Sucht im Alter
Die Zahl älterer Menschen in Deutschland, die Alkohol, Medikamente
oder illegale Substanzen missbräuchlich oder abhängig konsumieren, geht in die
Millionen. Der Unterstützungsbedarf ist hoch, der Großteil der Betroffenen lässt sich
jedoch mit den bestehenden Hilfeangeboten kaum erreichen.
Das
Drogenreferat hat gemeinsam mit dem Jugend- und Sozialamt das Projekt „Sucht
im Alter“ aufgelegt, um ältere Menschen für einen achtsamen Umgang mit Alkohol,
Medikamenten und Tabak zu sensibilisieren, zu einer besseren Vernetzung der
Alten- und Drogenhilfe beizutragen und die Öffentlichkeit über das Thema zu
informieren.
Anfang Mai 2017 erschien im Rahmen des Projekts der erste Frankfurter Wegweiser zu Beratungs- und
Hilfeangeboten für Seniorinnen und Senioren. Die Broschüre bietet älteren Menschen und deren Angehörigen neben vielen Informationen zum Thema einen Überblick, wo sie
kompetent, kostenlos und vertraulich Informationen, Rat und Unterstützung
finden. Der Ratgeber steht unten an der Seite zum Download bereit und liegt zum Mitnehmen in allen Senioreneinrichtungen, Beratungsstellen, den
Sozialrathäusern und dem Rathaus für Senioren aus.
Im Mittelpunkt des Projekts stehen außerdem Schulungen von ambulanten und stationären Pflegekräften
zur Früherkennung und Frühintervention bei riskantem Konsumverhalten von
Seniorinnen und Senioren. Experten von Sucht- und von Altenhilfe arbeiten dabei zusammen. Ziel ist es, älteren Menschen möglichst lange zu ermöglichen,
selbständig und gesund zu bleiben. Die Schulungen laufen in Kooperation mit der Stiftung Waldmühle / Innere Mission, dem Frankfurter Verband für Alten-
und Behindertenhilfe, der Evangelischen Suchtberatung und der
Caritas-Fachambulanz für Suchtkranke.
Das Projekt ist ein konkretes Ergebnis eines World
Cafés am 26. März 2014, bei dem sich Expertinnen und Experten zum Thema Sucht im Alter ausgetauscht haben. Teilgenommen haben rund 90 Vertreterinnen
und Vertreter aus der Drogenhilfe, der Altenhilfe, dem Gesundheitswesen, den
Selbsthilfegruppen und den Freien Trägern der Wohlfahrtsverbände. In konstruktiver Atmosphäre setzten sie sich intensiv mit der Frage nach den
Bedarfen der betroffenen älteren Personen, aber auch der Hilfe leistenden
Institutionen für eine Verbesserung der Angebote auseinander. Die Dokumentation
mit den Ergebnissen des World Cafés „Sucht im Alter – gemeinsam Wege zu
wirksamen Hilfen finden“ steht ebenfalls unten zum Download bereit.