Immobilienmarkt Frankfurt am Main 1984 - 2008
Untersuchung des Gutachterausschusses über den Immobilienmarkt Frankfurt am Main der letzten 25 Jahre zum Zeitpunkt der Immobilienkrise 2008
Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte für den Bereich der Stadt Frankfurt am Main hat im Jahr 2008 in der Phase der Immobilienkrise eine Untersuchung über den Immobilienmarkt Frankfurt am Main der letzten 25 Jahre vorgenommen.
Im Vergleich zu 2007 waren im Jahr 2008 immense Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Dennoch lagen die Umsatzzahlen des Jahres 2008 im gewerblichen Sektor mit 1,2 Milliarden Euro noch über den Vergleichswerten des Jahres 2004.
Die Hauptumsätze und die meisten Transaktionen fanden zu etwa 70 Prozent im CBD-Bereich statt, dem „Central-Business-District“ (Westend, Bankenviertel, Innenstadt). Eine wesentliche Marktverlagerung war diesbezüglich in den vergangenen 25 Jahren nicht festzustellen. Die anderen Bürolagen zeigten in Bezug auf konjunkturelle Einflüsse einen ähnlichen Verlauf wie der CBD-Bereich. Manchmal wurden die Ergebnisse aber durch einzelne Großverkäufe wesentlich beeinflusst.
Ab 1983 stiegen die Umsätze bei Büroimmobilien von 123 Millionen auf 823 Millionen Euro im Jahre 1988, ein Zwischenhoch erlebte der Büromarkt im Jahre 1993 mit 1,5 Milliarden Euro Umsatz. Änderungen der Abschreibungsregelungen führten 1993 zu einem Umsatzhoch im Wohnimmobilienmarkt, was auch den Gewerbesektor mit beeinflusste. Der nächste Rekord zeigte sich 2001 mit 1,7 Milliarden Euro Umsatz. Das absolute Spitzenjahr 2007 wurde primär durch ausländische Investoren und hier vor allem in der ersten Jahreshälfte durch die US-Amerikaner bestimmt. Der Umsatz im Bürosektor betrug sensationelle 4,3 Milliarden Euro. Zwischen diesen Rekordwerten fiel der Büromarkt immer wieder ab, sowohl was die Miethöhen als auch die Immobilienumsätze anging.
Über die untersuchte Periode zeigte sich, dass das beantragte und genehmigte Neubauvolumen, das mit bis zu 80 % von gewerblichen Baumaßnahmen bestimmt wird, in Phasen steigender Mieten ebenfalls wächst. Die Fertigstellungen dieser Gebäude fiel aber zumeist wieder in Phasen zurückgehenden Mietniveaus und wachsenden Leerstandes.
Die Akteure auf dem Immobilienmarkt sind bis heute nicht bereit, antizyklisch zu investieren und zu finanzieren. Wäre in den zurückliegenden 25 Jahren in Zeiten eines Abschwungs auf dem Büroimmobilienmarkt investiert worden, so hätten diese Flächen in Zeiten geringen Leerstandes und hoher Mieten auf dem Markt platziert werden können. Der damalige Stadtrat Edwin Schwarz erklärte seinerzeit hierzu: „Frankfurt gilt zwar als volatilster Büroimmobilienmarkt Deutschlands, dennoch sehe ich die derzeitige Panik als übertrieben an. Der Tiefpunkt der Krise ist vielleicht noch nicht erreicht. Die Konsolidierung dürfte sich auch bei den Finanzinstituten über ein bis zwei Jahre erstrecken. Dennoch zeigt die Untersuchung des Gutachterausschusses sehr anschaulich, dass nach jedem Rückgang auch wieder ein Anstieg erfolgt und heutige Investitionen in Bürogebäude durchaus wirtschaftlich sinnvoll und vorausschauend sind.“
Die gedruckte Broschüre und das pdf-Dokument werden zu einem Preis von 60,-- € inkl. MwSt. im Geo-Service-Center des Stadtvermessungsamtes angeboten.
Über den Inhalt der Broschüre können Sie sich in dem unten angefügten pdf-Dokument „25_Jahre_091116_Inhaltsverzeichnis“ informieren.
Stand Oktober 2018