Baum, Clara, Käthe und Salomon
Salomon und Clara Baum betrieben seit etwa 1900 das in Griesheim bekannte „Konfektionshaus Gebrüder Baum“ in der Hartmannsweiler Straße 62. Mit ihren vier Kindern lebten sie in gut bürgerlichen Verhältnissen; sie unterstützten Menschen, denen es nicht so gut ging. Ihre Wohnung befand sich in der Rützelstraße 1. Die älteren Töchter, Alice und Trude, arbeiteten wie die Mutter im Geschäft. Die Kinder besuchten in Griesheim Kindergarten und Grundschule. Vom Sohn Alfred (Jg. 1921) ist bekannt, dass er den privaten Kindergarten bei Fräulein Antoinette Pier besuchte.
Käthe konnte nur drei Jahre in die Grundschule gehen, dann musste sie auf die Jüdische Schule, das Philanthropin, wechseln. Die Schikanen der Nationalsozialisten nahmen zu und die Einnahmen waren rückläufig.
Die Baums wollten emigrieren, aber nur die beiden älteren Töchter und der Sohn haben es geschafft. Ein Zeitzeuge erzählte, dass das Geschäft am 10. November 1938 beschmiert worden sei und SA-Männer davor standen. Anfang Dezember 1938 wurde das Geschäft abgemeldet. Die Nutznießer dieser „Arisierung“ genannten Quasi-Enteignung führten das Geschäft weiter. Im Dezember 1938 verließen die Baums auch ihre Wohnung oder mussten sie verlassen und zogen in die Innenstadt. Über ihre Ersparnisse durften sie nicht mehr verfügen; sie bekamen nur einen gewissen Betrag pro Monat zur Verfügung gestellt.
Salomon Baum | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
19.07.1875 19.10.1941 nach Lodz unbekannt |
Clara Baum, geb. Sichel | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
23.03.1884 19.10.1941 nach Lodz unbekannt |