüfung
Zeitplan: Offen

#Mainbecher

Das Konzept des „#MainBecher“ (www.mainbecher.deExternal Link) wurde 2019 durch die FES GmbH von der privaten Initiative Cup2gether übernommen.

Die Pfandbecher-Initiative sieht vor, dass in teilnehmenden Cafés und Kiosken Pfandmarken erworben werden, die gegen Mehrweg-Bio-Becher eingetauscht werden können. Ist das jeweilige Heißgetränk ausgetrunken, kann der benutzte Becher im nächsten Café gegen eine neue Pfandmarke eingetauscht werden (bargeldloses Pfandsystem).

Die eingesetzten Becher bestehen zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen, sind biologisch abbaubar und werden regional produziert.

Ziel der Initiative ist die Reduzierung von Verpackungs- oder Restmüll, da durch die Verwendung der Mehrwegbecher weniger Einmal-Becher genutzt werden. Bis heute sind schon über 35.000 Becher im Umlauf, über 140 Partnerbetriebe sind an das System angeschlossen, darunter auch schon erste Gastronomen außerhalb der Stadtgrenzen.

Stoffstrom: LVP, Restmüll
Kategorie: Leistung, Kommunikation
Zielrichtung: Abfallvermeidung
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit 2019

Mobile Sammlung von Elektrogeräten

Mit den zwischen der Stadt Frankfurt am Main und der FES GmbH vereinbarten Leistungsverträgen und Leistungsverzeichnissen sowie der geänderten Abfallsatzung wurde zum 01.07.2021 eine zusätzliche Methode zur Sammlung von Elektroaltgeräten eingeführt.

Neben den bisherigen Abgabestellen an den Wertstoffhöfen sowie bei der GWR wird ein spezielles Fahrzeug eingesetzt, an dem an 25 verschiedenen Standorten im Stadtgebiet Elektrogeräte abgegeben werden können. Die Standorte entsprechen denen des Schadstoffmobils und sind öffentlich bekannt. Jeder Standort wird mindestens einmal im Monat angefahren. Die Termine werden im Internet, über die Presse, die Smartphone-App der FES sowie in der Broschüre „Oskar“ bekannt gemacht.

Durch die deutliche Ausweitung der Abgabemöglichkeiten für Elektrogeräte wird es einfacher, die Geräte sinnvoll zu entsorgen. Die Menschen sollen mehr und mehr dafür sensibilisiert werden, die Elektrogeräte nicht mehr in die Restmülltonne zu werfen.

Ziel ist, die Geräte einer Wiederverwendung, zumindest aber einem Recycling zuzuführen.

Stoffstrom: Elektrogeräte
Kategorie: Leistung
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit Juli 2021

Online-Plattform "reYOUrs"

Auf der Online-Plattform reYOUrs (www.reyours.deExternal Link) bieten FES GmbH und GWR generalüberholte Elektrogeräte zum Verkauf an. Außerdem wird über die Plattform dafür geworben, dass Elektroaltgeräte schonend zurückgegeben werden, sodass diese nach Möglichkeit nach entsprechender Vorbereitung wiederverwendet werden können. Beim Verkauf wird eine Gewährleistungsfrist von zwölf Monaten eingeräumt.

Die Geräte stammen aus der Altgerätesammlung bei der GWR, auf den Wertstoffhöfen, an den mobilen Sammelstellen und bei der Abholung im Rahmen der Sperrmüllabfuhr beziehungsweise direkt aus der Wohnung. Insofern gibt es hier Verbindungen zu den Maßnahmen Wertstofflotsen, Sammelinitiative EASI, mobile Sammlung von Elektrogeräten und ReUse-Mobil. Das durch Fachkräfte geprüfte Angebot an Geräten auf der Plattform kreiert eine nachhaltige Alternative zum Neukauf. Der lokale Kreislauf für Wiederverwendbares wird dadurch deutlich ausgeweitet.

In Zukunft könnte das Angebot auf der Plattform auf andere Warengruppen ausgedehnt werden. Hier ergäbe sich eine Verbindung zur Maßnahme schonende Sperrmüllsammlung.

Stoffstrom: Elektrogeräte
Kategorie: Organisation, Leistung
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit Februar 2021

Online-Reparaturführer

Auf der Internetseite „Reparaturführer“ (https://nachhaltigkeit.fes-frankfurt.de/projekte/reparaturfuehrerExternal Link) bietet die FES Informationen zu Firmen, die in Frankfurt defekte Gegenstände reparieren. Für Reparaturbetriebe besteht hier die Möglichkeit, sich schnell und kostenlos einzutragen, Bürgerinnen und Bürger können gezielt nach Anlaufstellen suchen.

Die Seite gibt zu den einzelnen Firmen auch an, ob Ersatzteile oder Secondhand-Produkte verkauft werden oder ob es einen Verleih-Service gibt.

Die Seite erleichtert den Bürgerinnen und Bürgern damit die Abfallvermeidung, da ein Neukauf durch Nutzung der Angebote eventuell vermieden werden kann.

Stoffstrom: Alle
Kategorie: Organisation, Kommunikation
Zielrichtung: Abfallvermeidung
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit April 2021

"ReUse"-Mobil

Das ReUse-Mobil ist ein Projekt der GWR. Das Mobil soll tageweise zum Beispiel in der Nähe von Wochenmärkten stehen und damit eine leicht erreichbare Anlaufstelle zum Thema Wiederverwendung sein.

Es soll den Bürgerinnen und Bürgern möglich sein,

▪  wiederverwendbare Artikel (zum Beispiel Elektrogeräte oder Kleidung) abzugeben,

▪  sich über Abfallvermeidung und umweltgerechte Entsorgung zu informieren

▪  und ausgesuchte (nach festgelegten Kriterien nachhaltige) Artikel zu kaufen (zum Beispiel Upcycling-Produkte, Gemüsebeutel, aufbereitete Elektrogeräte).

An dem Mobil könnten zudem Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit in Frankfurt am Main beworben werden.

Derzeit werden Standorte für das ReUse-Mobil gesucht. Eine Platzierung direkt auf den Wochenmärkten ist aus gewerberechtlichen Gründen nicht möglich.

Stoffstrom: Elektrogeräte, Textilien, ggf. weitere
Kategorie: Organisation
Zielrichtung: Abfallvermeidung
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: Ab Ende 2021

Schonende Sperrmüllsammlung

Seit der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes gilt, dass Sperrmüll in einer Weise zu sammeln ist, „welche die Vorbereitung zur Wiederverwendung und das Recycling der einzelnen Bestandteile ermöglicht“ (§ 20 Abs. 2 Nr. 7 KrWG).

Durch die getrennte Sammlung des Sperrmülls mit drei verschiedenen Fahrzeugen und die dadurch mögliche gesonderte Verwertung von Elektrogeräten und Holz ist die Abfallwirtschaft in Frankfurt bereits gut aufgestellt.

Dennoch wird eine Separierung von noch verwendbaren Möbeln angestrebt, damit diese über das Gebrauchtwarenkaufhaus Neufundland oder die Online-Plattform reYOURs einer Wiederverwendung zugeführt werden können.

Stoffstrom: Sperrmüll
Kategorie: Organisation
Zielrichtung: Abfallvermeidung
Umsetzungsstatus: Prüfung
Zeitplan: Offen

Stadtweite Grünschnittsammlung

Seit 01.01.2021 gilt das Angebot einer zusätzlichen Abfuhr von Grün- und Gehölzschnitt.
Einmal im Frühjahr und einmal im Herbst holt die FES GmbH pro Liegenschaft bis zu
drei Kubikmeter kostenlos ab.

Dabei gilt:

▪ Äste und Stämme dürfen nicht dicker als zehn Zentimeter sein.

▪ Längeres Schnittgut soll mit Kordel oder Faden (keinem Draht) gebündelt werden.

▪ Kleinteiliger Grünschnitt – zum Beispiel aus dem Rückschnitt von Hecken – darf nur in kompostierbaren Papiersäcken bereitgestellt werden.

Ähnlich wie bei der Sperrmüllabfuhr werden über das FES-Callcenter feste Abholtermine vergeben. Da die Finanzierung über die Abfallgebühr erfolgt, darf das Angebot nur für Liegenschaften in Anspruch genommen werden, die an die Abfallentsorgung angeschlossen sind.

Ziel dieses zusätzlichen Service ist es, die bei der Gartenpflege temporär anfallenden Mengen an Grünabfall einzusammeln. Damit wird die Entsorgung über die Restmülltonne verhindert, wenn die Kapazität der Biotonne vorübergehend nicht ausreicht.

Stoffstrom: Bioabfall
Kategorie: Leistung
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit Januar 2021

Stärkung Gebrauchtwarenkaufhäuser

Das durch die GWR betriebene Gebrauchtwarenkaufhaus Neufundland in der Lärchenstraße (www.neufundland-frankfurt.deExternal Link) bietet ein breites Sortiment an gebrauchten und aufbereiteten Waren: Kleidung, Möbel, Elektrogeräte, Geschirr oder Upcycling-Produkte.

Zudem bietet Neufundland Stellen für eine qualifizierende Beschäftigung und gibt arbeitssuchenden Menschen die Chance auf einen neuen Start ins Berufsleben.

Leider kämpft Neufundland immer noch mit dem Image eines Billig-Kaufhauses für wirtschaftlich Benachteiligte. Die etwas abgelegene Lage ist ebenfalls ein Hindernis beim Versuch, einen breiteren Kundenkreis anzuziehen.

Da eine Kreislaufwirtschaft nur dann funktioniert, wenn die eingesammelten und reparierten Gegenstände einer erneuten Nutzung zugeführt werden, ist das Angebot von Neufundland ein wichtiger Baustein der Frankfurter Zero-Waste-Aktivitäten. Durch eine enge Einbindung in die Kampagne und regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit soll das Kaufhaus für weitere Käufergruppen erschlossen werden.

Die Einbindung des Familienmarkts des Diakonischen Werks und des Caritasverbands in der Röntgenstraße (www.familienmarkt-frankfurt.deExternal Link) wird angestrebt. Voraussetzung für einen Einkauf ist dort der Besitz eines Frankfurt-Passes, eines Frankfurter ALG-II-Bescheides oder eines Studierendenausweises.

Stoffstrom: Elektrogeräte, Sperrmüll
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Abfallvermeidung
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: Ab 2022

Teilnahme "Aktion Biotonne Deutschland"

Die „Aktion Biotonne Deutschland“ ist eine bundesweite Kampagne, die für mehr kompostierbare Küchenabfälle und weniger Plastik in der Biotonne wirbt. Die Aktion wird vom Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU), dem Bundesumweltministerium, den Umweltministerien der Länder, Abfallwirtschaftsverbänden, Handelsketten, Städten, Gemeinden und Landkreisen unterstützt.

Unter www.aktion-biotonne-deutschland.deExternal Link können die Aktivitäten der Kampagne eingesehen werden.

Die Stadt Frankfurt beteiligt sich seit dem Start der Aktion im Jahr 2016 an dem Projekt.

Die „Aktion Biotonne Deutschland“ wird auch in den nächsten Jahren Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt bleiben. Hierbei wird verstärkt darauf geachtet werden, dass die Verbindung zu anderen Maßnahmen der ZeroWaste-Kampagne deutlich gemacht werden.

Stoffstrom: Bioabfall
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit 2016

Teilnahme "Europäische Woche der Abfallvermeidung"

Die jährlich im November stattfindende Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) bietet eine Plattform, auf der sich Kommunen, Unternehmen und private Initiativen mit ihren Aktionen der Öffentlichkeit präsentieren können. Das erklärte Ziel ist dabei, das Thema des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen der breiten Öffentlichkeit durch praktische Aktionen näherzubringen.

Jedes Jahr wird ein Themenschwerpunkt aus dem Bereich Abfallvermeidung europaweit entwickelt und beworben.

Die Koordinierung der Aktionen und Veranstaltungen rund um die EWAV übernimmt seit 2017 die FES GmbH. Dies soll weitergeführt und nach Möglichkeit vertieft werden, sodass Impulse aus der Aktionswoche im städtischen Abfallvermeidungskonzept aufgenommen werden können. Außerdem bietet die EWAV eine gute Gelegenheit, die Inhalte der Themen Abfallvermeidung und Ressourcenschonung in die Öffentlichkeit zu tragen.

Stoffstrom: Alle
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Abfallvermeidung
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: Seit 2017

Unterflur-Glascontainer

Unterflur-Glascontainer sind unterirdische Behälter. Sie weisen im Vergleich zu oberirdischen Behältern ein größeres Fassungsvermögen auf. Beim Einwurf wird deutlich weniger Lärm verursacht. Der niedrigere Einwurfschacht ermöglicht einen barrierearmen Einwurf von Altglas. Die Vorteile der Unterflurcontainer führen dazu, dass sie stärker genutzt werden als die oberirdischen Behälter. Dies führt zu einer Erhöhung der Sammelmengen.

In den vergangenen Jahren wurde über das Programm „Schöneres Frankfurt“ des Stadtplanungsamtes die Errichtung von zwölf Unterflur-Glascontainern finanziert. Wartung und Reparatur übernimmt die FES GmbH im Auftrag des Umweltamtes.

Dem Umweltamt liegen zahlreiche Anfragen von Ortsbeiräten vor, in denen über Lärm durch oberirdische Glascontainer oder ungünstige Standortbedingungen geklagt wird. Zum Teil fordern die Ortsbeiräte den Einbau von Unterflurcontainern. Über das Programm „Schöneres Frankfurt“ können diese Forderungen nicht erfüllt werden. Zusammen mit dem Amt für Straßenbau- und Erschließung wird nach Wegen gesucht, wie der Einbau zusätzlicher Unterflurbehälter realisiert werden kann.

Stoffstrom: Altglas
Kategorie: Organisation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: Ab 2022

Unterstützung des Netzwerks „ReUse“

Die Stadt Frankfurt am Main unterstützt gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) die Einrichtung einer befristeten Stelle bei der GWR, die den Aufbau eines ReUse-Netzwerks in Hessen koordinieren soll.

Ziel ist, ein landesweites Netzwerk aktiver Wiederverwenderinnen und Wiederverwender von Produkten in Hessen zu koordinieren, um die Entwicklung von der Wegwerfgesellschaft zur Kreislaufwirtschaft zu unterstützen, natürliche Ressourcen zu schonen und die Entwicklung eines attraktiven Marktes für Gebrauchtprodukte in Hessen voranzubringen. Zur Zielgruppe des Projektes gehören Wiederverwendungs- und Reparaturzentren, Recyclingzentren und Entsorgungsfachbetriebe, Secondhand-Warenhäuser in regionaler oder lokaler Trägerschaft, Secondhandshops und Reparaturinitiativen sowie andere öffentlich-rechtliche Entsorgungsträgerinnen und -träger aus Hessen.

Neben der Organisation von Veranstaltungen und Workshops mit der Zielgruppe soll der Aufbau einer landesweiten Website ReUse und ein Konzept für eine tragfähige Organisationsstruktur für ein hessisches Netzwerk ReUse erarbeitet werden.

Die GWR stellt die Büroräume und Arbeitsmittel und übernimmt die Personalbetreuung. Das Frankfurter Umweltamt und das Land Hessen übernehmen die Projektkosten für zwei Jahre in Höhe von 160.000 Euro zu jeweils 50 Prozent.

Stoffstrom: Alle
Kategorie: Organisation, Kommunikation
Zielrichtung: Abfallvermeidung
Umsetzungsstatus: Bereits umgesetzt
Zeitplan: 2021–2022

Verbessertes Informationsangebot auf frankfurt.de

Das Angebot an Service und Informationen zum Thema Abfallvermeidung auf frankfurt.de soll deutlich ausgebaut werden. Die Informationen sollen ein möglichst breites Spektrum von Themen abdecken, um Bürgerinnen und Bürger dabei zu unterstützen, ihre Abfälle zu reduzieren und nachhaltiger zu konsumieren. Dabei sollen Hinweise zu Wiederverwendungsangeboten der stadtnahen Gesellschaften (Neufundland, reYOUrs), Tipps zur Abfallvermeidung sowie Informationen zum Thema Mülltrennung und Recycling enthalten sein.

Das Angebot soll keine Konkurrenz zu privaten Angeboten wie etwa dem Nachhaltigkeitswegweiser (www.zerowastefrankfurt.de/karteExternal Link) werden. Vielmehr strebt das Umweltamt eine Kooperation an und prüft, ob Hinweise zu Tausch- und Verleihbörsen auf den städtischen Internetseiten eingebunden werden können.

Stoffstrom: Alle
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: 2021

Vernetzung privater Initiativen

Im Stadtgebiet Frankfurt sind zahlreiche private Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen engagiert, um die Themen Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierzu zählen beispielsweise Betreiberinnen und Betreiber von Unverpackt-Läden, Organisatorinnen und Organisatoren von Repair-Cafés, Umweltorganisationen, Vereine und Internetaktivistinnen und -aktivisten.

Diese Akteurinnen und Akteure erreichen jeweils einen begrenzten Adressatenkreis, der sich überschneidet, aber nicht vollständig deckungsgleich ist. Durch eine stärkere Vernetzung könnte für das Thema Abfallvermeidung eine breitere Öffentlichkeit erreicht werden. Zusätzlich kann die Vernetzung auf die Aktivitäten der FES GmbH beziehungsweise der GWR erweitert werden, was die Reichweite von Kommunikationsmaßnahmen deutlich erhöht. Es ist zu erwarten, dass potenzielle Kundinnen und Kunden zum Beispiel von Unverpackt-Läden sich für das Angebot von Gebrauchtwarenkaufhäusern, den Main-Becher oder lokale Tauschbörsen interessieren.

Das Umweltamt wird deshalb die genannten Akteurinnen und Akteure kontaktieren und Möglichkeiten einer Kooperation und Vernetzung ausloten.

Um diese Vernetzung und die gemeinsamen Ziele aller Initiativen nach außen deutlich zu machen, könnte das unter der Maßnahme Werbekampagne Zero Waste zu entwickelnde Logo genutzt werden. Eine gute Übersicht über die verschiedenen Aktivitäten kann durch die Maßnahme verbessertes Informationsangebot auf frankfurt.de geboten werden.

Stoffstrom: Alle
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: 2022

Werbekampagne Zero Waste City

Das Thema Abfallvermeidung wird in der Öffentlichkeit positiv diskutiert. Als Problem wird hier meist nur gesehen, dass konsequente Abfallvermeidung kompliziert und mitunter
auch teuer ist. Richtige Mülltrennung gilt dagegen oft noch als Inbegriff einer deutschen Spießigkeit.

Die Zusammenhänge zwischen Abfallvermeidung beziehungsweise Mülltrennung, Ressourcenschonung und Klimaschutz sind einer breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt.

Im Rahmen der geplanten Zertifizierung Frankfurts als Zero Waste City durch Zero Waste Europe verpflichtet sich die Stadt, sich für die Realisierung einer Kreislaufwirtschaft zu engagieren.

Es soll eine Werbekampagne umgesetzt werden, um eben diese Zusammenhänge zwischen Abfallvermeidung, Mülltrennung, Ressourcenschonung und Klimaschutz deutlich zu machen. Ein weiterer Aspekt einer Kampagne könnten zudem die Auswirkungen eines besseren Trennverhaltens auf die Abfallgebühren sein.

Im Rahmen dieser Kampagne wird ein Logo für Zero Waste Frankfurt entwickelt.

Stoffstrom: Alle
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: 2022

Wöchentliche Biotonnenleerung

Seit März 2019 leert die FES GmbH die Biotonnen in einigen Stadtteilen testweise wöchentlich statt – wie sonst üblich – nur 14-täglich. Die Stadt Frankfurt will mit dem Modellversuch herausfinden, ob sich die Bioabfallmenge hierdurch steigern lässt. Das Testgebiet umfasst Harheim, Frankfurter Berg, Eckenheim, Ginnheim, Dornbusch, Westend-Nord, Schwanheim, Sindlingen, Zeilsheim sowie Teile Griesheims.

Das Sammelgebiet wurde repräsentativ entlang der Frankfurter Siedlungsstrukturen festgelegt, um zu verallgemeinerbaren Ergebnisse zu kommen. In den Jahren 2019 und 2020 wurde von April bis Oktober wöchentlich geleert. Außerdem wird die Aktion von der Marketingkampagne „Mehr Bio in die Biotonne“ flankiert.

Zur Beurteilung der Wirksamkeit werden zahlreiche Daten ausgewertet: neben der Menge der Bioabfälle auch die Entwicklung der Restmüllmenge in den betroffenen Gebieten sowie die Mengenentwicklungen bei der Abgabe von Grünschnitt an den Wertstoffhöfen. Auf Grundlage der Daten wird entschieden, ob die wöchentliche Biotonnenleerung stadtweit eingeführt wird. Nur durch eine deutliche Steigerung der Bioabfälle lassen sich die erheblichen Mehrkosten für den Abfallgebührenhaushalt rechtfertigen.

Aufgrund der gegen jeden Trend verlaufenden Abfallmengen im Jahr 2020 wurde der Zeitraum des Testlaufs auf das Jahr 2021 erweitert. 2022 soll über eine stadtweite Einführung der wöchentlichen Biotonnenleerung entschieden werden.

Stoffstrom: Bioabfall
Kategorie: Leistung
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: Prüfung
Zeitplan: Offen

Zero Waste Advisory Board

Die Einrichtung eines Beratergremiums (Advisory Board) ist Bestandteil des Zertifizierungsprozesses durch „Zero Waste Europe“. Aufgabe des Gremiums ist, aus der Mitte der Gesellschaft Ideen zur Verbesserung und Erweiterung der Zero Waste-Aktivitäten der Stadt einzubringen, die Umsetzung laufender Aktivitäten zu kontrollieren und als Multiplikator der Zero Waste-Idee in der Öffentlichkeit zu fungieren.

Für die Besetzung des Zero Waste Advisory Board kommen Vertreter des Umweltamtes, der FES GmbH, der GWR oder der RMB in Betracht. Es gibt auch aus dem Teilnehmendenkreis der Europäischen Woche der Abfallvermeidung (Maßnahme 6) viele Personen und Organisationen, die sich zum Teil seit Jahren zu den Themen Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit engagieren. Auch aus diesem Bereich sollten Mitglieder für das Gremium gewonnen werden.

Das Umweltamt wird einen Vorschlag für die Besetzung und Organisation des Zero Waste Advisory Board erarbeiten. Bereits jetzt hat eine Reihe von Initiativen ihr Interesse bekundet, in dem Gremium mitzuarbeiten.

Stoffstrom: Alle
Kategorie: Kommunikation
Zielrichtung: Förderung des Recyclings
Umsetzungsstatus: In Vorbereitung
Zeitplan: 2022