Berger Warte, Ehrensäule und Jüdischer Friedhof
Viel Historie auf sehr kleinem Raum bietet Frankfurts Nordosten. In unmittelbarer Nähe zu Bad Vilbel liegen direkt drei Orte Frankfurter Geschichte.
Berger Warte
Die Berger Warte ist eins der noch bestehenden, historischen Zeugnisse der Frankfurter Landwehr des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Errichtet im 16. Jahrhunderts aus rotem Mainsandstein, markiert der Turm zudem Frankfurts höchsten Punkt mit 212 Metern über dem Meeresspiegel. Über die Zeit hat die Warte viel erlebt: von ihrer Zerstörung 1552 während des Fürstenaufstands und der Belagerung Frankfurts bis hin als Hauptquartier des französischen Feldherrn de Broglie, der 1759 bei der Schlacht von Bergen im Siebenjähirgen Krieg seine Truppen von der Warte aus kommandierte und mit seinem Sieg einen Einzug der preußischen Truppen verhinderte. 1848 nutzten mehrere Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung die Warte als Ort ihrer Ansprachen an Turner und andere Gruppen.
Ehrensäule
Keine vierhundert Meter von der Warte entfernt, findet sich ein ebenfalls
historischer Ort. Hier steht die Ehrensäule von Leopold II., Kaiser des
Heiligen Römischen Reichs, die anlässlich seiner Krönung im Kaiserdom 1790
errichtet wurde. An der Stelle, wo heute die Leopoldsäule steht, lagerten zur
Zeit der Krönung die 6000 Truppen des späteren Kurfürsten Wilhelm I. von
Hessen-Kassel, welche die Kaiserwahl und -krönung gegen französische
Truppen sicherten.
Jüdischer Friedhof
Auf der anderen Seite der Bundesstraße, ebenfalls auf dem Berger Rücken, liegt
der Jüdische Friedhof der Gemeinde Bergen. Der Alte Jüdische Friedhof in
Bergen, der bereits Ende des 17. Jahrhunderts angelegt wurde, verfügte um 1920
über keine Kapazitäten mehr. Daher wurde 1925 ein neuer Friedhof auf dem Berger
Rücken für die jüdische Gemeinde angelegt. Aus der Zeit bis 1936 sind noch zehn
Grabsteine erhalten.