Frankfurter Schrank
Geräumig und barock wirkt der zweitürige Frankfurter Schrank, der traditionell in Frankfurt oder in der Umgebung hergestellt worden ist. In der Regel besteht der Frankfurter Schrank aus Nussbaumfurnier, es gibt aber auch Modelle, für die massive Kiefer oder Eiche verwendet wurde. Der Frankfurter Schrank kann recht schlicht gehalten sein, meist aber ist er mit Intarsien oder Rankenwerk verziert. In dem großen Möbelstück verwahrte man früher seine Leinenwäsche und Kleider. Da er meist im Flur oder auch gut sichtbar in der Wohnstube stand, repräsentierte der Frankfurter Schrank in seiner jeweiligen Opulenz den Wohlstand seiner Besitzer.
Nicht nur die Größe, seine Unverwüstlichkeit und die prunkvolle Verzierung machen den Frankfurter Schrank aus, auch seine Konstruktionsweise ist speziell: Nur wenige Handgriffe sind nötig, um ihn im Nu in mehrere Einzelteile zu zerlegen und ihn ebenso einfach wieder zusammenzusetzen. Keile verbinden das Gesims und das Sockelgeschoss und die Türen sind typischerweise nur eingehängt.
Der erste
Frankfurter Schrank soll vom Frankfurter Schreinermeister Friedrich Unteutsch (circa
1600-1670) hergestellt worden sein.
Frankfurter Schränke stehen unter anderem
im Bolongaropalast und im Goethe-Haus. Der wohl am meisten fotografierte
Frankfurter Schrank befindet sich gleich neben dem Trausaal im Frankfurter
Römer.