Wertheim, Paul
Paul Wertheim war das vierte von zehn Kindern von Joseph und Rosalie Wertheim. Der Vater wurde am 20. März 1834 in Rotenburg/Fulda geboren und war 1861 nach Frankfurt gezogen. Hier hatte er seine Jugendliebe Rosalie Ballin geheiratet. Eine neue Gewerbeordnung 1864 versetzte ihn in die Lage, eine eigene Produktion von Nähmaschinen in Frankfurt aufzubauen. 1868 nahm die Deutsche Nähmaschinenfabrik in der Burgstraße die Produktion auf – die erste große Industrieansiedlung in Bornheim. Joseph Wertheim starb 1899 in Nizza. Seine Urne wurde am 30. März 1899 auf dem Bornheimer Friedhof beigesetzt.
Paul Wertheim wurde als Karnevalsprinz bekannt, vermutlich der erste in Bornheim. Entweder 1891 oder 1897 war seine Regentschaft über die Narren im Lustigen Dorf. Er brachte dafür beachtliche finanzielle Opfer, unterhielt die 50 Mann starke Prinzengarde während der Fastnachtszeit vollständig und stellte seinen prächtig dekorierten Wagen ebenfalls aus eigenen Mitteln her.
1918 heiratete er die 1870 geborene evangelische Anna Höhne. Anders als der Großteil seiner Familie wollte er nicht auswandern, sondern in Deutschland bleiben. Da er in ein Arbeitslager kommen sollte, erschoss er sich im Ostpark.
Der Stolperstein wurde initiiert von Bernhard E. Ochs, Stadtverordneter und Vorsitzender des „Bürgerverein & Förderkreis historisches Bornheim e. V.“
Paul Wertheim |
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Geburtsdatum: Deportation: |
13.06.1867 04.07.1938 (Suizid) |