Spurenstoffe

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Eine Tropfengrafik mit einer Aufzählung von Spurenstoffen
Eine Tropfengrafik mit einer Aufzählung von Spurenstoffen © Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt, Foto: Eckhard Krumpholz

WAS SIND SPURENSTOFFE?

Unter dem Sammelbegriff Spurenstoffe versteht man Stoffe menschlichen Ursprungs, die in unseren Gewässern nur in geringen Konzentrationen von weniger als einem millionstel Gramm pro Liter (µg/l) nachzuweisen sind. Sie werden auch häufig als Mikroschadstoffe oder Mikroverunreinigungen bezeichnet. Durch verbesserte Analysemethoden wurde es in den letzten Jahren möglich, diese Stoffe zu bestimmen.

Zu den in der Umwelt bereits jetzt nachweisbaren Spurenstoffen zählen neben vielen weiteren synthetischen Verbindungen beispielsweise

  • Arzneimittelwirkstoffe und Röntgenkontrastmittel,
  • Industrie- und Haushaltschemikalien,
  • Substanzen aus Körperpflegeprodukten, 
  • Süßstoffe,
  • Biozide und Pflanzenschutzmittel,
  • Flammenschutzmittel.

 

AUSWIRKUNGEN VON SPURENSTOFFEN IN GEWÄSSERN

Manche dieser Stoffe können schon in sehr geringen Konzentrationen nachteilige Wirkungen für Gewässerorganismen haben. Wechselwirkungen zwischen einzelnen Substanzen können diese Wirkung noch verstärken (sogenannte „Cocktaileffekte“). Aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften werden einige Spurenstoffe in der Umwelt durch natürliche Prozesse praktisch nicht abgebaut. Sie sind sehr langlebig, können sich in der Umwelt anreichern und eine toxische Wirkung auf Lebewesen haben. Mikroschadstoffe können unter anderem die Fortpflanzung, den Stoffwechsel, das Immunsystem oder das Wachstum von Organismen beinträchtigen. In manchen Organismen können Sie ebenfalls hormonähnlich wirken und so wichtige Körperfunktionen beinträchtigen. Daher sollte der Eintrag solcher Stoffe in die Umwelt möglichst vermieden werden.

 

WIE GELANGEN DIE SPURENSTOFFE IN DIE UMWELT?

Der überwiegende Teil der Spurenstoffe gelangt bei der Anwendung entweder direkt oder über das kommunale und industrielle Abwasser in die Umwelt. Manche dieser Stoffe lassen sich derzeit nicht oder nicht vollständig mit den klassischen Kläranlagen abbauen und gelangen über das gereinigte Abwasser in die Gewässer. Ein anderer Teil gelangt über diffuse Quellen, wie zum Beispiel durch Auswaschungen aus belasteten Böden oder über die Luft, in die Oberflächengewässer oder ins Grundwasser.

 

WAS WIRD GEGEN SPURENSTOFFE IN DER UMWELT UNTERNOMMEN?

Für die Umwelt stellen Spurenstoffe eine große Herausforderung dar. Deshalb fordert die EU, dass große kommunale Kläranlagen schrittweise bis 2045 mit einer zusätzlichen, vierten Reinigungsstufe ausgerüstet werden. Diese Reinigungsstufe soll dafür sorgen, dass zukünftig weniger schädliche Spurenstoffe, wie beispielsweise aus Arzneimitteln und Kosmetika, in die Gewässer gelangen.

Im besten Fall gelangen diese Mikroschadstoffe jedoch erst gar nicht in das Abwasser und in die Gewässer. Durch die Vermeidung von spurenstoffhaltigen Produkten können wir als Verbraucher:innen einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Wo immer möglich sollten spurenstofffreie Alternativen genutzt werden. Eine Hilfestellung zu spurenstofffreien Produkten können unter anderem Apps wie ToxFox bieten.

 

WEITERE INFORMATIONEN ÜBER SPURENSTOFFE 

Es gibt bereits verschiedene Projekte, die sich auf Bundes- und Landesebene mit den Auswirkungen von Spurenstoffen in der Umwelt befassen.

Weitergehende Informationen finden Sie u.a. unter:

 

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