Levi, Sophie und Emil
Emil Levi wurde in Bergen als Sohn des Kommissionärs Salomon Levi und von Betti Levi, geb. Windecker; geboren; am 5. März 1913 Heirat mit Sophie Levi, geb. Loeb, im Geburtsort der Ehefrau in Gedern; 1922 Geburt eines Sohnes in Bergen-Enkheim, dem im Alter von 16 Jahren mit einem „Kindertransport“ im Januar 1939 die Flucht in das britische Exil gelang; vier weitere Söhne und eine Tochter, denen zum Teil die Flucht in das Exil nach Südafrika und Palästina gelang; zwei der Söhne starben als Soldaten im Ersten Weltkrieg.
Emil Levi besuchte die Jüdische Elementarschule in Bergen und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Täschner. Die Familie lebte in Bergen, wo Emil Levi zwischen 1921 und September 1933 als Hausgewerbetreibender im Auftrag von Fabriken in Offenbach und Frankfurt insbesondere Damenhandtaschen und Portemonnaies herstellte; zeitweise Beschäftigung von sechs bis acht Mitarbeiterinnen. Verfolgungsbedingte Aufgabe der Tätigkeit. Später gezwungenermaßen als Heimarbeiter für einen Wochenlohn von 35 Mark für eine Frankfurter Firma tätig.
Emil Levi war lange Zeit aktives Mitglied im Bergener Turnverein (Deutsche Turnerschaft). Die Familie wohnte im Neuen Weg 255, in der Dörnersgasse 8, Im Sperber 20, ab 13. März 1936 in Günthersgasse 2 und ab 5. September 1939 in der Marktstraße 87. Im Zusammenhang mit dem November-Pogrom war Emil Levi bis Dezember 1938 im Konzentrationslager Buchenwald (Häftlingsnummer 23581 oder 25138). Auch der 16-jährige Sohn war dort bis 4. Dezember 1938 inhaftiert.
Emil Levi und seine Ehefrau wurden am 5. September 1942 mit einem „Sammeltransport“ aus Bergen verschleppt. Laut Auskunft des Internationalen Suchdienstes in den Entschädigungsakten wurde Emil Levi am 8. September 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt registriert, wo er mit dem Transport „XV/1-30“ ankam. Er wurde von dort laut Entschädigungsakten am 23. Januar 1943 unter der Transportnummer „Cr-1759“ in das Vernichtungs- und Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort wahrscheinlich ermordet. Laut einer Mitteilung des Tschechoslowakischen Roten Kreuzes handelte es sich um einen „Todestransport“, von dem weniger als zehn Prozent der Verschleppten überlebten.
Der Sterbeort seiner Ehefrau ist nicht bekannt. Aber auch sie wurde laut Wessendorft Opfer des Holocaust und ebenfalls in Auschwitz ermordet. In der Entschädigungsakte gibt es den Hinweis auf ihren Transport nach Auschwitz am 23. Januar 1943 unter der Transportnummer „Cr-1760“.
Sophie Levi
Geburtsdatum: 19.05.1886
Deportation: 07.09.1942 nach Theresienstadt, 23.01.1943 nach Auschwitz
Todesdatum: unbekannt
Emil Levi
Geburtsdatum: 27.06.1881
Deportation: 07.09.1942 nach Theresienstadt, 23.01.1943 nach Auschwitz
Todesdatum: unbekannt