Raphael Rudolf Hess war Schuhhändler in der damaligen Schwindegasse 2 (heute Am Michlersbrunnen 2) und wurde als Sohn des Salomon Heß und dessen Ehefrau, einer geborenen Hirsch, geboren. Er war in Bergen als "der Schuh-Heß" oder auch "der Gickel" bekannt. Am 18.11.1884 heiratet er in Bergen Johanna Morgenthau aus in Georgenhausen im Kreis Dieburg. Sie war die Tochter des Handelsmannes Abraham Morgenthau und dessen Frau Caroline, geb. Schack. Das Ehepaar Raphael Rudolf und Johanna Hess hatte fünf Kinder: Siegfried, geboren am 25.10.1885, er ist am 20.04.1916 im 1. Weltkrieg gefallen; Adolf, geboren am 19.11.1887 in Bergen, er soll in Kuba gestorben sein; Klementine (1889-1904); Rosalie, genannt Rosa, verheiratete Falk (1891-1958), die nach New York ausgewandert ist, sowie Julius, der am 12.12.1894 geboren wurde und am 30.07.1918 im 1. Weltkrieg gefallen ist. Julius Hess war Mitbegründer des Fußballvereins FSV 1919 Bergen. Nach seiner Flucht in den Tod (Suizid) war seine Witwe ab 13.07.1942 in der Steingasse 28, heute Röhrborngasse, untergebracht und wurde am 05.09.1942 über Hanau in das Gestapo-Sammellager Kassel deportiert und von dort zwei Tage später nach Theresienstadt verschleppt. Am 29. September wurde Johanna Hess von Theresienstadt nach Treblinka deportiert und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft in der Gaskammer ermordet.
Johanna Hess, geb. Morgentau
Geburtsdatum:
Deportation:
Todesdatum:
03.10.1859
05.09.1942 nach Theresienstadt und 29.09.1942 nach Treblinka