Bolongarogarten

Bolongarogarten

Gärten

Bolongarogarten

In der Mitte des Bolongarogartens befindet sich ein großer Brunnen
In der Mitte des Bolongarogartens befindet sich ein großer Brunnen © Stadt Frankfurt am Main , Foto: Stefan Cop

Ein gartenkunsthistorisches Schmuckstück aus der Zeit des Barocks befindet sich in Höchst nur wenige Schritte vom Main entfernt. Hinter dem Bolongaropalast erstreckt sich eine terrassenförmig angelegte Gartenanlage, die zum Fluss hin mit Balustraden und zwei geschwungenen Treppen versehen ist. Besonderer Blickfang sind die Sandsteinfiguren auf der Balustradenmauer, die eine türkische Kapelle darstellen sowie die Muschelgrotte mit dem so genannten Drachenbrunnen zwischen den beiden Treppenaufgängen. Im Zentrum des oberen, größeren Teils des Bolongarogartens befindet sich ein Brunnen-Oval mit einer imposanten Neptun-Figur.

Bolongarogarten
© Stadt Frankfurt am Main

Der Bau dieser einzigen in Frankfurt noch erhaltenen Barock-Gartenanlage wurde 1775 durch die Familie Bolongaro begonnen. Die Gebrüder Bolongaro (Schnupftabak-Fabrikanten und Bankiers) wanderten im Jahr 1737 aus Stresa am Lago Maggiore in das kurmainzische Höchst aus. Die Stadt Frankfurt verweigerte ihnen damals die Bürgerrechte. 1768 hatte Kurfürst Emmerich Josef von Breidbach-Bürresheim eine komplette barocke Neustadt neben der Altstadt von Höchst konzipieren lassen. Realisiert wurde von dieser idealisierten Barockstadt jedoch nur die Palastanlage der Familie Bolongaro. 1783 stellte die Familie den prächtigen Palast, die beiden Gartenpavillons sowie den repräsentativen Garten fertig.

Danach begann für den Garten und für den Palast eine wechselvolle Geschichte: 1813 zog Napoleon I. hier ein, später Feldmarschall Blücher. Die damals noch selbständige Stadt Höchst stellte den Garten nach Plänen von Jakob Klomann im Jahre 1820 wieder her. 1906 wurde die Anlage von der Stadt Höchst als einzigartiges historisches Zeugnis einer frühen barocken Stadtplanung aufgekauft und restauriert. In den Nachkriegsjahren 1947 bis 1957 erfolgten die deutlichsten Umgestaltungen und zwischen 1985 und 1998 wurden die Terrassen restauriert.

Bolongarogarten
© Stadt Frankfurt am Main

Noch heute vermittelt das Ensemble aus Architektur und Garten einen einzigartigen Charme. Spaziergänger genießen insbesondere den schönen Ausblick auf den Zusammenfluss von Main und Nidda. In dem Gebäudekomplex befinden sich heute die Dienststellen des Höchster Bürgerbüros und das Höchster Standesamt.

 

Größe
0,4 ha

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