MRSA in Altenheimen
Studien zeigen, dass MRSA auch in Alten- und Pflegeheimen ein Problem sein kann. In unterschiedlichen Ländern sind die Häufigkeiten von MRSA-Besiedelung bei Altenheimbewohnern sehr unterschiedlich hoch: so wiesen in den Alten- und Pflegeheimen der USA mehr als 50 %, in Heimen in Japan etwa 30 % der untersuchten Bewohner eine MRSA-Besiedelung auf. In Großbritannien waren etwa 17 % der Untersuchten MRSA-positiv, in Holland 0%.
Da in Deutschland bislang hierzu keine Ergebnisse vorlagen, nahm das Gesundheitsamt Frankfurt an einer überregionalen Untersuchung des Robert-Koch-Instituts im Jahre 1999 teil. Insgesamt wurden in 31 Alten- und Pflegeheimen in 5 Städten 1342 Bewohner untersucht: 2,4 % (0 – 2,9 %) von ihnen wiesen MRSA im Nasen- oder Rachenabstrich auf. In Frankfurt nahmen 401 Bewohner aus 7 Einrichtungen teil: auch hier waren 2,4 % der Untersuchten MRSA-positiv. Bei keinem der 150 Mitarbeiter konnte jedoch MRSA gefunden werden. Die genaue Auswertung können Sie unserem Bericht im Anhang entnehmen.
Im Jahre 2000/2001 haben wir in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Frankfurt am Main in 5 Altenheimen weitere 319 Heimbewohner untersucht: Lediglich ein Heimbewohner (0,3 %) wies eine MRSA-Besiedlung auf.
Als Schlussfolgerung ist festzuhalten: In Altenheimen ist Händehygiene bei Mitarbeitern und Bewohnern die zentrale Maßnahme zur Verhütung von MRSA-Infektionen oder –Besiedelungen. MRSA-besiedelte Bewohner können in der Regel durchaus an Gruppenaktivitäten teilnehmen. Eine Isolierung der Bewohner – wie im Krankenhaus notwendig – wird, von Ausnahmen abgesehen, nicht empfohlen.
Weitere Informationen können Sie dem beigefügten Merkblatt "MRSA-Merkblatt für Altenheime (2002)" entnehmen.