Perlhefter, Emil, Elsa und Manfred
Emil Perlhefter wurde in Frankfurt-Rödelheim als Sohn des Händlers und Schriftsetzers Samuel Perlhefter von Emma Perlhefter, geb. Jonas, geboren. Er hatte sieben Geschwister: Heinrich wurde 1900, Ludwig Martin 1901, Eugenie Regina 1906, Max 1907, Albert 1909, Karola 1912 und Erna 1920 geboren. Er besuchte wie seine Brüder die Körnerschule in Rödelheim, die heutige Michael-Ende-Schule. Nach dem Umzug der Eltern in die Ostendstraße 11 ging Emil in die Jüdische Volksschule im Röderbergweg.
Emil Perlhefter heiratete 1931, aus dieser ersten Ehe gingen die beiden Töchter: Gisela (1932) und Hannelore (1935) hervor. Mit seiner zweiten Ehefrau Elsa Perlhefter aus Darmstadt hatte er den Sohn Manfred. Emil Perlhefter hatte die ungarische Staatsangehörigkeit und war Schuster. 1935 war das Ehepaar in der Fahrgasse 12 (heute etwa in Höhe der Nr. 6) gemeldet, 1938 lebte das Ehepaar vermutlich im Geburtsort der Ehefrau in Darmstadt, Döngesborngasse; zuletzt in Frankfurt Ostendstraße 11.
Emil Perlhefter wurde im Zusammenhang mit dem November-Pogrom in Buchenwald inhaftiert und hatte die Häftlingsnummer 29721/1191. Nach seiner Freilassung mussten ihm sämtliche Fußzehen amputiert werden, die rechte Hand und ein Hüftgelenk waren verkrüppelt. Das Schicksal der Familie ist unbekannt.
Emil Perlhefters Vater wurde in Dachau, seine Mutter in Theresienstadt ermordet. Fünf Geschwister wurden deportiert und ermordet: Ludwig zusammen mit seiner Ehefrau Jenny, geborene Mayer (Jg. 1910) und deren Tochter Tana Mayer (Jg. 1939) in Minsk, Max in Majdanek, Albert in Mauthausen, Karola in Ravensbrück, Erna an einem nicht bekannten Ort. Die Schwester Eugenie Regina kam beim Luftangriff auf Frankfurt am 29. Januar 1944 ums Leben. Der älteste Bruder Heinrich überlebte Auschwitz. Alberts Sohn Günther (Jg. 1931) wurde in Hadamar ermordet („Euthanasiemorde“) – an ihn erinnert ein Stolperstein in der Schulstraße 26. Eine Schwester von Heinrich Perlhefter, Emil Perlhefters Vater, Theresa Führ nahm sich 1943 im „Judenhaus“ im Hermesweg 5-7 das Leben.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Petra Weber, Steinbach, und Klaus-Dieter Perlhefter, Gießen.
Bei der Verlegung anwesend waren Petra Weber, Klaus-Dieter Perlhefter sowie Annette und Sepp Gürster, Landshut.
Emil Perlhefter | |
Geburtsdatum: Haft: Deportation: Todesdatum: |
27.2.1905 13.11.1938 - 20.2.1939 Mai 1942 unbekannt |
Elsa Perlhefter, geb. Levi | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
24.7.1903 Mai 1942 unbekannt |
Manfred Perlhefter | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
28.11.1936 Mai 1942 unbekannt |