Frankfurter Würstchen – Feines Fast-Food mit Tradition

Frankfurter Würstchen – Feines Fast-Food mit Tradition

Frankfurt kulinarisch

Frankfurter Würstchen – Feines Fast-Food mit Tradition

Frankfurter Würstchen
Frankfurter Würstchen © Stadt Frankfurt am Main

Schon im Mittelalter für ihr besonderes Aroma gerühmt, begleiteten sie die Kaiserkrönung Maximilian II. als Füllsel im Ochsenbraten, setzten vom Main in die neue Welt über und nahmen "mit großem Erfolg" an der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 teil. Heute sind sie aus der Frankfurter Küche nicht wegzudenken – die traditionellen Frankfurter Würstchen blicken auf eine lange Tradition zurück.

 

Bei der Herstellung hat jeder Metzger seine individuelle Gewürzmischung, aber eines ist bei allen Frankfurter Würstchen gleich: Das fertige Brät aus reinem Schweinefleisch wird in einen Saitling (Dünndarm vom Schaf) gefüllt. Ihr typisches Aroma erhalten die Frankfurter durch ein spezielles Räucherverfahren bei niedrigen Temperaturen: Dabei werden sie in Buchenholzrauch rund eine Stunde bei etwa 35 und 45 Grad geräuchert. Ihre typische intensive goldgelbe Farbe erhalten sie gegen Ende des Prozesses: Zwei Schichten Buchenholzspäne – eine trockene und darüber eine mit heißem Wasser angefeuchtete – werden über die Glut gedeckt.

 

Früher verpackte man die fertigen Würstchen dann zwischen Pergamentpapier in Holzkistchen. So erhielten sie die für die damalige Zeit typische Vierkantform. Heute kennen wir die dünnen Brühwürstchen als paarweise gebundene runde Delikatesse. Vor dem Verzehr werden sie bei etwa 80 Grad erhitzt und keinesfalls gekocht, da ihre feine "Pelle" sonst reißen würde.

 

Das 2 x 50 Gramm schwere Duo schlägt mit circa 270 kcal zu Buche. Traditionell werden sie mit Senf oder Meerrettich verfeinert, zu Brot oder Kartoffelsalat gereicht. In der modernen Küche kommt das schlanke Doppel bekleidet mit einem "Hemd" aus Blätterteig daher, dient als Pizzaauf- oder Suppeneinlage, wird mit Curry gewürzt oder im Salat verzehrt – der Fantasie sind schier keine Grenzen gesetzt.

 

Auch in den sozialen Medien haben die Frankfurter Würstchen ihre Fans, und sogar ein Festival wird zu ihren Ehren organisiert.

Frankfurter sind keine Wiener

Der Frankfurter Metzger Johann Georg Lahner begann 1805 in Wien Würstchen nach dem Frankfurter Vorbild herzustellen und verwendete neben Schweine- auch Rindfleisch. Diese "Wiener Frankfurter" waren in den höchsten Kreisen beliebt. Es heißt, Kaiser Franz Josef habe sie sich mit Bier bereits zum Frühstück servieren lassen.

 

Der Name "Frankfurter Würstchen" ist in Deutschland seit 1860 als geographische Herkunftsbezeichnung geschützt, seit 1929 dürfen nur die Würstchen, die im Wirtschaftsraum Frankfurt produziert werden, die Bezeichnung "Frankfurter" tragen – so eine Entscheidung des 10. Zivilsenats des Kammergerichts Berlin. Seit der Erweiterung der Fleischer-Innung sind aber auch Darmstädter und Offenbacher Betriebe berechtigt, die original "Frankfurter" herzustellen.

 

Außerhalb Deutschlands gilt der Zusatz "Frankfurter" als Gattungsbezeichnung und ist daher nicht geschützt.

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