Ebert, Wilhelm

Ebert, Wilhelm

Stolperstein-Biographien in Fechenheim

Ebert, Wilhelm

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Wilhelm Ebert © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: Keine Angabe

 

Wilhelm Ebert wurde in Fechenheim geboren. Seit 25.1.1934 war er mit Karoline Maria Susanna Ebert, geb. Böhm, geb. 7.7.1904 in Fechenheim, verheiratet. Ihr Sohn Alfred wurde am 21.5.1934 geboren. Die Familie wohnte in der Leo Gans-Str. 21 in Fechenheim, die in der Zeit des Nationalsozialismus in Friedrichshafener Straße umbenannt wurde, da der Namensgeber und Gründer der Chemiefabrik Cassella Farbwerke Mainkur „nichtarisch“ war.

 

Karoline Ebert war Arbeiterin in der Zigarrenfabrik Gebrüder Bernhard in Offenbach. Wilhelm Ebert war Former, von 1940 an bei der Firma „Eisen- und Stahlhandel AG“(Thyssen-Rheinstahl) am Westhafen in der Franziusstraße 10-14 als Lagervorarbeiter tätig. Sohn Alfred besuchte die Freiligrath-Schule in Fechenheim und war ab 1948 Elektrolehrling bei Cassella.

 

Wilhelm Ebert war von 1922 bis 1933 Mitglied und Funktionär bei der SPD, er war Gewerkschaftsmitglied und gehörte der Freien Turnerschaft Fechenheim und der Eisernen Front an. Er leistete dem Nazi-Regime organisierten Widerstand durch Betriebsberichte, Flugblattaktionen und kleine Zeitungen; für geflüchtete Freunde wurde Geld gesammelt. Am 15.6.1942 wurde er wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ von Gestapo im Betrieb abgeholt und ins Polizeigefängnis gebracht. Er starb zwei Tage später in der Nervenklinik. Er habe sich in der Zelle erhängt und sei nach der Wiederbelebung in die Nervenklinik gebracht werden, wo er gestorben sei, behauptete die Gestapo.

 

Karoline Ebert fand nach dem Krieg eine Anstellung bei der AOK. Unterstützt hat sie dabei Heinrich Kraft (1903-1971), der spätere Direktor bei der AOK. Dieser war 1933 aufgrund seiner antifaschistischen Einstellung als Angestellter bei der Krankenkasse entlassen und nach dem Krieg wieder angestellt worden. Kraft wurde 1948 Stadtverordneter, war von 1953 bis 1960 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Frankfurter Stadtparlament und danach bis zu seinem Tod Stadtverordnetenvorsteher. Nach ihm sind der Heinrich-Kraft-Park und die Heinrich-Kraft-Schule in Fechenheim benannt.

 

Karoline Ebert beantragte mit Unterstützung Heinrich Krafts Wiedergutmachung. Der Antrag wurde abgelehnt, die Todesursache sei nicht erwiesen. Fünfundzwanzig Jahre nach dem Tod ihres Mannes veranlasste Karoline Ebert, dass sein Grab umgebettet wurde. Sie wollte Gewissheit haben, dass er tatsächlich in dem Sarg lag. Dabei wurde festgestellt, dass sein Schädel aufgeschnitten worden war. Wahrscheinlich wurden seine Organe für die sogenannte nationalsozialistische Wissenschaft benutzt. So geschah es mit vielen Hingerichteten und Getöteten.

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Wilhelm Ebert © Privat/Wilhelm Ebert, Foto: Keine Angabe

 

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Karoline, Alfred und Wilhelm Ebert © privat/Wilhelm Ebert, Foto: Keine Angabe

 

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Wilhelm Ebert mit Sohn Alfred © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: Keine Angabe

 

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Wilhelm Ebert als Turner © privat/Wilhelm Ebert, Foto: Keine Angabe

 

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Wilhelm Ebert als Turner © privat/Wilhelm Ebert, Foto: Keine Angabe

 

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Wilhelm Ebert als Turner © privat/Wilhelm Ebert, Foto: Keine Angabe

 

 

Wilhelm Ebert

Geburtsdatum:

Haft:

Todesdatum:

11.8.1901

15.6.1942

17.6.1942

 

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Stolpersteine Leo-Gans-Straße 21, Wilhelm Ebert © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: Keine Angabe

 

 

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