Klimaschutzteilkonzepte erneuerbare Energien für Siedlungsgebiete in Frankfurt
Die Stadt Frankfurt am Main hat sich im Rahmen des Masterplanes „100 % Klimaschutz“ das Ziel gesetzt, den verbleibenden Endenergiebedarf im Jahre 2050 ausschließlich mit erneuerbaren Energien zu decken. Die von der NKI (Nationalen Klimaschutzinitiative) geförderten Klimaschutzteilkonzepte für integrierte Wärmenutzung und erneuerbare Energien sollen helfen, für Baugebiete in Frankfurt Lösungen zur Versorgung mit erneuerbaren Energien und/oder Abwärme zu finden.
Das Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main hat im Dezember 2017 die ebök Planung und Entwicklung GmbH mit der Erstellung beauftragt. Die Konzepte sollen als Blaupause für künftige Baugebiete sowie für Sanierungsgebiete dienen und in das allgemeine Energiekonzept der Stadt Frankfurt am Main eingebunden werden. Ziel ist es – unter Berücksichtigung möglicher Energieeffizienzmaßnahmen bei den geplanten bzw. bestehenden Gebäuden und Einrichtungen – ein Konzept zur Entscheidungsfindung zu erstellen, um eine nachhaltige Sicherung einer umweltverträglichen und wirtschaftlichen Energieversorgung zu erreichen.
Neun Neubau und zwei Bestandsgebiete in Frankfurt am Main wurden untersucht
Ergebnis Neubaugebiete:
Auch in verdichteten,
städtischen Neubaugebieten ist eine weitestgehende eigenständige Versorgung mit
erneuerbaren Energien mit einem Energie-Autarkiegrad von bis zu 60 % möglich.
Voraussetzungen
dazu sind:
Der
Energiebedarf im Quartier muss möglichst minimiert werden, vor allem durch
entsprechend anspruchsvolle Gebäude-Energiestandards.
Alle sinnvoll
nutzbaren Flächen zur Solarenergiegewinnung (Dächer, Fassaden, evtl.
Freiflächen…) müssen aktiviert werden - ggf. unter Beachtung anderer
wesentlicher Belange.
Zusätzlich
müssen lokal vorhandene Potenziale von Umweltwärme (Boden, Luft, Wasser) oder
Abwärme (Abwasser, Industrie, Rechenzentren…) genutzt werden.
Gebäudeseitig
müssen technische Voraussetzungen erfüllt werden, damit lokale Energien
effizient eingebunden werden können:
Niedertemperatur-Heizungssysteme
max 45°C
Hocheffiziente
Systeme zur Warmwasserbereitung
- mit
möglichst niedrigen zulässigen Vorlauftemperaturen (z. B.
Wohnungsübergabestationen in Mehrfamilienhäusern),
- mit
möglichst niedrigen Rücklauftemperaturen durch geeignete Maßnahmen (z.B.
geregelte Frischwasserstationen mit hydraulischer Einregulierung).
Ergebnis Bestand:
Für die
Bestandsgebiete werden vom Stadtplanungsamt integrierte
Stadtentwicklungskonzepte durchgeführt. Die Erfassung der energetischen
Situation in den Gebieten gibt einen ersten Eindruck wie eine Versorgung der
Quartiere mit Abwärme und erneuerbaren Energien erfolgen könnte.
Die
Empfehlungen aus der Untersuchung sind:
- Durchführung
eines von der KfW geförderten Quartierskonzept mit Sanierungsmanager (KfW 432)
- Unterstützung
der Wohnungsbaugesellschaften im Gebiet bei der Sanierung ihrs Gebäudebestandes
- Strategieentwicklung
Wärmenetze (für Abwärmenutzung) mit dem Fernwärmeversorger
- Förderung
von PV-Anlagen im Gebiet