Marschlande
von Jarka Kubsova
Zwei Frauen, die Jahrhunderte trennen – der Wunsch nach Selbstbestimmung verbindet sie
Brigitte Dinger aus der
Stadtteilbibliothek Rödelheim empfiehlt: Jarka Kubsova greift eine wahre Geschichte aus Hamburg auf. Abelke Bleken lebt
um 1580 im Hamburger Marschland. Sie führt allein den elterlichen Hof und
versucht, sich als unabhängige Frau zu behaupten. Sie beobachtet sehr genau die
Natur, erkennt so die Vorzeichen der historischen Allerheiligenflut 1573, und
kann ihr Hufnerhaus schützen. Doch der Deich ist schwer beschädigt. Jeder
Hofbesitzer ist für die Wiederherstellung des dazugehörigen Deichabschnitts
zuständig. Dem Deichvogt ist Abelkes Eigenständigkeit schon lange ein Dorn im
Auge. Gerüchte werden aufgebracht… Abelke gerät schuldlos in größte Not.
Fast 500 Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern ins
Marschland. Sie gibt ihren Beruf als Geografin auf. Britta stößt auf die Spuren
von Abelkes Leben, das sie sehr in ihren Bann zieht, befindet sie sich doch selbst
an einem Wendepunkt in ihrem Leben….
In ihrem sehr
lesenswerten Nachwort gibt die Autorin einen Überblick über die Gründe der
Verfolgung von Frauen in der Sozialgeschichte und von den Bemühungen, die
Geschichten der Opfer richtigzustellen statt folkloristisch zu bagatellisieren.
>> Die Autorin lässt
einen tief eintauchen in Natur und Geschichte der Hamburger Marschlande an der
Elbe. Die Kapitel erzählen abwechselnd von den beiden Frauen.
Die Sprache ist
wunderbar anschaulich, die Erzählung spannend, aufwühlend, beklemmend! Das
Schicksal von Abelke lässt einen nicht mehr los.
*****
Fünf von Fünf Sternen
Jarka Kubsova
Marschlande
S. FISCHER , 2023
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