Tell
von Joachim B. Schmidt
Volltreffer
Anna Baumann Leiterin der Stadtteilbibliothek Nieder-Eschbach empfiehlt: Der Roman „Tell“ des Schweizer Autors Schmidt erzählt Friedrich Schillers Helden-Epos völlig neu und extrem intensiv. Zwanzig verschiedene Protagonisten – vom Dorfpfarrer bis zu den Soldaten - erzählen in kurzen Abschnitten, was sie erleben und fühlen. Wilhelm Tell selbst kommt interessanterweise erst ganz zum Schluss zu Wort, als er den Apfel vom Kopf seines Sohnes Walter schießt. Tell ist bei Schmidt sehr wortkarg und geht lieber auf die Jagd, als sich um die Pflichten auf dem Bauernhof der Familie zu kümmern.Realität, Geschichtsaufzeichnung und Sage – wo fängt das eine an, wo hört das andere auf? Was ist Mut und woher kommt er? Was eine Person zum Helden für die Außen- oder Nachwelt macht, kann für die Familienangehörigen eher Wahnsinn als Mut sein. Die Grenzen zwischen Mut, Heldentum, Krankheit und Traumata sind im Roman fließend.
>>Allein für das Ausloten und Nachdenken über diese Facetten des Lebens lohnt sich die Lektüre von „Tell“. Ein Buch, das für mich voll ins Schwarze trifft.
Joachim B. Schmidt
Tell
Diogenes Verlag
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