Gemeinschaftliches Wohnen

Gemeinschaftliches Wohnen

Wohnen

Gemeinschaftliches und genossenschaftliches Wohnen in Frankfurt am Main

Geschäftsstelle Konzeptverfahren und innovative Wohnprojekte im Amt für Wohnungswesen

Das Thema „gemeinschaftliches Wohnen“ hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Wohnprojekte und Wohninitiativen können eine Antwort auf die gesellschaftlichen und demographischen Herausforderungen sein. Die Formen des gemeinschaftlichen Wohnens sind vielfältig. Ihnen allen geht es um:

  • den bewussten Aufbau sozialer Netzwerke
  • die Verbindung von Wohnen und bürgerschaftlichem Engagement
  • den Anspruch an Selbstbestimmtheit und Selbstorganisation
  • bezahlbare Wohnkosten.

Der Mehrwert, den Wohnprojekte schaffen, kommt einer Stadt zugute: Die Bürgerinnen und Bürger übernehmen Verantwortung für sich, ihre Nachbarschaft und ihre Wohnsituation.

Daher unterstützt die Stadt Personen und Initiativen, die an gemeinschaftlichen oder genossenschaftlichen Wohnformen interessiert sind. Dazu gehören:

  • Die Vermittlung und Vernetzung von Ansprechpartner:innen zum gemeinschaftlichen Wohnen und speziell von Projekten in Planung oder Realisierung mit den richtigen Kontakten in der Stadtverwaltung.
  • Die Organisation und Umsetzung der jährlich stattfindenden Frankfurter Informationsbörse für gemeinschaftliches und genossenschaftliches WohnenInternal Link.
  • Damit Wohnprojekte bessere Chancen haben, an Grundstücke zu kommen, hat die Stadt einen LiegenschaftsfondsInternal Link aufgelegt.
  • Grundstücke für gemeinschaftliche Wohnprojekte sind zudem fest in Neubau- und Konversionsgebieten vorgesehen. Dies ist mit der 15-Prozent-Quote im Baulandbeschluss für die Frankfurter StadtentwicklungExternal Link festgelegt.
  • Grundstücke werden nach dem KonzeptverfahrenInternal Link vergeben – nicht das Höchstgebot, sondern das beste Konzept erhält den Zuschlag. Für die Koordination dieser Verfahren wurde in der Stabsstelle Wohnungsmarkt, Mietrecht und innovative Wohnprojekte im Amt für Wohnungswesen die Geschäftsstelle Konzeptverfahren und innovative Wohnprojekte geschaffen. Das Konzeptverfahren wird bei der Vergabe von Grundstücken aus dem Liegenschaftsfond als auch aus den Baulandbeschluss-Verträgen angewendet.
  • Die Stadt Frankfurt am Main ist Gründungsmitglied der Genossenschaftlichen Immobilienagentur Frankfurt eG (GIMA FrankfurtInternal Link), die zum Ziel hat, Eigentümer:innen, Bewohner:innen und gemeinwohl-orientierte Immobilienunternehmen wie die Frankfurter Genossenschaften zusammenzubringen und so vermehrt faire und sozialverträgliche Hausverkäufe zu ermöglichen.

WAS IST GEMEINSCHAFTLICHES WOHNEN?

Gemeinschaftliches Wohnen bedeutet oft Wohnen im kollektiven Eigentum. Die Bewohnerinnen und Bewohner entscheiden selbst, teilen die Verantwortung und leben in gemeinschaftlicher Nachbarschaft.

Das Wohnen in gemeinschaftlichen Wohnprojekten kann viele verschiedene Formen annehmen. Drei Beispiele sind die Wohnungsbaugenossenschaften, das Mietshäuser Syndikat und Mietmodelle.

  • Wohnbaugenossenschaften oder Wohnungsgenossenschaften gibt es seit über 100 Jahren. Sie eint das Ziel, ihre Mitglieder mit preisgünstigem Wohnraum zu versorgen und Mitbestimmung für alle zu sichern.
  • Das Mietshäuser Syndikat ist ein Zusammenschluss von selbstverwalteten Hausprojekten. Langfristig günstige Mieten und die gemeinsame Beteiligung aller Bewohnerinnen und Bewohner kennzeichnen dieses Modell des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Das Haus gehört allen gemeinsam und wird selbstverwaltet. Das bedeutet viel Entscheidungsfreiheit.
  • Bei Mietmodellen oder Mietgemeinschaften mietet eine Wohnprojekt-Gruppe (meist als Verein) ein Gebäude einer Wohnungsgesellschaft (wie der ABG FRANKFURT HOLDING oder der Nassauische Heimstätte), einer Stiftung oder einem privaten Wohnungsunternehmen. Das Haus gehört also den Vermietenden. Je nach Vertragsgestaltung haben die Bewohnenden unterschiedlich viel Einfluss bei Finanzierung, Planung, Nachbesetzung und Alltagsorganisation.

WARUM FÖRDERT DIE STADT GEMEINSCHAFTLICHES WOHNEN?

Die Stadt Frankfurt am Main fördert gemeinschaftliches Wohnen gleich aus mehreren Gründen.

  • Sie erhofft sich erstens die Belebung von Quartieren, denn die Projekte setzen sich nicht nur durch ihre Fassade von eintönig-tristen Investorenbauten ab. Wohnprojekte schaffen vielfach beteiligungsoffene Wohn- und Nachbarschaftskonzepte – etwa durch Cafés, öffentliche Räume im Erdgeschoss oder Nachbarschaftsfeste.
  • Zweitens bieten Wohnprojekte langfristig günstige Mieten, die in Frankfurt am Main dringend benötigt werden. Das funktioniert, weil gemeinschaftliche Wohnprojekte keine Gewinne an Dritte abführen müssen, sondern für ihre Mitglieder wirtschaften.
  • Drittens reagiert die Stadt auf die wachsende Nachfrage ihrer Bürgerinnen und Bürger nach Wohnformen in Gemeinschaften. Immer mehr Menschen, egal ob jung oder alt, alleinstehend oder Familie, suchen statt Anonymität und Einsamkeit ein Wohnumfeld, das sie im Alltag unterstützt.
  • Viertens sind Wohnprojekte oft innovativ und nachhaltig geplant – entsprechend setzt die Bauweise oft Maßstäbe in Sachen Klimaschutz und Flächensparsamkeit. 

NETZWERK FRANKFURT FÜR GEMEINSCHAFTLICHES WOHNEN

Ein weiterer Ansprechpartner ist das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches WohnenExternal Link. Das Netzwerk ist ein gemeinnütziger Verein, mit dem die Stadt Frankfurt am Main seit einigen Jahren eng kooperiert und der eine Beratungsstelle im Gebäude des Amtes für Wohnungswesen betreut.