Marschlande

Marschlande

Belletristik 2024

Marschlande

von Jarka Kubsova

Marschlande
Wir emfpehlen: Marschlande © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Brigitte Dinger

Zwei Frauen, die Jahrhunderte trennen – der Wunsch nach Selbstbestimmung verbindet sie

Brigitte Dinger aus der Stadtteilbibliothek Rödelheim empfiehlt: Jarka Kubsova greift eine wahre Geschichte aus Hamburg auf. Abelke Bleken lebt um 1580 im Hamburger Marschland. Sie führt allein den elterlichen Hof und versucht, sich als unabhängige Frau zu behaupten. Sie beobachtet sehr genau die Natur, erkennt so die Vorzeichen der historischen Allerheiligenflut 1573, und kann ihr Hufnerhaus schützen. Doch der Deich ist schwer beschädigt. Jeder Hofbesitzer ist für die Wiederherstellung des dazugehörigen Deichabschnitts zuständig. Dem Deichvogt ist Abelkes Eigenständigkeit schon lange ein Dorn im Auge. Gerüchte werden aufgebracht… Abelke gerät schuldlos in größte Not.
Fast 500 Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern ins Marschland. Sie gibt ihren Beruf als Geografin auf. Britta stößt auf die Spuren von Abelkes Leben, das sie sehr in ihren Bann zieht, befindet sie sich doch selbst an einem Wendepunkt in ihrem Leben….
In ihrem sehr lesenswerten Nachwort gibt die Autorin einen Überblick über die Gründe der Verfolgung von Frauen in der Sozialgeschichte und von den Bemühungen, die Geschichten der Opfer richtigzustellen statt folkloristisch zu bagatellisieren.

>> Die Autorin lässt einen tief eintauchen in Natur und Geschichte der Hamburger Marschlande an der Elbe. Die Kapitel erzählen abwechselnd von den beiden Frauen.
Die Sprache ist wunderbar anschaulich, die Erzählung spannend, aufwühlend, beklemmend! Das Schicksal von Abelke lässt einen nicht mehr los.


*****
Fünf von Fünf Sternen

Jarka Kubsova
Marschlande
S. FISCHER , 2023

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