Damit Frankfurt gesund bleibt
Dr. Alice Steglich Souto und das Team der Infektiologie des Gesundheitsamts sorgen für den Schutz vor Infektionskrankheiten.
Wenn gerade eine Grippewelle durch Frankfurt rollt, in einer Kita eine ansteckende Krankheit herumgeht, wenn irgendwo auf der Welt eine Krankheit ausbricht, die auch die Frankfurterinnen und Frankfurter treffen könnte oder es um eine Reise in die Ferne geht, für die spezielle Impfungen empfehlenswert sind, sind Dr. Alice Steglich Souto und ihre Kolleginnen und Kollegen aus der Abteilung Infektiologie des Frankfurter Gesundheitsamts gefragt. Die Ärztin und das Team der Infektiologie haben immer im Blick, welche Infektionskrankheiten gerade wo kursieren. Sie sorgen dafür, die Menschen in der Stadt vor einer möglichen Ansteckung zu schützen. Und sie haben ein paar einfache Tipps parat, mit denen man sich selbst und andere schützen kann, zum Beispiel vor Atemwegsinfekten, die in der kalten Jahreszeit wieder Saison haben.
„Wir informieren uns aus unterschiedlichen Quellen, was in Frankfurt, Deutschland und in der Welt los ist. Wir wissen, welche Infektionskrankheiten für Frankfurt gerade eine Rolle spielen, in welchem Land es Ausbrüche von zum Beispiel Cholera oder Dengue gibt oder ob sich irgendwo auf der Welt gerade ein gefährlicher oder neuartiger Erreger verbreitet“, sagt Alice Steglich Souto. All diese Informationen sind wichtig, um beispielsweise Personen vor einer Reise zu beraten, eine Erkrankung bei einem Reiserückkehrer einzuschätzen oder um situationsgerecht reagieren zu können, falls die Ausbreitung eines Infektionserregers droht. Die Weiterverbreitung solcher Infektionserreger zu verhindern und damit die Menschen in der Stadt vor Infektionen zu schützen, ist eine der Kernaufgaben der Abteilung Infektiologie. Damit das funktioniert sind Labore, Ärzte, medizinische Einrichtungen und Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet, das Auftreten bestimmter Infektionskrankheiten an das Gesundheitsamt zu melden.
Gibt es etwa in einer Kita ein Kind, das an Windpocken erkrankt ist, meldet die Kita den Fall ans Gesundheitsamt. „Wir recherchieren dann, ob das Kind geimpft war, mit wem es Kontakt hatte, ob die engen Kontaktpersonen geimpft sind. Es geht immer darum, die Infektionskette zu unterbrechen, also im Fall des erkrankten Kindes darum, dass sich nicht noch mehr Menschen mit Windpocken infizieren“, erklärt die Ärztin. Je nach Krankheitsschwere und Infektionsweg der gemeldeten Erkrankung geben die Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Infektiologie Empfehlungen und Anordnungen zu Hygienemaßnahmen und ärztlichen Behandlungen und sprechen bei Bedarf ein zeitlich begrenztes Besuchs- oder Tätigkeitsverbot aus. Heißt im Fall des Kindes: Erst wenn die Windpocken-Infektion vollständig abgeklungen und nicht mehr ansteckend ist, darf es wieder in die Kita und das ungeimpfte Geschwisterkind darf erst dann die Schule wieder besuchen, wenn die Inkubationszeit ohne Symptome überstanden wurde.
Dr. Alice Steglich Souto schätzt den Kontakt zu Menschen in ihrem Job. Ihre Leidenschaft gilt der individuellen Patientenversorgung ebenso wie aktuellen wissenschaftlichen Studien und dem Blick aufs Ganze. Ihr Job in der Abteilung Infektiologie des Frankfurter Gesundheitsamts scheint also wie gemacht für die junge Ärztin. „Hier im Amt tun wir etwas für den Einzelnen und die Einzelne und haben gleichzeitig alle Menschen in der Stadt im Blick. Wir konzentrieren uns auf das Ganze und tragen durch unsere Arbeit aktiv zum Schutz der Gesundheit der gesamten Bevölkerung bei – das ist für mich ein besonders wichtiger Aspekt meiner Arbeit“, sagt Steglich Souto.
Und was kann man selbst tun, um sich vor Infektionskrankheiten zu schützen? Für Atemwegserkrankungen, die in der kalten Jahreszeit gehäuft auftreten, rät die Ärztin: „Gründliche
Händehygiene, Niesen in die Armbeuge und bei Krankheitssymptomen die Vermeidung von Kontakten und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Dies kann dazu beitragen, Ansteckungen zu reduzieren.“
Einen wichtigen Schutz vor Infektionskrankheiten bieten außerdem Impfungen. „Mit einer Impfung kann man sich selbst und oft auch andere schützen“, sagt Steglich Souto. Schwangere können ihren Impfschutz sogar auf das ungeborene Baby übertragen. „Indem man sich impfen lässt, verringert man die Ausbreitung von Krankheiten und schützt somit auch besonders gefährdete Personen wie Ältere oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Schwangeren wird im letzten Schwangerschaftsabschnitt eine Impfung gegen Keuchhusten empfohlen, da so die Neugeborenen in den ersten Lebensmonaten vor einer Keuchhustenerkrankung geschützt sind“, erklärt die Ärztin. Natürlich sollte man sich vor jeder Impfung beraten lassen und offen über Bedenken und Ängste sprechen. Hier sind der Hausarzt/die Hausärztin oder der Kinderarzt/die Kinderärztin die richtigen Ansprechpersonen. Und auch im Gesundheitsamt bekommt man Antworten auf Fragen rund ums Impfen. „Besonders wenn man eine Reise in ein Land plant, in dem ein bestimmter Impfschutz empfehlenswert ist, ist man in der Reisemedizinischen Impfberatung des Gesundheitsamtes richtig“, sagt Steglich Souto.