Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber
Der Literaturpreis "Stadtschreiber von Bergen" wurde geschaffen, um die wachsende Gefährdung unseres kostbarsten Kulturgutes, unserer deutschen Sprache, ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und ihr entgegenzuwirken. Dies geschieht am besten durch die Förderung dessen, der ernsthaft und verantwortlich um die Bewahrung und lebendige Weiterentwicklung unserer Sprache bemüht ist: des freien Schriftstellers.
Verbunden mit dem Preis sind der Wunsch und der Vorschlag, der Stadtschreiber möge während seiner "Amtszeit" in Bergen-Enkheim anwesend sein. Dies ist jedoch nur ein Wunsch und keinesfalls verpflichtend. (Auszug aus der aktuellen Fassung der Richtlinien für den Literaturpreis "Stadtschreiber von Bergen")
Die amtierende Stadtschreiberin : Anne Weber
Das symbolische Amt des Stadtschreibers von Bergen-Enkheim wurde erstmals 1974
verliehen und ist seitdem von zahlreichen anderen Städten in Deutschland
aufgegriffen worden. Der Stadtschreiberpreis wird von einer Stadtschreiberjury
vergeben, der sowohl Fachjuroren als auch Bürgerjuroren angehören.
Namhafte Amtsinhaber waren nach Wolfgang Koeppen etwa Peter Härtling, Jurek
Becker, Günter Kunert, Ulla Hahn, Eva Demski, Katja Lange-Müller, Robert
Gernhardt, Herta Müller, Arnold Stadler, Katharina Hacker, Friedrich Christian
Delius, Thomas Lehr und Marcel Beyer.
Als 47. Amtsinhaberin tritt Weber die Nachfolge von Anja Kampmann an und wird
für ein Jahr im Stadtschreiberhaus in Bergen wohnen und arbeiten können. Außer
dem Wohnrecht erhält sie ein Preisgeld von 20.000 Euro.
Veranstalter des Stadtschreiberfestes sind die Kulturgesellschaft
Bergen-Enkheim und der Ortsbeirat Bergen-Enkheim.
Biographie Anne Weber
Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach, lebt als Autorin und Übersetzerin in
Paris. Sie übersetzt ins Deutsche (u.a. Pierre Michon, Georges Perros und
Marguerite Duras) und ins Französische (u.a. Wilhelm Genazino, Sibylle
Lewitscharoff).
Matthes & Seitz
›Luft und Liebe‹ (2010), ›August. Ein bürgerliches Puppentrauerspiel‹
(2011), ›Tal der Herrlichkeiten‹ (2012) sowie ›Ahnen<. Ein
Zeitreisetagebuch‹ (2015). Zuletzt erschien von ihrAnnette, ein Heldinnenepos.
Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem
Heimito-von-Doderer-Preis, dem 3sat-Preis, dem Kranichsteiner Literaturpreis.
Ihre Bücher schreibt Anne Weber sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch.
Werke in deutscher Sprache
Ida
erfindet das Schießpulver. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999
Im Anfang
war … Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000
Erste
Person. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002
Besuch bei
Zerberus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004
Gold im
Mund. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005
Luft und
Liebe. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010
August.
Ein bürgerliches Puppentrauerspiel. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2011
Tal der
Herrlichkeiten. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012,
Ahnen. Ein
Zeitreisetagebuch. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2015
Kirio. S.
Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2017
Wo in
weiter Ferne etwas Unergründliches zu sehen ist. Rede an die Abiturienten
des Jahrgangs 2017, St. Ingbert 2017
Annette,
ein Heldinnenepos. Matthes & Seitz, Berlin 2020
Hörspiel: Regen.
Regie: Christine Nagel. HR/Deutschlandradio Kultur. 2016
Werke in französischer Sprache
Ida
invente la poudre. Le Seuil, Paris 1998
Première
personne. Le Seuil, Paris 2001
Cerbère.
Le Seuil, Paris 2003
Cendres
& métaux. Le Seuil, Paris 2006
Chers
oiseaux. Le Seuil, Paris 2006
Tous mes
vœux. Actes sud, Arles 2010
Auguste –
tragédie bourgeoise pour marionnettes. Le Bruit du temps, Paris 2010
Vallée des
merveilles. Le Seuil, Paris 2012
Vaterland,
Le Seuil, Paris 2015
Kirio, Le
Seuil, Paris 2017
Übersetzungen ins Französische
Jacob
Burckhardt: Démétrios, le preneur de villes. Paris 1992
Eleonore
Frey: État d’urgence. Fayard, Paris 1992
Wolfgang
Schivelbusch: La nuit désenchantée. Le Promeneur, Paris 1993
Hans
Mayer: Walter Benjamin. Le Promeneur, Paris 1995
Birgit
Vanderbeke: Guerre froide. Stock, Paris 1997
Birgit
Vanderbeke: Alberta reçoit un amant. Paris 1999
Jakob
Arjouni: Un ami. Fayard, Paris 2000
Corinne
Hofmann: La Massaï blanche. Plon, Paris 2000
Melissa
Müller: La vie d’Anne Frank. Plon, Paris 2000
Sibylle
Lewitscharoff: Pong. Stock, Paris 2000
Birgit
Vanderbeke: Devine ce que je vois. Stock, Paris 2000
Elke
Schmitter: Madame Sartoris. Actes Sud, Arles 2001
Lea
Singer: Le maître du goût. Plon, Paris 2001
Wilhelm
Genazino: Un parapluie pour ce jour-là. Christian Bourgois éditeur,
Paris 2002
Norbert
Lebert: Car tu portes mon nom. Plon, Paris 2002
Sibylle
Lewitscharoff: Harald le courtois. Le Seuil, Paris 2002
Erich
Maria Remarque: Dis-moi que tu m’aimes. Plon, Paris 2002
Wilhelm
Genazino: Un appartement, une femme, un roman. Christian Bourgois
éditeur, Paris 2004
Wilhelm
Genazino: La stupeur amoureuse. Christian Bourgois éditeur, Paris
2007
Wilhelm
Genazino: Léger mal du pays. Christian Bourgois éditeur, Paris 2008
Wilhelm
Genazino: Le bonheur par des temps éloignés du bonheur. Christian
Bourgois éditeur, Paris 2010
Marie-Luise
Scherer: L’accordéoniste. Christian Bourgois éditeur, Paris 2010
Wilhelm
Genazino: Une petite lumière dans le frigo, Christian Bourgois
éditeur, Paris 2012
Peter
Handke: Une année dite au sortir de la nuit, Le Bruit du temps, Paris
2012
Übersetzungen ins Deutsche
Pierre
Michon: Leben der kleinen Toten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003
Marguerite
Duras: Hefte aus Kriegszeiten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007
Pierre
Michon: Rimbaud der Sohn. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008
Georges
Perros: Luftschnappen war sein Beruf. Matthes & Seitz, Berlin
2012
Éric
Chevillard: Krebs Nebel, diaphanes Verlag, 2013
Julia
Deck: Viviane Elisabeth Fauville, Klaus Wagenbach Verlag, 2013
Pierre
Michon: Körper des Königs, Suhrkamp Verlag, 2015
Cécile
Wajsbrot: Zerstörung. Roman. Göttingen: Wallstein, 2020
Georges
Perros: Klebebilder. Aus dem Französischen und mit Anmerkungen von Anne Weber. Mit einem Vorwort
von Jean Roudaut. Berlin: Matthes & Seitz, 2020
Liste aller Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber und deren Festredner
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