Sanierung des Bolongaropalastes geht voran
Fassade des Westflügels erstrahlt in neuem Glanz
Wichtigste Botschaft: Die Arbeiten an den Dächern und Fassaden liegen im Zeitplan, trotz zusätzlicher Verschiebung der Gesamtfertigstellung um etwa ein halbes Jahr.
Oberbürgermeister Feldmann sagte: „Ich freue mich, dass es vorangeht. Der Bolongaropalast ist eine Perle des Frankfurter Westens – die viel zu lange im Schönheitsschlaf war.“
Drei von vier Aufzugschächten im Untergeschoss sind bereits fertiggestellt. Alle müssen in die Gewölbedecken eingepasst werden, denn die Statik des Gebäudes ist äußert kompliziert. In den oberen Etagen lassen sich die Aufzüge dann problemlos weiterbauen.
„Bei den Dächern und Fassaden sind wir ein gutes Stück vorangekommen“, sagte das Stadtoberhaupt. Rund 20 Prozent der Außenwände und 40 Prozent des Daches seien fertig gestellt. „Am Westflügel kann man sehen, wie die Arbeiten ineinandergreifen. Erst mussten die Zimmerleute sich des Dachstuhles annehmen, bevor die Dachdecker mit Schiefer eindecken konnten. Danach durften die Maler auf das Gerüst, bevor Blitzschutz und Taubenabwehr montiert wurden“, erläuterte der Oberbürgermeister. Er fügte hinzu: „Heute können wir anpacken und wieder eine Fassade freigeben!“
Die Arbeiten an Dächern und Fassaden liegen im Zeitplan. Insgesamt erstrecken sich die Fassaden über eine Fläche von 6000 Quadratmetern. Bis jetzt wurden an der Straßenfassade 500 Quadratmeter restauriert, an der Gartenfassade sind es 150 Quadratmeter. „Zug um Zug werden weitere Fassaden fertig und Gerüstteile abgebaut“, sagte das Stadtoberhaupt. Zum Schluss kommt der Bereich von der Toreinfahrt bis zum Haupteingang in der Mitte dran. Bis zum 31. Dezember 2021 sollen die letzten Teile des Gerüstes verschwunden sein.
Der im Barockstil erbaute hufeisenförmige Gebäudekomplex wurde zwischen 1772 und 1775 im Auftrag der Kaufleute Josef Maria Marcus und Jakob Philipp Bolongaro erbaut. Im ersten Stock des Palastes befinden sich sehenswerte Räume in prunkvoller Ausstattung, mit Spiegelwänden, Deckengemälden, Seidentapeten, Parkettböden, Stuckdecken und kunstvollen Porzellanöfen. Eine eindrucksvolle Kapelle und ein reich geschmückter Festsaal gehören dazu. Von 1909 bis 1928 residierte im Bolongaropalast die Regierung der ehemals selbstständigen Stadt Höchst.
Bis zum Beginn der Arbeiten beherbergte das Palais als Höchster Rathaus eine Dependance der Stadtverwaltung Frankfurt. Nach der Sanierung sollen dort neben einem Restaurant und Veranstaltungsräumen auch das Porzellanmuseum und das Höchster Bürgermuseum eröffnet werden. Gebäude und Zugang werden barrierefrei sein.