Informationen für Alten - und Pflegeheime
Kurz und knapp:
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Kommunikation
Hitze – gerade über längere Zeiträume – kann eine Krisensituation darstellen. Kommunikation ist hier besonders wichtig. Auch Mitarbeitende wie z.B. in der Haustechnik oder Reinigung können sehen und melden, ob Bewohnende Hilfe benötigen.
BESONDERS GEFÄHRDETE BEWOHNERINNEN UND BEWOHNER
Sehr viele Bewohnerinnen und Bewohner sind in der Selbstversorgung eingeschränkt. Gerade im Hinblick auf die Flüssigkeitsaufnahme kann dies sehr kritisch sein und zu einer Exsikkose führen. Auch chronische Erkrankungen und Medikamente müssen beachtet werden. Im Dokument der LMU finden Sie eine Checkliste und praktische Tipps, wie das Trinken gefördert werden kann.
SPEISEPLÄNE
Gerade bei Hitze ist es wichtig, wasserreiches Obst zur Verfügung zu stellen sowie nach Möglichkeit salzhaltige Snacks zur Unterstützung des Elektrolythaushalts. Natürlich muss hier ggf. eine Abstimmung mit den behandelnden Ärzten stattfinden, z.B. zum Thema salzarme Ernährung.
Weitere Maßnahmen
Es gibt natürlich noch zahlreiche weitere Maßnahmen, mit denen Bewohnerinnen und Bewohnern bei Hitze geholfen werden kann. Die Ludwig-Maximilian-Universität in München (LMU) schlägt vor, in Hitzeperioden auch Angehörige und Bezugspersonen mit in die Pflege einzubinden.
Weitere Tipps sind z.B.
- Waschen, duschen während des Tages mit lauwarmem Wasser
- Auswählen von luftiger Kleidung
- Benutzen von leichter Bettwäsche/Laken, entfernen der Zudecken
- Vermeiden von direkter Sonneneinstrahlung
- Anpassen der körperlichen Tätigkeiten
- Leichte Kost in kleinen Portionen
- Reduzieren der Raumtemperatur
- Anlegen kühlender Arm- oder Fußwickel, auch mit Pfefferminz oder Salbei
- Verwenden von Pulskühlern
- Aufsuchen von kühleren, schattigen Orten
- Nutzen Sie die baulichen Gegebenheiten, wenn sie Hitzeschutz erlauben – verdunkeln Sie die Zimmer tagsüber, bringen Sie Bewohnende in andere, kühlere Räume
LUFTTEMPERATUR UND RAUMFEUCHTE
Achten Sie neben der Temperatur auch auf die Luftfeuchtigkeit! Je feuchter die Luft, desto belastender ist Hitze. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit kann der Körper sich durch Schwitzen kühlen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kühlt Schwitzen viel weniger! Trockene Hitze ist für den Körper leichter zu bewältigen, achten Sie also bitte auch auf die Luftfeuchtigkeit z.B. in den Bewohnerinnen- und Bewohnerzimmern.
MEDIKAMENTE
Zum einen muss hier die Lagerung beachtet werden – welche Temperaturvorgaben gibt es von Seiten des Herstellers?
Zum anderen sollte unbedingt Rücksprache mit den behandelnden Ärzten und Ärztinnen erfolgen. Hitze hat einen Einfluss auf die Aufnahme, die Verteilung, den Abbau und die Ausscheidung von Arzneimitteln im Körper.
Medikamente können …
- das Schwitzen vermindern
- die Thermoregulation beeinflussen und die Anpassungskompetenz schwächen
- Durchblutung der Haut vermindern und dadurch die Wärmeabfuhr störe
- den Elektrolytverlust fördern und den Stoffwechsel/das Herz-Kreislaufsystem stören
HITZEWARNUNGEN
Bleiben Sie informiert – abonnieren Sie die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und leiten Sie die Warnungen auch an Ihre Kolleginnen und Kollegen und die Bewohnenden weiter!
ANGEBOTE UND BETREUUNG
Auch die soziale Betreuung sollte bei Hitze angepasst werden. Angebote sollten zu kühleren Zeiten und in kühleren Räumen stattfinden. Körperlich anstrengende Angebote sollten nicht angeboten werden.
GANZ WICHTIG — ACHTEN SIE AUF SICH SELBST!
Viele der allgemeinen Tipps sollten Sie auch auf sich selbst anwenden – vor allem: trinken Sie ausreichend! Achten Sie auf Sonnenschutz, wenn Sie in Außenbereichen unterwegs sind, und auf eine angepasste Ernährung und machen Sie Pausen.
Die LMU stellt einen detaillierten Maßnahmenplan für stationäre Bereiche bei Hitze zur Verfügung (LINK zum Dokument)