Eskişehir
Städtepartnerschaft seit 23. April 2013
Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Eskişehir.
Die ersten Delegationsreisen nach Eskişehir brachten gute Ideen für gemeinsame Projekte und wichtige Kontakte. Es existiert ein trinationaler Jugendaustausch gemeinsam mit Tel Aviv. Jährlich wird außerdem ein Jugendfußballturnier zwischen Vereinen aus allen drei Städten durchgeführt, bei dem es vor allem um das Miteinander verschiedener Kulturen geht.
Stadt stiftet Goethe-Skulptur für den Frankfurt-Platz in Eskişehir
Oberbürgermeister Josef trifft Oberbürgermeister Büyükerşen / Delegation besucht Universität und Wissenschafts-, Kultur- und Kunstpark „Sazova“
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen
Frankfurt und Eskişehir und der Eröffnung des Frankfurt-am-Main-Platzes hat
Oberbürgermeister Mike Josef zusammen mit Stadtverordnetenvorsteherin Hilime
Arslaner, Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg sowie Claudia Korenke und
Christoph Rosenbaum für das Präsidium der Stadtverordnetenversammlung sowie
Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft die türkische Stadt besucht.
Am ersten Tag seines Besuchs hat Josef zusammen mit den Delegationsteilnehmern
die Partnerstadt kennengelernt. Vor dem offiziellen Höflichkeitsbesuch bei Eskişehirs
Oberbürgermeister Yılmaz Büyükerşen in dessen Dienstzimmer besuchten die
Teilnehmer das kürzlich eröffnete Hamam-Museum und das „Yılmaz Büyükerşen
Wachsfigurenkabinett“.
Bei seinem Treffen mit Büyükerşen bedankte sich Josef für die Einladung und sagte:
„Es ist mir eine Ehre und große Freude, heute mit einer Delegation aus
Frankfurt hier zu sein und Sie und Ihre wunderschöne Stadt kennenzulernen. Wir
feiern dieses Jahr einen besonderen Anlass: Seit zehn Jahren sind die Stadt
Frankfurt und die türkische Stadt Eskişehir Partner. Mit der Eröffnung des
Frankfurt-Platzes und dem Delegationsbesuch werden wir nun unsere Beziehungen
weiter vertiefen. Frankfurt und Eskişehir haben in der Vergangenheit unzählige
Austausche und Projekte realisiert und ich freue mich, dies in meiner Amtszeit
fortzusetzen.“ Josef betonte zudem, dass die Leidenschaft Büyükerşens für sein
Amt und für seine Stadt beeindruckend sei.
Eskişehirs Oberbürgermeister, der von allen in der Stadt „Yilmaz Hoca“, also
Lehrer Yilmaz, genannt wird, hieß die gesamte Delegation willkommen und
betonte, dass der Besuch aus Frankfurt ihn sehr glücklich mache und er sich auf
den gemeinsamen Tag und die Eröffnung des Frankfurt-Platzes freue. Wegen der
Pandemie habe er 2021 bei der Eröffnung des Eskişehir-Platzes nicht dabei sein
können. „Umso mehr freue ich mich, dass wir heute gemeinsam den Frankfurt-Platz
in einem der schönsten Parks unserer Stadt eröffnen werden“, sagte Büyükerşen.
Das Treffen war der Auftakt eines vielseitigen Besuchsprogramms der Delegation,
welches Eskişehirs Oberbürgermeister begleitete. Höhepunkt des Tages war die
Eröffnung des Frankfurt am Main-Platzes im beliebten Kentpark. Der Park, durch
den der Fluss Porsuk fließt, ist mit einem künstlichen Meeresstrand,
Freibädern, Spiel- und Reitplätzen, Cafés und Restaurants ein beliebter Ort bei
jungen Einwohnern, Familien und Besuchern der Stadt. Künftig soll eine Skulptur
mit Frankfurts berühmtesten Sohn, Johann Wolfgang von Goethe, den Platz
schmücken. Das Kunstwerk stiftet Frankfurt seiner Partnerstadt. Künstlerinnen
und Künstler aus beiden Städten sollen es gemeinsam realisieren. Josef und
Arslaner überreichten im Namen des Magistrats symbolisch für dieses Vorhaben
eine Höchster Porzellan-Teedose mit einem Goethe-Bild sowie ein Schreiben.
Oberbürgermeister Josef erinnerte während der Eröffnung daran, dass die
Initiative auf eine Anregung der Kommunalen Ausländerinnen- und
Ausländervertretung zurückgeht und vom Magistrat sowie dem Ortsbeirat 4
aufgegriffen wurde. Der Eskişehir-Platz in Frankfurt wurde 2021, mitten in der
Pandemie, eröffnet. Die Initiative zeige, wie wichtig der Stadtgesellschaft die
Beziehung der beiden Partnerstädte sei. Die Goethe-Skulptur komme genau an den
richtigen Platz: „Die breite Kulturlandschaft Eskişehirs ist allen zugänglich.
Wie an unserem Museumsufer bestechen die Museen unserer Partnerstadt durch ein
vielfältiges und für alle erlebbares Angebot. Bildung, Handwerk, Wissenschaft
und Tourismus werden hierdurch gefördert. Hier zeigt sich einmal mehr die Ähnlichkeiten
unsere beiden Städte. Unsere Zusammenarbeit möchten wir in der Kultur
bestärken. Deshalb hat sich die Stadt Frankfurt entschieden, eine Skulptur zur
Erinnerung an Goethe für den Frankfurt-Platz zu stiften“, sagte Josef.
„Als Ausdruck der Brüderlichkeit zwischen Eskişehir und Frankfurt haben wir in
den Bereichen Bildung, Kultur, Kunst, Sport, gesellschaftlichen Veranstaltungen
bis hin zu Wirtschaftsbeziehungen beispielhafte Kooperationen vereinbart.
Sowohl die Einwohner von Eskişehir als auch die Frankfurter haben diesen
Prozess damit gekrönt, indem sie ihn unterstützt haben – was einmal mehr zeigt,
dass die beiden Städte sich sehr nahestehen. Denn Eskişehir und Frankfurt, mit
ihrer reichen Geschichte, in denen unterschiedliche Kulturen und Identitäten
frei leben, sind zeitgenössische, aufgeklärte Städte, die die Demokratie
verinnerlicht haben und Unterschiede als Reichtum und nicht als Mangel
betrachten“, sagte Büyükerşen. Auf dem künftigen Frankfurt-Platz steht auch das
Kunstwerk des Künstlers Mustafa Pilevli „7 Farben für 7 Tage“. Das Werk
symbolisiere den Reichtum und die Harmonie, die entstehen, wenn Farben
zusammenstehen. „Es wird uns immer daran erinnern, dass Frankfurt eine ganz
besondere Stadt ist, die die Menschen aller Regionen und Identitäten ohne
Diskriminierung umarmt“, sagte Eskişehirs Oberbürgermeister.
Stadtverordnetenvorsteherin Arslaner sagte: „,Wer sich selbst und andere kennt,
wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen‘, hat
Goethe einmal gesagt. Goethe wird ein guter Pate dieses Frankfurt-Platzes sein.
Schwesterstädte, Partnerstädte halten das zusammen, was zusammengehört: unsere
Freundschaft, unseren Willen, aufeinander zuzugehen, einander zuzuhören und von
dem, was anders ist genauso wie von dem, das wir teilen, zu profitieren. In
diesem Sinne überbringe ich Ihnen zusammen mit meinen beiden Stellvertretern
Claudia Korenke und Dr. Christoph Rosenbaum freundschaftliche Grüße unseres
Frankfurter Stadtparlaments.“
Nach der Eröffnung des Platzes besuchte die Delegation die Anadolu Universität,
dessen Gründungsrektor Büyükerşen war. Fuat Erdal, Rektor der Universität,
empfing die Gäste und führte über den Campus. Die Wirtschafts- und
Handelswissenschaftliche Akademie Eskişehir wurde 1958 gegründet. Mit dieser
war der Grundstein der Anadolu Universität gelegt. 1982 schlossen sich dann die
Akademie in Eskişehir, die Staatliche Akademie für Ingenieur- und
Architekturwesen, die Medizinische Fakultät in Eskişehir, die Hochschule für
Fremdsprachen sowie die Fachhochschulen umliegender Nachbarstädte unter dem
Namen „Anadolu Üniversitesi“ zusammen. Neben der Anadolu Üniversitesi befindet
sich in der Partnerstadt die „Osmangazi Universität“ sowie „Eskisehir Teknik
Üniversitesi“. Im Anschluss besuchte die Delegation den Wissenschafts-, Kultur-
und Kunstpark „Sazova“ sowie das „Haller Jugendzentrum“.
Die Delegation zeigte sich beeindruckt von der Partnerstadt und ihren jungen
Bewohnerinnen und Bewohnern. Oberbürgermeister Josef betonte, dass der Einsatz
für die Bildung und für eine lebenswerte Stadt, in der sich junge Menschen und
Familien wohlfühlen, die Zukunft der Stadtgesellschaft beider Städte sichere.
Ein gutes Angebot an Bildungsmöglichkeiten, die Verbesserung der
Lebensbedingungen und die Möglichkeit der Teilhabe an der Demokratie gehöre für
Josef zusammen. Eskişehir biete viel und sei ein Magnet für junge Menschen.
„Die Stadt hat unzählige beeindruckende Projekte. Die Stadt verstanden als
Lernort in ihrer Infrastruktur mit Lern- und Bildungsmöglichkeiten für Kinder
und Jugendliche ist etwas, das ich gerne mitnehme. Deshalb möchte ich das feste
Band der Freundschaft unserer beiden Städte weiter festigen und den Austausch,
insbesondere der jungen Menschen, miteinander fördern. Denn gemeinsam sind wir
stark und können gestalten“, sagte Josef.