Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber

Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber

Stadtschreiber von Bergen-Enkheim

Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber

Namensschilder 2016
Namensschilder 2016 © Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim, Foto: Unbekannt

Der Literaturpreis "Stadtschreiber von Bergen" wurde geschaffen, um die wachsende Gefährdung unseres kostbarsten Kulturgutes, unserer deutschen Sprache, ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und ihr entgegenzuwirken. Dies geschieht am besten durch die Förderung dessen, der ernsthaft und verantwortlich um die Bewahrung und lebendige Weiterentwicklung unserer Sprache bemüht ist: des freien Schriftstellers.

Verbunden mit dem Preis sind der Wunsch und der Vorschlag, der Stadtschreiber möge während seiner "Amtszeit" in Bergen-Enkheim anwesend sein. Dies ist jedoch nur ein Wunsch und keinesfalls verpflichtend. (Auszug aus der aktuellen Fassung der Richtlinien für den Literaturpreis "Stadtschreiber von Bergen")

 

Die amtierende Stadtschreiberin: Nino Haratischwili

Nino Haratischwili ist die 50. Stadtschreiberin von Bergen


Beim traditionellen Stadtschreiberfest auf dem Bergener Markt am Freitag, 1. September 2023, wurde Nino Haratischwili zur 50. Stadtschreiberin von Bergen ernannt. Die Roman- und Theaterautorin übernahm das Amt von ihrer Vorgängerin Marion Poschmann. 

Anlässlich des Jubiläums gratulierte Oberbürgermeister Mike Josef den Bürgerinnen und Bürgern Bergen-Enkheims zu ihrem Literaturpreis: „Ein halbes Jahrhundert nachdem er ins Leben gerufen wurde, ist der Stadtschreiberpreis Beispiel und Vorbild – oft kopiert, aber nie erreicht. Das liegt sicher auch an der Einzigartigkeit dieses Ortes und an der Gastfreundschaft der Bürgerinnen und Bürger von Bergen Enkheim.“ Er fügt hinzu: „Viele Persönlichkeiten haben sich über die Jahre hinweg um den Stadtschreiberpreis verdient gemacht. Stellvertretend für sie alle möchte ich Adrienne Schneider, der Tochter von Franz-Joseph Schneider, der den Preis 1974 ins Leben gerufen hat, sowie der langjährigen Inhaberin der Berger Bücherstube Monika Steinkopf meine Anerkennung und meinen Dank aussprechen.“

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig hob die lange Reihe namhafter Preisträgerinnen und Preisträger hervor, darunter Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und Büchnerpreisträger wie Wolfgang Koeppen und Marcel Beyer, die Nino Haratischwili nun fortführen wird: „Der Stadtschreiberpreis ist mit vielen klangvollen Namen verbunden. Mit Nino Haratischili kommt ein weiterer hinzu. Ihre vielfach ausgezeichneten Romane rufen uns die georgische Gesellschaft im 20. Jahrhundert und vor allem nach dem Zerfall der Sowjetunion ins Bewusstsein und entwerfen breit angelegte, epische Panoramen, in denen persönliche Schicksale kunstvoll mit dem Lauf der Geschichte versponnen werden. Nino Haratischwili ist eine ‚Erzählerin von Weltformat‘, lesen wir in der Begründung der Jury, und diese Einschätzung werden ihre vielen Leserinnen und Leser nur zu gern bestätigen.“

Unter dem Titel „Die Wissenschaft der Empathie“ sprach Nino Haratischwili in ihrer Antrittsrede davon, wie Worte und Geschichten unser Leben durchdringen und davon, was sie Krieg und Gewalt entgegen zu setzen vermögen. „Unsere Welt ist aus diesen Geschichten gewebt. Wir saugen sie mit der Muttermilch ein. Alles, was vor uns war und vielleicht gar, was kommen wird, all das ist in uns eingeschrieben, und durch die aus Worten gewebten, unsichtbaren Fäden sind wir alle miteinander verbunden. Worte einen uns, und manchmal trennen sie uns auch. Aber sie sind nun mal die Krücken, die wir benutzen, um uns darauf zu stützen, um uns gegenseitig Halt zu geben und manchmal auch, um schlichtweg nicht den Verstand zu verlieren. Und aus Worten weben wir noch etwas anderes, etwas, was letztlich die einzige und effektivste Prävention gegen jede Gewalt ist: Empathie. Indem wir uns mitteilen, machen wir uns einerseits angreifbar und anderseits zugänglich. Wir schlagen Brücken. Ohne die Fähigkeit, sich in andere reinzudenken, sich einzufühlen – ist für mich diese Welt ein sehr finsterer Ort."

Das symbolische Amt des Stadtschreibers / der Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim wurde erstmals 1974 verliehen und ist seitdem von zahlreichen anderen Städten in Deutschland aufgegriffen worden. Der Preis wird von einer Jury vergeben, der Fachjuror:innen (darunter die letzte Stadtschreiberin) sowie Juror:innen aus der Bergen-Enkheimer Bürgerschaft und die für Bergen-Enkheim zuständige Ortsvorsteherin angehören.

Namhafte Amtsinhaber:innen waren nach Wolfgang Koeppen u. a. Peter Härtling, Jurek Becker, Peter Bichsel, Eva Demski, Katja Lange-Müller, Robert Gernhardt, Herta Müller, Wilhelm Genazino, Peter Kurzeck, Peter Weber, Katharina Hacker, Ulrich Peltzer, Thomas Lehr, Marcel Beyer, Thomas Melle und Anja Kampmann.

Liste aller Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber und deren Festredner

Wenn Sie unten auf einen Namen klicken, erhalten Sie weitere Informationen zur Person

Amtsjahr  Preisträger 

 Festredner 

 2022/23  Marion PoschmannExternal Link  Meron Mendel
 2021/22  Dorothee ElmigerExternal Link  Christian UetzExternal Link
 2020/21  Anne WeberExternal Link  Helmut BöttigerExternal Link
 2019/20  Anja KampmannExternal Link  Hanns ZischlerExternal Link
 2018/19  Clemens MayerExternal Link  Jens BiskyExternal Link
 2017/18  Thomas MelleExternal Link  Ahmad MansourExternal Link
 2016/17  Sherko FatahExternal Link  Valentin GroebnerExternal Link
 2015/16  Ruth SchweikertExternal Link  Heinz BudeExternal Link
 2014/15  Dea LoherExternal Link  Willi WinklerExternal Link
 2013/14  Angelika KlüssendorfExternal Link  Jean ZieglerExternal Link
 2012/13  Marcel BeyerExternal Link  Marianne Leuzinger-BohleberExternal Link
 2011/12  Thomas LehrExternal Link  Katja Lange-MüllerExternal Link
 2010/11  Thomas RosenlöcherExternal Link  Robert MisikExternal Link
 2009/10  Ulrich PeltzerExternal Link  Heribert PrantlExternal Link
 2008/09  Friedrich Christian DeliusExternal Link  Juli ZehExternal Link
 2007/08  Reinhard JirglExternal Link  Wilfried F. SchoellerExternal Link
 2006/07  Ingomar von KieseritzkyExternal Link  Michael KrügerExternal Link
 2005/06  Katharina HackerExternal Link  Ulrich BeckExternal Link
 2004/05  Peter WeberExternal Link  Galsan TschinagExternal Link
 2003/04  Emine Sevgi ÖzdamarExternal Link  Roger WillemsenExternal Link
 2002/03  Uwe TimmExternal Link  Matthias GreffrathExternal Link
 2001/02  Wolfgang HilbigExternal Link  Friedrich DieckmannExternal Link
 2000/01  Peter KurzeckExternal Link  Ludwig HarigExternal Link
 1999/00  Wulf KirstenExternal Link  Heiner GeißlerExternal Link
 1998/99  Arnold StadlerExternal Link  Eva DemskiExternal Link
 1997/98  Jörg SteinerExternal Link  Lothar BaierExternal Link 
 1996/97  Wilhelm GenazinoExternal Link  György DalosExternal Link
 1995/96  Herta MüllerExternal Link  Jens ReichExternal Link
 1994/95  Josef WinklerExternal Link  Georges-Arthur GoldschmidtExternal Link
 1993/94  Paul NizonExternal Link  Erhard EpplerExternal Link
 1992/93  Ralf RothmannExternal Link  Hildegard Hamm-BrücherExternal Link
 1991/92  Robert GernhardtExternal Link  Peter BichselExternal Link
 1990/91  Heinz CzechowskiExternal Link  Iring FetscherExternal Link
 1989/90  Katja Lange-MüllerExternal Link  Günter KunertExternal Link
 1988/89  Eva DemskiExternal Link  Daniel Cohn-BenditExternal Link
 1987/88  Ulla HahnExternal Link  Hermann BurgerExternal Link
 1986/87  Gerhard KöpfExternal Link  Erich FriedExternal Link
 1985/86  Ludwig FelsExternal Link  Peter HärtlingExternal Link
 1984/85  Friederike RothExternal Link  Axel EggebrechtExternal Link
 1983/84  Günter KunertExternal Link  Heinrich AlbertzExternal Link
 1982/83  Jurek BeckerExternal Link  Adolf MuschgExternal Link
 1981/82  Peter BichselExternal Link  Max FrischExternal Link
 1980/81  Dieter KühnExternal Link  Peter RühmkorfExternal Link
 1979/80  Helga M. NovakExternal Link  Dieter LattmannExternal Link
 1978/79  Nicolas BornExternal Link  Martin WalserExternal Link
 1977/78  Peter HärtlingExternal Link  Alfred GrosserExternal Link
 1976/77  Peter RühmkorfExternal Link  Walter JensExternal Link 
 1975/76  Karl KrolowExternal Link  Günter GrassExternal Link
 1974/75  Wolfgang KoeppenExternal Link

 Marcel Reich-RanickiExternal Link

 

 

 

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