Warum muss eigentlich Chlor ins Schwimmbadwasser?
Da Badewasser ein guter Überträger von Mikroorganismen ist und jeder Badegast trotz Körperreinigung vor dem Baden mehrere Millionen Bakterien, Viren, Pilze und sonstige Mikroorganismen in das Badewasser abgibt, muss das Badewasser laufend desinfiziert werden, damit die Infektionsgefahren beherrscht werden können. Dies geht am besten mit Chlor, das dem Badewasser in verschiedenen Formen zugesetzt werden kann. Chlor reagiert im Wasser sehr schnell und ist von allen infragekommenden Desinfektionsmitteln dasjenige, das für den menschlichen Organismus am wenigsten problematisch ist. Aus diesem Grund ist in Deutschland für Badebeckenwasser außer Chlor kein anderes Desinfektionsmittel zugelassen.
Aufgrund seiner chemischen Reaktionsfreudigkeit reagiert Chlor im Badewasser aber nicht nur mit den Mikrorganismen, sondern auch mit anderen organischen und anorganischen Inhaltsstoffen des Badewassers. So können beispielsweise unerwünschte chemische Chlorverbindungen wie Chloramine und Haloforme entstehen, über die gelegentlich in der Presse berichtet wird.
Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, daß sich die Bildung dieser Stoffe in einem gut aufbereiteten Badewasser (dem durch die Aufbereitung die meisten Verschmutzungsstoffe vor allem organischer Natur entzogen wurden) in gesundheitlich unbedenklichen Grenzen hält. Schlecht aufbereitete Badewässer hingegen lassen sich oft schon am „Chlorgeruch“ erkennen, der maßgeblich nicht durch das reine Chlor im Badewasser, sondern durch dessen Reaktionsprodukte mit den Verschmutzungsstoffen, den Chloraminen, entsteht. Das gleiche gilt auch für Schleimhautreizungen, die sich vor allem bei Kindern durch die bekannten "roten Augen" bemerkbar machen. Hier spielt aber auch das Abspülen des Flüssigkeitsfilmes des Auges durch das Badewasser eine Rolle.
Weil Chlor im Schwimmbadwasser der Garant für sorgenfreies Baden ist, müssen wir die geringen Nachteile der Badewasserchlorung in Kauf nehmen.
Auch Ozon kann Chlor im Badebecken nicht ersetzen, da es sehr giftig ist und nur zur Oxidation von Verschmutzungsstoffen des Badewassers innerhalb des geschlossenen Badewasser-Aufbereitungskreislaufes eingesetzt werden darf. Vor Eintitt des mit Ozon behandelten gereinigten Badewassers in das Becken muß das Ozon wieder vollständig aus dem Wasser entfernt sein.